Mineralienatlas - Fossilienatlas
Die wichtigsten Kupferlagerstätten in Chile Schema der wichtigsten Kupferlagerstätten in Chile Copyright: Antofagasta plc; Beitrag: Collector Bild: 1395686933 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Die wichtigsten Kupferlagerstätten in Chile |
Schema der wichtigsten Kupferlagerstätten in Chile |
Antofagasta plc |
Kupfer
Die porphyrischen Kupferlagerstätten der zentralen Anden sind an vier parallele Cu-Gürtel gebunden, die verschiedene metallogenetische Epochen repräsentieren (SILLITOE, 1988). Entsprechend der Verlagerung der magmatischen Bögen nimmt das Alter der Subgürtel von West nach Ost ab. Folgende Subgürtel werden unterschieden:
Durch die zahlreichen großen porphyrischen Kupferlagerstätten ist Chile heutzutage der größte Kupferproduzent der Welt. S.a. unter > Lagerstätten: Die 10 größten Kupferlagerstätten der Welt.
El Teniente ist eine Brekzien-Typ-Cu-Mo-Lagerstätte, welche am 2.300 m hohen Cerro Negro in der chilenischen Kommune Machali in der Provinz Cachapoal, 50 km E von Rancagua in der Region Bernardo O’Higgins nahe der Stadt Sewell abgebaut wird. Die Lagerstätte ist mit geschätzten Reserven von 2.02 Mrd t Cu-Erz die weltgrößte untertage abgebaute Kupferlagerstätte. Kupfererz wurde bereits in prähispanischer Zeit gefördert. Zur Zeit des spanischen Vizekönigreiches Peru wurde in der El Teniente Kupfer gewonnen, hauptsächlich zur Fabrikation von Kanonen und Haushaltswaren. Der eigentliche industrielle Abbau begann 1819; anfangs durch die Spanier. Am 29. April 1905 erwarb die US Braden Copper Company von der chilenischen Regierung die Schürfrechte für die Kupfermine El Teniente, welche, obwohl sehr ergiebig, auf Grund ihrer unwirtlichen Lage in den Anden südöstlich von Santiago de Chile zum Ende des 19. Jahrhunderts verlassen worden war. Zwischen 1905 und 1906 wurde an einem Berghang gegenüber der Grube eine große Erzmühle errichtet, die in der Lage war, täglich 250 Tonnen Erz zu verarbeiten. Das abgebaute Erz wurde mittels einer Förderseilbahn von der Grube direkt in die Mühle transportiert. Die Energie zum Betrieb dieser Förderanlage und der Mühle wurde in einem eigenen, ebenfalls von Braden Copper errichteten Kraftwerk erzeugt. Ursprünglich lebten die Minenarbeiter in kleinen Lagern in der näheren Umgebung der Mine, bis diese im März 1915 zur Industriestadt Sewell zusammengefasst wurden. (Seit 1998 ist Sewell ein nationales Monument Chiles und seit 2006 Weltkulturerbe der UNESCO). In den 1960er Jahren wurde Braden Copper eine Tochter von Kennecott Copper, nach der Nationalisierung 1971 ging die Mine in die Hände der chilenische Staatsfirma Codelco. Geologie und Lagerstätte
Die bisherige Annahme, dass El Teniente eine porphyrische Cu-Lagerstätte ist, wurde revidiert. Neue Studien belegen, dass die Lagerstätte zu den Brekzienlagerstätten zu zählen ist. (SKEWES, 2002). Der Großteil des Kupfers tritt fein dissemniert in magmatisch-hydrothermalen Brekzien-Schloten (breccia pipes) auf; die vielen verschiedenen Brekzien, z.B. kupfer- und sulfidreiche Biotit-, Turmalin- und Anhydrit-führende Brekzien, sind durch die Auslaugung von magmatischen Fluida aus sich abkühlenden Plutonen entstanden. Das Nebengestein, das