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Der Wachtelkönig hat Niedersachsen wieder entdeckt

Dem Wachtelkönig geht es wieder besser in Niedersachsen, landesweit brüten vermutlich mehr als 200 Paare. 2012 entwickelte sich zu einem auffallend guten Jahr für die weltweit bedrohte Wiesenvogelart.

In den vergangenen Jahren waren die Brutzahlen immer weiter zurückgegangen. Geeignete Lebensräume sind durch Entwässerung, intensive Grünlandnutzung mit früher und häufiger Mahd sowie den Umbruch von Grünland zu Ackerland rar geworden. Die wichtigsten niedersächsischen Brutgebiete für Wachtelkönige stehen daher im Mittelpunkt eines EU-LIFE Projektes, das die Lebensbedingungen für Wiesenvögel bis 2020 nachhaltig verbessern soll. Zu ihnen zählt etwa das Vogelschutzgebiet Unterelbe: 2012 riefen dort über 40 der scheuen Wiesenvögel. Die Rufaktivität und die genauen Aufenthaltsorte der hauptsächlich nachtaktiven Vögel werden jeweils sorgfältig dokumentiert. Diese Erhebungen sind für den Schutz der Brutplätze und die Sicherung des Bruterfolges eine wichtige Voraussetzung. An den Brutplätzen muss mit der Wiesenmahd bei spätem Brutbeginn bis Ende August gewartet werden, damit genügend Zeit für die Aufzucht der Küken bleibt. Nur so kann es gelingen, die Art dauerhaft zu erhalten.

2012 besiedeln Wachtelkönige auch wieder einige Brutareale westlich der Weser, wie die Hunteniederung bei Oldenburg und die Dümmerniederung. Dort sind wieder 12 rufende Männchen festgestellt worden.

Für den Schutz des Wachtelkönigs sind die Erhaltung und Wiederherstellung geeigneter Lebensräume unerlässlich. Wachtelkönige brauchen extensiv bewirtschaftetes, strukturreiches Grünland. Wichtig ist zum Beispiel, dass Randstreifen wie Grabenränder ungenutzt bleiben und nicht alle Wiesen gleichzeitig gemäht werden.

Das Projekt zum Schutz von Wiesenvögeln in Niedersachsen ist das bisher größte Naturschutzprojekt aus dem LIFE+ - Natur-Programm in Deutschland: Mehr als 22 Millionen Euro stehen zur Verfügung. 60 Prozent der Kosten übernimmt die Europäische Kommission; 40 Prozent werden größtenteils vom Umweltministerium kofinanziert. Auch der Landkreis Leer und die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland beteiligen sich finanziell.

Wachtelkönig Bildrechte: S. Pfützke

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Claudia Peerenboom

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
Tel: +49 (0)511/3034-3008

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