Politik

Hubschrauber für die Bundeswehr Kauf von Chinooks wird wohl deutlich teurer

Der CH-47 ist durch seine charakteristische Bananenform und zwei Hauptrotoren leicht zu identifizieren.

Der CH-47 ist durch seine charakteristische Bananenform und zwei Hauptrotoren leicht zu identifizieren.

(Foto: AP Photo/Stocktrek Images)

Seit Jahren wartet die Bundeswehr auf einen neuen Transporthubschrauber. Im vergangenen Sommer bestellt das Verteidigungsministerium dann 60 Chinook CH-47F bei US-Hersteller Boeing. Einem Bericht zufolge werden die Helikopter aber doppelt so teuer wie geplant.

Unmittelbar vor seinem Amtsantritt reißen die schlechten Nachrichten für den neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nicht ab: Laut einem Medienbericht wird die geplante Anschaffung von 60 schweren Transporthubschraubern des Typs CH-47F Chinook offenbar doppelt so teuer wie geplant. Dazu habe es am Mittwoch auch schon ein Krisentreffen der Luftwaffe in Berlin gegeben, berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Deutschland will sechzig Chinook-Hubschrauber des US-Herstellers Boeing mit Luftbetankungsfähigkeit kaufen. Nachdem dafür ursprünglich sechs Milliarden Euro eingeplant gewesen seien, signalisierte die US-Armee nun laut "Business Insider", dass das deutsche Wunsch-Paket bis zu zwölf Milliarden Euro kosten werde. Grund seien die Inflation und teure Extrawünsche der Deutschen. Zudem sollen die ersten Hubschrauber dem Bericht zufolge zwar ab 2026 geliefert werden können - allerdings nicht in der gewünschten Ausstattung.

Der CH-47 dient dem schnellen Lufttransport von Fahrzeugen, Material und Soldaten. Das CH in der Modellbezeichnung steht für "cargo helicopter". Der CH-47 ist durch seine charakteristische Bananenform und zwei Hauptrotoren leicht zu identifizieren. Bislang ist bei der Bundeswehr noch der fast fünfzig Jahre alte CH-53G im Dienst.

Militärplaner hatten in der Vergangenheit auf Vorzüge des CH-47 hingewiesen. So nutzen viele NATO-Partner das Modell - die Niederlande, Spanien, Großbritannien, Italien, Griechenland, die USA, Kanada und die Türkei. Das ermögliche eine breit angelegte Zusammenarbeit. Der Kauf der Hubschrauber war im Sommer vergangenen Jahres von der inzwischen zurückgetretenen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht verkündet worden. Ihr Nachfolger Pistorius tritt am Donnerstag sein neues Amt an.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 19. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa

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