die Brekzien beherbergt, ist ein intensiv alterierter und vererzter Intrusivkomplex, der aus Gabbros, Diabasen und porphyrischen Basalten besteht. Die Lagerstätte wurde in einem begrenzten Zeitraum von 7,1 bis 4,4 Ma gebildet. Die Lagerstätte El Teniente beinhaltet verschiedene magmatisch-hydrothermale Brekzien, sowohl vererzt, als auch unvererzt. Die Braden Pipe, der größte Brekzien-Schlot, ist die zentrale lithostrukturelle Einheit der Lagerstätte. Sowohl diese, als auch die biotitreiche Brekzie, die den Sewell-Diorit schneidet, und die Anhydrit-führenden Brekzien sind aufgrund ihrer Farbe, der Textur und der Mineralogie leicht zu erkennen. Neben diesen gibt es jedoch noch weitere Brekzien, z.B. einige, die mit einer hohen Kupfervererzung verbunden, jedoch sehr schwer zu erkennen sind. Dies hat zwei Gründe, zum einen unterscheiden sich Matrix und Klasten nicht sehr stark und zum anderen liegen diese Brekzien in Regionen, wo andere Brekzien und felsische Intrusionen mit entsprechender Alteration auftreten. Außerdem haben sekundäre Ereignisse auf die Brekzien eingewirkt. Die Herkunft der Klasten hängt teilweise von der Lage der Brekzien und teilweise vom Alter der Bildung ab. Deshalb werden die meisten Brekzien abhängig von den häufigsten Mineralen bzw. Komponenten in ihrer Matrix klassifiziert. Die Matrix kann aus Turmalin, Anhydrit, Biotit, Gips, Magnetit und Gesteinsmehl bestehen. Die Kontakte der Brekzienränder mit dem Nebengestein können scharf oder gradiert sein, oftmals verbunden mit einem Stockwerk von Adern, ausgehend von der Grenze der Brekzie in das Nebengestein. Die verschiedenen magmatisch hydrothermalen Brekzien, die in El Teniente beobachtet worden sind, zeigen eine komplexe Abfolge von mehreren Intrusionen, einhergehend mit Brekziierung und Alteration, die in der Ablagerung der großen Menge an hochgradigem Kupfererz resultieren. (Quelle/zitiert: WEISE, C., 2003) |
|
Die Cu-Ag-Lagerstätte Mantos Blancos befindet sich in der II. Region, ca. 45 km von Antofagasta auf 800 m Höhe. Sie wird im offenen Tagebau abgebaut; das Erz wird in situ aufbereitet. Im Jahr 2008 produzierte die Kupferlagerstätte 87.734 to Feinkupfer Mantos Blancos ist eine hydrothermale, brekzienartige gangförmige Kupferlagerstätte, welche im späten Jura durch zwei aufeinanderfolgernde Ereignisse mineralisiert wurde. Die erste Mineralisierung steht im Zusammenhang mit hydrothermaler Verwitterung eines Rhyolith-Doms. Die zweite Mineralisierung entstand im Rahmen der Intrusion bimodaler Stockwerke und Lagergänge innerhalb der Lagerstätte. Die Erzbildung ist genetisch auf das zweite Ereignis zurückzuführen und besteht hauptsächlich aus hydrothermalen Brekzien, Imprägnationen (disseminertes Kupfererz) und stockwertartiger Mineralisierung, einhergehend mit elementselektiver K-Na- prophylitischer Verwitterung. |
|
