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Frei laufende Raubkatze in Berlin: Was soll ich machen, wenn ich einem Löwen begegne?

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Loewe Tierpark Hellabrunn Muenchen symbolbild berlin
Ein männlicher Löwe im Juni 2023 im Tierpark Hellabrunn in München (Symbolbild). © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Ein Wildtier, mutmaßlich eine Löwin, hält Berlin in Atem und streift offenbar durch den Großstadtdschungel. Wie sollte man sich bei einem Zusammentreffen verhalten?

Berlin – In Berlin ist womöglich ein Löwe entlaufen. Die Polizei warnt im Süden der Stadt vor einem „frei laufenden, gefährlichen Wildtier“ und fordert die Bevölkerung dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben und Haustiere nicht ins Freie zu lassen. Es handle sich „vermutlich um eine Löwin“, so die Behörden weiter. Doch wie verhält man sich richtig, wenn man einem solchen Tier begegnet? Weglaufen ist jedenfalls keine gute Idee.

Wohl Löwe in Berlin entlaufen: Was tun, wenn man diesem Wildtier begegnet?

Statistisch gesehen ist es deutlich wahrscheinlicher, bei einem Verkehrsunfall zu sterben oder durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, als in Deutschland von einem Löwen gefressen zu werden. Aber das empfundene Risiko entspricht nicht immer dem wahrscheinlichsten. Und womöglich wüssten Menschen in Berlin zur Sicherheit gerade gerne, wie sie sich bei einem Zusammentreffen mit einem Löwen zu verhalten haben.

Praktischen Nutzen könnten diese Tipps auch bei der nächsten Safari in Südafrika bieten, sind aber ansonsten eher als Nischenwissen abzuspeichern. Ähnlich wie bei einer Attacke eines Bären, ist es auch bei einem unfreiwilligen Treffen mit einem Löwen nicht ratsam, wegzulaufen. Denn die Raubkatzen erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 70 bis 80 Kilometern pro Stunde. Selbst der Weltrekordhalter Usain Bolt kommt „nur“ auf rund 44 km/h.

Wer renne, erreiche nichts, „außer müde zu sterben“, bringt es das Magazin Smithsonian auf den Punkt. Stattdessen solle man sich nicht nähern und dem Tier Platz lassen, damit es selbst weglaufen und sich der Konfrontation entziehen könne. Gleichzeitig solle man sich möglichst groß machen, die Arme ausbreiten, um gefährlicher zu erscheinen, wie etwa das Format Discover Wildlife des britischen TV-Senders BBC empfiehlt. Dabei sei es wichtig, den Blickkontakt zu halten. Schrille Geräusche sind laut Experten nicht empfehlenswert, ruhiges Reden mit einer lauten Stimme aber schon, wie etwa Wildlife Informer rät.

Steine, Stöcke oder Pfefferspray gegen Löwenangriff: Das sagen Experten

Womöglich sieht man den Angriff eines Löwen nicht kommen. Denn normalerweise pirschen sich die Tiere laut der britischen Enzyklopädie Britannica „aus einer nahen Deckung an ihre Beute heran und stürzen sich dann in einem kurzen, schnellen Vorstoß auf sie“. Ist das Opfer einmal in den Pranken der Raubkatze, „stürzt sich der Löwe auf den Hals und beißt zu“.

Wildlife Informer gibt sich optimistisch und empfiehlt zu kämpfen, falls man tatsächlich angegriffen werde. „Benutzen Sie Steine, Stöcke, alles Scharfe und Schwere, was Sie erreichen können. Bleiben Sie möglichst stehen und schützen Sie Ihren Kopf und Hals, wenn Sie auf dem Boden liegen“, heißt es bei den Tipps zur Löwenabwehr. Auch Pfefferspray soll die Wildtiere laut Experten verscheuchen.

Löwen gehen pro Tag „nur zwei Stunden lang jagen“

Wenn man regungslos verharre und der Löwe sich aber weder entferne noch nähere, rät der Safari Guide Rory Young, „langsam rückwärtszugehen“. Wenn das Tier sich dann bewege, soll man indes sofort stehenbleiben. Sofern der Löwe nicht hungrig unterwegs ist, hat Britannica auch gute Nachrichten: Wenn es genug Beute gebe, würden Löwen „normalerweise 21 bis 22 Stunden am Tag mit Ruhen, Schlafen oder Sitzen verbringen und nur zwei Stunden lang jagen.“

Über die Herkunft des in Berlin ausgebüxten mutmaßlichen Löwen waren zunächst keine näheren Informationen bekannt. Wer sachdienliche Hinweise zu dem Tier hat, wird von der Polizei Berlin gebeten, diese über den Polizeinotruf 110 oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden.

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