Das ist die schlimmste Supermarktkasse Bielefelds

Bielefeld. Einkaufen kann stressig sein. Manchmal, weil ich Sachen nicht finde. Manchmal, weil ich in Eile bin und überall jemand im Weg steht mit seinem Einkaufswagen. Oft, weil mich überall Werbung optisch und akustisch anbrüllt. Stille Stunden wie in zwei Supermärkten in Bergisch-Gladbach finde ich spannend: gedimmtes Licht, Scanner ohne Piepston, keine Durchsagen, Rollcontainer werden nicht bewegt, leise gestellte Telefone, mehr offene Kassen, so die Idee. Doch der größte Stress kommt bei mir meist an der Kasse auf. Lange Schlangen - und dazu die Art, wie es abläuft sind Gründe. Also mache ich mal einen Kassen-Stress-Test. Penny, Eggeweg Hier läuft im neu gestalteten Markt ein langes Band zum Kassierer, der hinter einem Schutzwall aus Plexiglas hockt. Fast wie in einem Cockpit. Die Einkaufstrenner (oder wie heißen diese Dinger, die ich zwischen meinen und deinen Einkauf lege?) sind gut zu packen, hinten ist einigermaßen Platz für die abgescannte Ware. Ich kann entspannt bezahlen, der Mann drängelt nicht. Dabei steht die Schlange bis sonstwohin im Laden. Und eine zweite Kasse öffnet nicht. Deshalb Note 4+, sonst wäre es eine 3. Aldi, Tonkuhle Kaum liegt der Einkauf auf dem Band, wird es stressig. Es gibt ein Piktogramm, das zeigt, wie genau ich meinen Wagen in genau definierter Position abstellen soll. Nur so passt er hierhin. Doch Zeit, das zu kapieren, bleibt kaum. Schon rollt das Abkassierkommando. Für die Ware ist nach dem Einscannen kaum Platz, die Kassiererin schiebt ständig meinen Einkauf zusammen. Kaufe ich Blumen, muss ich beten, dass sie das große Geschiebe überleben. Schnell trage ich sie rüber zu einer Ablage, lege sie dort hin. Sonst hätten sie gleich ausgeblüht. Fakt ist: Ich kann die Sachen an der Kasse nicht in meine Einkaufsbeutel legen. Ich werde überrollt. Es klappt nur, wenn ich alles schnell zurück in den Wagen werfe. Werfe? Ja, weil ich sonst das Scan-Tempo kaum packen kann. Wahnsinn. Dann schnell EC-Karte raus, bezahlt, weiter geht's im Schweinsgalopp. Und ich kann hinten auf einer Ablage alles wieder rausholen aus dem Wagen und erst dann in meinen Taschen verstauen. Zeit hat die arme Frau an der Kasse nicht. Dazu sagen will sie auch nichts. In einem anderen Aldi frage ich noch einmal, warum das so läuft, und bekomme diese Antwort: "Ich habe das nicht gesagt, okay? Aber wir sollen die Kunden so schnell wie möglich wegbekommen vom Kassenbereich." Das gelingt, doch gerade ältere Menschen stresst diese Hektik. Immerhin wird im Aldi meist zügig auch mal eine zweite Kasse geöffnet. Und eine Verkäuferin sagt zu einer älteren Dame: "Machen Sie ruhig, das muss möglich sein, auch wenn wir's anders machen sollen." Das ehrt sie. Trotzdem: Note 5-. Kaufland, Gütersloher Straße Praktisch und gut ist es hier. Von hochwertigem Plexiglas umhüllt sitzt die freundliche Kassiererin, ich habe einen eigenen Monitor zur Kontrolle von Preis und Ware und ordentlich Platz für die abgescannten Produkte. Keiner drängelt mich, alles läuft entspannt ab. Auch wenn der Einkaufs-Charme hier nahe null liegt, für die Kassen gibt es Note 1-. Marktkauf Gadderbaum Hier sind viele Kassen offen, und