Die Kupferlagerstätte und Mina Andina liegt 80 km NE von Santiago de Chile und ist (gemessen an den Reserven) die viertgrößte produktive Kupfererzgrube der Welt. Im Jahr 2013 wurden die Reserven auf 18,8 Mio t Feinkupfer (2.551 Mt Kupfererz mit einem Gehalt von 0,74%) geschätzt. Andina gehärt zur staatlichen chilenischen Codelco-Gruppe, dem weltgrößten Kupferproduzenten. Die Lagerstätte wurde 1920 entdeckt; der erste Abbau fand 1970 statt. Das Andina Berggbauprojekt umfasst den Untertagebau Rio Blanco und den Tagebau Sur Sur. Im Jahr 2012 wurden 249.861 t Feinkupfer und Mo erzeugt. Geologie Im Rio Blanco Pliozän-Vulkankomplex in den Hochanden NE von Santiago wurden drei Einheiten festgestellt, welche intrusive und extrusive Episoden repräsentieren. Die Gesteine sind dacitisch bis rhyolithisch und charakterissiert durch hohen Si und niedrige Ca und Mg-Gehalte. Autobrekzien und dacitischer Porphyr entstanden während der ersten Episode. Die zweite Episode ist repräsentiert durch intrusive oder extrusive pyroklastische Ströme und die letzte Epidode durch andesitische oder dacitische Dykes. K-Metasomatose und Verwitterung in verschiedenen Stufen wurde bedingt durch die Ablagerung der Autobrekzien. Die Erzkörper sind porphyrisch mit disseminiertem Chalcopyrit und Bornit, tw. mit einer überlagernden Decke von Chalkosin. |
|
Die Lagerstätte Escondida liegt 170 km SE von Antofagasta in der Atacama-Wüste in Chile und wird in zwei offenen Tagebauen von Minera Escondida abgebaut. Escondida ist zur Zeit die weltweit höchstproduktive Kupfermine der Welt (2007 wurden 1.484 mio to Cu-Konzentrat produziert; das entspricht 9,5% der weltweiten Cu-Produktion. Die Lagerstätte Escondida ist einer von mehreren porphyrischen Kupferschwärmen (clusters) in einem 18 x 3 km großen Gebiet und ist assoziiert mit dem ca. 600 km langen West-Verwerfungssystem (falla oeste), welches wiederum mit den meisten der größeren chilenischen porphyrischen Kupferlagerstätten assoziiert ist. Eine ausgelaugte bis ca. 30 m dicke Kappe bedeckt einen mächtigen hochgradig angereicherten supergenen Erzkörper aus Chalkosin und Covellin, welcher auf der primären Mineralisation aus Chalcopyrit, Bornit und Pyrit liegt. Die angereicherte Zone enthhält Covellin und Chalkosin. Mitte 2007 hatte Escondidad geschätzte Reserven von 34,7 mio to Kupfererz, von welchen ca 22,5 mio to als abbauwürdig geschätzt werden. Die Gesamt-Ressourcen inkl. Der Reserven liegen bei 57,6 mio to Kupfererz, wovon 33 mio to abbauwürdig sind |
|
|
Kupfer war in den Anden seit seit mehreren Jahrhunderten v. Chr. bekannt. Die Tiahuanaco- und die nachfolgende Inka-Kultur stellten bereits Bronze her. Eines der präinkaischen Vorkommen war Chuquicamata. Bis zum Jahr 1810 hatte Kupfer jedoch eine untergeordnete Bedeutung; 1810 wurden 19.000t gefördert. Der erste, jedoch limitierte Abbau zwischen 1820 und 1900 erbrachte 2 Mio. t Kupfer, und Chile wurde damit der weltgrößte Anbieter des Metalls. Ende des 19.Jh.s, mit Ausbruch des Salpeter-Fiebers, sank die Förderung bis auf 21.000t im Jahr 1897. Diese Situation änderte sich jedoch Anfang des 20.Jh.s, als internationale Unternehmen Interesse an den chilenischen Lagerstätten zeigten. Die eigentliche industrielle Förderung begann in den Gruben El Teniente (Braden Co., 1904) und Chuquicamata (1910 Guggenheim Co.). 1917 gingen die beiden Lagerstätten in Besitz des chilenischen Staates über; 1923 wurden die Lagerstätten an die US-Anaconda Copper Co. verkauft. Bis 1951 waren die Vorkommen in vollem US-Besitz, erst ab 1951 genehmigte man dem chilenischen Staat 20% der Produktion als Abgabe. 1966 begann die Verstaatlichung der Kupfervorkommen, welches dem Staat das Recht einräumte, joint ventures mit ausländischen Invstoren mit einer 51%-Mehrheitsbeteiligung des Staates in Chuquicamata, El Teniente und Salvador zu halten. |
