Großübung am Rothsee

Horrorszenario mit Schwerverletzten: Explodierter Gasgrill am Rothsee fordert Wasserwacht und BRK

15.4.2024, 17:00 Uhr
Insgesamt 100 Helferinnen und Helfer übten am Rothsee, was zu tun ist, wenn eine Gasgrillexplosion Opfer fordert. Gut, dass dies nur eine Übung war.

© vifogra Insgesamt 100 Helferinnen und Helfer übten am Rothsee, was zu tun ist, wenn eine Gasgrillexplosion Opfer fordert. Gut, dass dies nur eine Übung war.

Am sonnigen Samstagnachmittag wurde der Rothsee zum Schauplatz einer großangelegten Rettungsübung, die für einige dramatische Momente sorgte, berichtet die Agentur "Vifogra".

Über 100 Akteure und Akteurinnen – darunter Mitglieder der Wasserwacht, des Bayerischen Roten Kreuzes und freiwillige Statisten – nahmen an einer Großübung teil, bei der eine Gasgrillexplosion auf der Badehalbinsel nachgestellt wurde.

Tim Krach, ein Feuerwehrmann aus Eckersmühlen, schlüpfte für die Übung in die Rolle eines stark alkoholisierten und unter Drogeneinfluss stehenden Jugendlichen. "Vifogra" zitiert ihn folgendermaßen: "Ich hatte heute eine ziemlich lustige Rolle", der den Rettungskräften die Arbeit absichtlich schwer machen durfte. Denn er spielte einen "Gaffer". "Ich habe sie ein bisschen getriezt und immer wieder gefragt, ob sie ein Selfie machen wollen."

Kein Platz für "Gaffer"

Die Retter jedoch meisterten diese Herausforderung. Krach erzählt: "Die Einsatzkräfte sind ruhig geblieben, haben mich weggeschickt oder sogar mal weggetragen, was ich auch gut fand - sie müssen einfach ihre Arbeit machen und ich habe ja nur gestört."

Marcus Lennox Henglein, ein weiterer Mime und Mitglied der Wasserwacht Hilpoltstein, spielte laut der Agentur eine bewusstlose Person mit schweren Verletzungen: "Ich hatte einen Fremdkörper im Unterschenkel, eine Kopfplatzwunde und einen abgetrennten Fingernagel mit einer starken Blutung."

Zu Land und zu Wasser übten rund 100 Einsatzkräfte am Samstagnachmittag.

Zu Land und zu Wasser übten rund 100 Einsatzkräfte am Samstagnachmittag. © vifogra

Die Verletzungen wurden dabei auffallend aufwendig und realistisch dargestellt, auch am Kunstblut wurde dabei nicht gespart, um alles möglichst realitätsnah nachzustellen. "Die Rettungskräfte haben sehr strukturiert und überlegt gearbeitet", berichtet Henglein.

Kerstin Loos, die Pressesprecherin der Kreiswasserwacht Südfranken, unterstrich die Wichtigkeit solcher Übungen. "Wir haben verschiedene Einsatzszenarien getestet, die uns im Alltag auch begegnen", sagte Loos gegenüber "Vifogra".

Vor dem Brandeinsatz zählten unter anderem eine Vermisstensuchen am See und im Wald, dazu Fahrradstürze und Reanimationen. Am Abend folgte das das Worst-Case-Szenario mit vielen Verletzten: die Explosion eines Gasgrills.

Aus Fehlern lernen

Der Nutzen solcher Simulationen liege laut Loos auf der Hand: "Wenn ich das übe, kann ich Fehler machen und keiner kommt zu Schaden. Die Fehler, die ich in der Übung gemacht habe, mache ich im Einsatz nicht und das ist der große Vorteil." Gut zu wissen angesichts der Tatsache, dass die Badesaison 2024 samt vielen zu erwartenden Gästen gerade in Startposition ist - in der Hoffnung, dass solche Horrorszenarien tatsächlich nur Fiktion bleiben.

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