es gibt hier nur eine nervige Sache. Die Einkaufstrenner. Sie sind dreieckig und kaum zu packen, wenn sie da in ihrer Stahlschiene liegen. Fast jeder fummelt hier an den Dingern herum, bis er endlich einen zu greifen bekommt. Danach aber ist es hier klasse. Offenbar gibt es die Anweisung, so lange mit dem nächsten Kunden zu warten, bis der Kunde davor eingepackt hat. Die Kassiererin atmet durch, schaut mich nett an, trinkt einen Schluck, bis der ältere Herr vor mir alles eingepackt hat. Hektik? Null. Und weil viele Kassen auf sind, ist diese Ruhe auch echte Ruhe und nicht etwa nervtötender Zeitverlust. Dann wird Stück für Stück eingescannt - in einem Tempo, in dem ich ziemlich gut parallel alles einpacken kann. Perfekt. Dankeschön, auf Wiedersehen - beide Seiten sind entspannt. Note: 2+ Galeria-Karstadt-Laden Ruhig geht es hier zu. Hier ist alles etwas feiner, und an der Kasse stehen selten mehr als zwei Leute vor mir. Nett wird abkassiert, und es gibt sogar dort, wo die Lebensmittel hinrutschen, diesen herrlich antiquiert wirkenden Trenner. Wie früher, er teilt den unteren Bereich in zwei Bereiche, so dass Kunde 1 noch einpacken kann, während die Ware für Kunde 2 schon runterrutscht. Das passiert hier aber nicht, der Trenner ist mehr ein Relikt, Prospekte liegen im rechten Teil. Trotzdem schön. Wegen der geringen Kundenfrequenz hat es der Galeria-Laden besonders einfach, eine gute Note zu bekommen. Note: 2 Schenke, Engersche Straße Hier sind fast immer zwei Kassen offen, die Stimmung ist selten angespannt. Ein langes Rollband führt zur Kassiererin, die ist nett und von viel Plexiglas umgeben. Warten macht ja nie Spaß, aber hier ist es angenehm. Toll, dass es nur für mich diesen zweiten Monitor gibt. Jedes eingescannte Produkt wird mir angezeigt, mit Preis. Da sehe ich sofort, wenn etwas eindeutig nicht passt - und muss nicht den Bon später kontrollieren, wenn mir die Summe zu hoch erscheint. Hinten rutscht die Ware in einen verbreiterten Auffangbereich, bestens. Note: 1- Lidl, Jöllenbecker Straße Och nee, auch er hat eine nicht einmal händehandtuchgroße Ablagefläche. Ätzend. Da passt kein normaler Einkauf hin, ich muss alles in den Wagen werfen, das ist für mich gefühlt doppelte Arbeit. Aber immerhin hängt auch hier ein zweiter Monitor, auf dem ich verfolgen kann, was ich da so alles gekauft habe. Gefühlt ist man hier ein wenig entspannter als im Aldi, der Druck, so schnell wie möglich alles weggeräumt zu haben, ist kleiner. Note: 4+ Combi, Quelle Hier fehlt der Kontroll-Monitor, dafür ist der Platz für die gescannte Ware okay. Der Rest hat keinen Charme, keine Wohlfühlmomente. Das ist gediegenes unteres Mittelmaß. Note: 3- Rewe Quermann, Babenhausen Wow, das ist ja schick und nobel und angenehm: Hier macht sogar das Bezahlen fast schon Spaß. Viele offene Kassen, Schlangen sind hier selten, viel Platz und ein bisschen Markthallen-Flair - plus ein Monitor für mich zur Kontrolle, wirklich klasse. Nur hinten, wo sich der Einkauf nach dem Scannen sammelt, liegen mir zu viele werbliche Zeitschriften herum und ist dadurch ein Hauch zu wenig Platz für meinen Einkauf. Dennoch: super. Note: 1-

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