|
Eine erste Kupfergesellschaft wurde gegründet, mit dem Ziel, die Produktion auf 1 Mio. t zu erhöhen. Im Zusammenhang mit der Nationalisierung kam es 1973 mit Unterstützung der CIA zum Putsch General Pinochets gegen die demokratisch gewählte Regierung Allende; 1976 durch Dekret wurde die Corporacon Nacional de Cobre de Chile (CODELCO) als Staatsunternehmen ins Leben gerufen und ist bis heute Kupferbergbaubetreiber. Die Mineralogie der Oxidationszone war bereits in den 20er bis 30er Jahren bekannt. Im Jahr 1935 bereiste der US-Mineraloge und Bergbauingenieur Mark C. Bandy (Bandylit) die Salpeterpampa und Chuquicamata (wo er selbst von 1929 bis 1934 tätig war), um im Auftrag der Harvard-Universität und des Smithonian Museums Mineralien zu suchen. Von dieser Reise stammen größere Mengen ausgesuchter Stufen von Kröhnkit, von einer Spangolithvarietät, die später in Bandylit umbenannt wurde, Pickeringit, Botryogen, feine Atacamite, Coquimbit, Amarantit, Sideronatrit, Copiapit u.a. |
|
|
Geologie der Lagerstätte
Die porphyrische Kupferlagerstätte Chuquicamata ist eines der größten und bekanntesten Kupfervorkommen der Welt. Chuquicamata liegt N von Calama, ca. 250 km NE von der chilenischen Küstenstadt Antofagasta. Die Tagesproduktion der Mine, die als offener Tagebau betrieben wird, liegt bei 160.000 t Erz bei einem Gehalt von durchschnittlich 1,08 % Cu. Die Vorräte dieser Lagerstätte werden auf 1 Gt mit durchschnittlich 0,88% Cu geschätzt (SEG Newsletter 10/98). Chuquicamata ist Teil einer etwa 14 km langen Vererzungszone auf der auch die porphyrischen Kupferlagerstätten Radomiro Tomic, MM (Mensa Mina) sowie die exotischen Vererzungen der Mina Sur liegen.
Der Intrusivkörper von Chuquicamata setzt sich aus drei quarz-monzonitischen bis monzodioritischen Phasen zusammen. Die älteste Intrusivphase bildet der Porphyry Este, der im Norden vom Porphyry Oeste intrudiert wurde. Die jüngste magmatische Phase ist der Porphyry Banco der fleckenweise im Porphyry Este auftritt. Chuquicamata zeigt beispielhaft einen stark strukturorientierte Charakter von Intrusion, Alteration und Mineralisation. Das ungefähre Alter (radiometrische Datierung) von Intrusion und Alteration liegt bei 36-31 Ma (SILLITOE, 1988)
Nach W wird die poyrische Kupferzone von Chuquicamata durch die Oeste-Störung begrenzt. Es handelt sich dabei um eine linksseitige Blattverschiebung die zum Domenyko Störungssystem zählt und seit dem frühen Eozän aktiv ist. An dieser Störung grenzt der Porphyry-Komplex an den sterilen Fortuna Granodiorit (39,5-35,9 Ma). Alteration und Mineralisation sind im Süden der Lagerstätte an Störungen gebunden, die sich im Nordteil des Tagebaues auffiedern (LINDSAY et al. 1995, REUTTER et al. 1996). Im Porphyr-Kupfer-System von Chuquicamata tritt eine ungewöhnlich tief greifende supergene Anreicherungszone auf. Sie kann bis in eine Tiefe von 1000 m nachgewiesen werden. Charakteristische Minerale der supergenen Anreicherung sind Chalkosin, Covellin und Digenit.
Es gab eine Zeit, da dachte man, dass die Lagerstätte erschöpft sei und die Grube ca. 2013 geschlossen werden sollte. Experten sagen voraus, dass Chuquicamata ab 2019 unprofitabel sein wird, wenn weiterhin im Tagebau produziert werden soll. CODELCO glaubt jedoch, dass die Erzreserven unterhalb des Kraters noch 60% der gesamt bisher geförderten Erzmenge betragen. Nach einem guten Jahrhundert Erzabbau wurde Chuquicamata zu groß, zu tief und zu alt, um weiterhin übertage abzubauen. Die gigantischen Lastwagen, welche das Erz über eine Strecke von 11 km an die Erdoberfläche transportieren, benötigen ca. 3.100 l Kraftstoff pro Tag, wobei das Erz aufgrund geringeren Kupfergelahts immer ärmer wird.
CODELCO erhielt jedoch vor kurzem die Genehmigung, weiterhin zu produzieren. CODELCO arbeitet daran, den Tagebau in den dann weltgrößten Untertagebau zu konvertieren (Quelle: Business News America). Man geht davon aus, dass dieser Untertagebau gegen Ende 2019 beginnen wird. Bisher wurden dafür an die 1.000 km Tunnel gegraben, als Beginn des 3,8 Mrd US$ teuren Projektes zur Wiederbelebung der Grube. Die Ingenieure konstruieren vier riesige Ebenen unterhalb des Tagebaus, um pro Jahr ca. 340.000 t Erz zu brechen. Die LKWs werden durch Laufbänder erstzt werden, welche das Erz zu den Brechern und den Erzschmelzen befördern.
In diesem Lagerstättendistrikt treten mindestens drei Weltklasse Cu-(Mo)-porphyrische Lagerstätten (Quebrada Blanca, Rosario, Ujina) mit assoziierten Cu-Ag-(As-Au) Gangsystemen sowie exotischen Cu-Mineralisation auf (Dick et al., 1994). Die porphyrischen Lagerstätten des Collahuasi Distrikts treten zusammen mit anderen bekannten porphyrischen Lagerstätten wie z. B. El Salvador im Oberen Eozän bis Unteren Oligozän Cu-Subgürtel auf, der sich nach N hin bis nach Peru erstreckt. Die Cu-(Mo) porphyrischen Lagerstätten besitzen eigene spezifische Hydrothermalsysteme, die durch Bereiche mit unalteriertem Nebengestein getrennt sind. Die Ressourcen dieses bisher kaum entwickelten Lagerstättenbezirks werden auf 3.100 Mt Cu Erz mit einem Gehalt von 1,03% Cu. Dies ergibt einen zu erwartenden Metallgehalt von 25,49 Mt Cu. Damit wäre Collahuasi zur Zeit eine der größten Lagerstätten der Welt. Der Abbau der Cu-reichen Gangsysteme kann bis in die Inkazeit zurückverfolgt werden. Die Cu-Mineralisation ist teilweise in großem Maße an Cu-haltige störungsbedingte Gangsysteme Gebunden (Bsp. Rosario). Die wichtigsten gangartigen Cu-Ag-(As, Au) Mineralisationen bilden das Rosario, Poderosa und La Grande System. Daneben tritt die für porphyrische Erze normale disseminierte Vererzung auf. Die wichtigsten strukturellen Einheiten bilden die NW-SE streichende Rosario und Jack-Störung. Besonders die Rosario hatte großen Einfluß auf die strukturelle Ausrichtung des Rosario Hydrothermalsystems sowie der hypogenen und supergenen Mineralisation. Die disseminierte Mineralisation tritt vor allem in den dazitischen Erzen Inés und Collahuasi sowie im jüngeren Rosario Cu-porphyrischen Erz auf. |
|
Die porphyrische Lagerstätte Radomiric in der Atacama-Wüste in Nordchile ist die achtgrößte Kupfermine der Welt. Die Reserven des offenen Tagebaus wurden Anfang 2013 auf 12,1 Mt Feinkupfer (2.567 Mt Cu-Erz mit 0,47% Cu-Gehalt) geschätzt. Die Lagerstätte wurde 1952 entdeckt und wird seit 1998 abgebaut. Es ist die erste von der staatlichen Bergbaugesellschaft Codelco entwickelte Kupfergrube, welche 2012 427.791 t Cu und Mo produziert hat. Die pro Tag in der Brecheranlage zerkleinerten 100.000 t Erz werden in der Konzentrationsanlage in Chuquicamata aufgearbeitet. |
|
Los Pelambres ist ein Tagebau ca. 45 km E der Stadt Salamanca in der Provinz Choapa, IV. region Coquimbo, ca. 200 km NE von Santiago, und liegt auf einer Höhe von 3.100 m, in welchem seit 1999 Kupfererz gebrochen wird. Die Lagerstätte mit geschätzten Reserven von 2.100 Mt gehört zu den größten der Welt. Bedingt durch die Lage der Grube, wird das Erz mittels Transportbändern aus dem 3.100 m hoch gelegenen Tagebau in die auf einer Höhe von .620 m gelegene Aufbereitungsabnlage verbracht. Die jährliche Produktion beträgt 324.000 t Cu- und 9.800 t Mo-Konzentrat. Anteilseigner der Mine sind Antofagasta Minerals (60%), Nippon LP Ressources BV (25%) und MM LP Holding B.V. (15%) |
|
Die Lagerstätte Los Bronces liegt 65 km NE von Santiago in den Hochanden und ist die neuntgrößte Kupfergrube der Welt. Die Reserven der im offenen Tagebasu abgebauten Lagerstätte wurden 2012 auf 11,13 Mt geschätzt. Im Jahr 2012 wurden 365.300 t Cu produziert. Die Grube ist mehr als 150 Jahre aktiv, die geschätzte verbleibende Lebensdauer sind 30 Jahre. Anteilseigner sind Anglo American (50,1%), Mitsubishi (20,4%) sowie ein joint venture zwischen Coldelco und Mitsui (29,5%). |
|
Die Ferrocarril de Antofagasta, ursprünglich Ferrocarril de Antofagasta a Bolivia (Eisenbahn von Antofagasta nach Bolivien), englischer Name der Gesellschaft Antofagasta (Chili) & Bolivia Railway, abgekürzt FCAB, ist eine private Eisenbahngesellschaft, welche die 1152 km lange Gebirgsbahn von Antofagasta in Chile nach La Paz in Bolivien bis zur Grenzstation Ollagüe betreibt. Die durch die Atacamawüste führende Bahnstrecke überquert auf 3956 m über Meer die Anden. Das gesamte Netzwerk hatte eine Streckenlänge von 1537 km. Die Bahnstrecke dient hauptsächlich dem Transport von Bergbauprodukten, hauptsächlich Kupfer. Bis zum Ersten Weltkrieg spielten die Nitratsalze eine wichtige Rolle, welche zur Herstellung von Sprengstoffen nötig waren. Der Verkehr von Bolivien zu den Häfen in Nordchile gewann über die Jahre an Bedeutung und ist heute immer noch ein wichtiger Bestandteil. |
|
Die Bahnstrecke beginnt im chilenischen Hafen Antofagasta und führt durch die Sierra Gorda nach Calama. In Prat kommt die Zweigstrecke in den Hafen Mejillones dazu, die über den 931 m über Meer liegenden Cumbres Pass führt. Diese Strecke wird von den Schwefelsäurezügen benutzt um Gefahrenguttransporte durch die dicht besiedelte Stadt zu vermeiden. In Baquedano kreuzt die Strecke die Ferronor-Strecke, welche von Süden her kommend parallel zur Küste verläuft und in Iquique die Pazifikküste erreicht. Von Calama führt die Bahn zum Scheitelpunkt der Strecke beim Ascotan-Pass auf 3956 m ü.M. und weiter nach Ollagüe an der Grenze zu Bolivien. Nach der Passhöhe fällt die Strecke für den Rest bis nach La Paz nie mehr unter eine Höhe von 3600 m über Meer. Nach der Grenze zwischen Chile und Bolivien führt die Strecke durch den Altiplano über Uyuni nach Oruro. Eine Reihe von Stichbahnen, die in Bergbaugebiete führen, wurden zur Hauptstrecke hinzugefügt. |
|
|
In Ollagüe zweigte die bis 1965 betriebene Strecke in die auf 4815 m über Meer gelegene Kupfermine Collahuasi ab, die bei ihrer Eröffnung 1907 als die höchstgelegene Bahnstrecke der Welt galt. Ihr Ende lag fünf Meter höher als der Mont Blanc. Die Stichbahn zur Kupfermine war die einzige Strecke, auf der Schnee geräumt werden musste.
Die Geschichte der FCAB begann 1872, als die bolivianische Regierung der Melbourne Clarke & Co eine Konzession zum Bau einer Eisenbahn erteilte, welche das Nitratsalz aus dem Hinterland an den Hafen transportieren sollte, der damals bolivianischer Besitz war. Die Eisenbahn wurde als Antofagasta Nitrate & Railway Company gegründet und begann mit dem Bahnbau 1873. Die erste Teilstrecke eröffnete noch im selben Jahr mit Zügen, die von Maultieren gezogen wurden. Dampflokomotiven wurden 1876 eingeführt und 1877 erreichte die Bahn Calama.
Das Abbaugebiet der Mine Las Bambas liegt 72 km weit entfernt von Cusco, einem Areal nahe der berühmten Inkastadt Machu Picchu. Das Projekt liegt auf einer Höhe zwischen 3.700 bis 4.650 m Höhe in den Provinzen Cotabambas und Grau in der Region Apurimac, 75 km SW der Stadt Cusco. Die Lagerstätte erstreckt sich über 35.000 ha und beinhaltet die Konzessionen Ferrobamba, Chalcobamba, Sulfobamba und Charcas. Seit 2011 laufen die Bauarbeiten an der Infrastruktur der Mine auf Hochtouren, denn ab 2014 werden aus drei offenen Gruben – so genannten „open pits“ – rund 51 Mt Erz jährlich abgebaut. Las Bambas soll mit einer erwarteten Jahresproduktion von 400.000 t Kupferkonzentrat die größte des Landes werden. Der Besitzer von Las Bambas ist dei bergbaugesellschaft Xstrata. |
|
Toquepala ist eine sehr große porphyrische Kupferlagerstätte in der Provinz Tacna in Peru, ca.870 km entfernt von Lima. Der offene Tagebau Mina Toquepala produziert Cu, Mo, Rh und Ag sowie Au und Zn in geringerem Maßstab. Gemessen an den Reserven, ist Toquepala die fünftgrößte Kupfergrube der Welt. Das porphyrische Kupfererz ist fein disseminiert, aber auch häufig assoziiert mit Anhydrit-Adern und Turmalin-Brekzien. Die Oxidationszone ist komplett geräumt. Die Förderung begann 1960; im Jahr 2012 wurden 152.000 t Cu gefördert. Die Erzreserven betragen 700 mio to. |
|
Die Lagerstätte Cerro Verde liegt ca. 50 km SW von Arequipa und ist mit geschätzten Reserven (2012) von 12.9 Mt die siebtgrößte Kupfermine der Welt. Der Abbau erfolgt im offenen Tagebau . Ab 2016 soll die Konzentrationsanlage 360.000 t pro Tag produzieren. Cerro Verde produziert seit 1976. Betrieber der Mine ist Freeport-McMoRan (FCX) (53,56%). Andere Anteilseigner sind SMM Cerro Verde MNetherlands eine Tochter von Sumitomo (21%), Compania de Minas Buenaventura (19,58%) und private Aktionäre (5,86%). |
|
Die Lagerstätte Antamina liegt auf einer Höhe von 4.300 m im Antamina-Tal in den nordperuanischen Hochanden; ca. 485 km N von Lima im Departemento Ancash. Antamina ist einer der weltgrößten Cu-Zn-Erzkörper der Welt. Die Errichtung des Bergbaukomplexes war mit 2,2 Mrd US$ Investition und einem logistischen Marathon ein einzigartiges Mammutprojekt. Allein, um an die Lagerstätte heranzukommen, mussten mehrere Berge entfernt und einige Lagunen trockengelegt werden. Bis zur ersten Produktionaufnahme dauerte es vier Jahre. Die Grube ist ca. 2000 m lang, 1000 m breit und 500 m mächtig. Die Förderung begann 2001, mit einer geschätzten Abbaudauer von 20 Jahren. Die Brecheranlage wurde auf 70.000 t pro Tag ausgelegt. Ein 302 km langes Transportband-Pipelinesystem verbringt das Konzentrat an den nächsten Hafen bei Huarmey, von wo es auf dem Seeweg nach Asien und Europa gelangt. Eine Produktionssteigerung auf 130.000 t pro Tag wurde ab 2011 geplant. |
|
Die aktuell größten Kupfererzeuger sind Cananea (wo das Kupfererz seit 1899 in den Gruben Chivera, Catalina, Mantanal, Milpilla und Santa Rosa abgebaut wird) und La Caridad im Norden des Bundesstaates Sonora; beide Projekte werden von der Grupo Mexico SA de CV betrieben. Industrias Peñoles betreiben das Projekt Milpillas, ebenfalls in Sonora, wo vordergründig Kathodenkupfer produziert wird. Auch Zacatecas (Revier Sombrerete), Chihuahua (Lagerstätten Santa Barbara, Francisco de Oro, Naica in Saucillo), San Luis Potosi (Charcas) gehören zu den wichtigen Kupfererzeugern. Kleinere Kupfer-Bergbaubetriebe gibt es in den Staaten Durango, Hidalo, Michoacán, Mexico und Sinaloa. (Quelle / aktuelle Situation: MBendi) Cananea, auch bekannt als Buenavista Kupfermine, liegt in Sonora und ist, gemessen an den geschätzten Reserven, die zweitgrößte Kupfergrube der Welt. Die Reserven der im offenen Tagebau abgebauten Lagerstätte wurden 2012 auf 26,8 Mt geschätzt. Im Jahr 2012 wurden ca. 200.000 t gefördert. |
|
|
Die neuentdeckte gigantische IOCG- (Eisenoxid-Cu-U-Au-REE)-Lagerstätte Salobo liegt im Nationalen Waldgebiet Floresta Nacional Tapirapé-Aquiri, im äußersten W von Marabá, ca. 90 km von Parauapebas, 30 km N von Igarapé Bahia und Alemao im Distrikt Carajás in Brasilien. Es ist das größte jemals in Brasilien gefundene Kupfervorkommen. Die Erschließungskosten liegen bei 1,8 Mrd US$. Der Abbau sollte 2011 begonnen werden, wird aber nach neuen Meldungen auf Anfang 2012 verlegt. Pará, der östliche der beiden großen Bundesstaaten am Amazonas, ist zum überwiegenden Teil von Regenwald bedeckt, dessen Fläche jedoch durch zunehmende Abholzung vor allem an der Ostgrenze immer weiter schrumpft. Durch Explorationsarbeiten des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale wurden in Salobo auch Lagerstätten von REE-Mineralien entdeckt; die Lagerstätte hat eine große Ähnlichkeit mit dem REE-Vorkommen Olympic Dam in Australien. Geologie und LagerstätteDie Lagerstätte liegt in einem Trondheimit-Deckgebirge der archaischen Igarapé Salobo Gruppe, welche aus eisenreichen Schiefern (gebänderte Eisenformation), Metagrauwacken, Amphiboliten und Quarziten besteht. Die hydrothermal gealterten Amphibolite unterlagen einer Alkali-Metasomatose, woraus sich wesentliche Änderungen in der Zusammensetzung ergaben. |
|
|
|
|