Explodierter E-Bike-Akku: Zerstörerischer Brand in Bielefeld aufgeklärt

Bielefeld. Ein technischer Defekt hat den folgenschweren Brand in einem Ein-Familienhaus am Klaberkampweg ausgelöst. Davon gehen inzwischen die Brandermittler der Kripo aus. Wie Polizeisprecherin Sonja Rehmert mitteilte, wurde als Auslöser des Feuers in einem Abstellraum ein Fahrrad-Akku identifiziert. Warum der Akku explodierte – eine 92-jährige Bewohnerin hatte gegen 9 Uhr einen lauten Knall im Erdgeschoss gehört – ist trotz der Ermittlungsarbeit der Kripo nicht mehr nachzuvollziehen. Der Brand hatte nicht nur in dieser Kammer massiv gewütet, Rauch und Flammen waren auch ins Innere des offen gestalteten Wohnhauses gezogen und haben &bdquo;das Haus unbewohnbar“ gemacht, so Rehmert. Wie die Feuerwehr am Einsatzort mitteilte, hatte sich das Feuer enorm schnell und durch die im Gebäude entstandene Thermik auch sehr breit ausgebreitet. Brennende Akkus erreichen in kurzer Zeit enorm hohe Temperaturen. Lesen Sie auch: Ob Brand oder Flut - die Feuerwehr gibt Tipps für die eigene Sicherheit Enorm schnell breiten sich Flammen und giftige Gase aus Die erste Schätzung, dass der Schaden am Haus sogar in die Millionengrenze erreichen könnte, hat die Kripo nach der Inaugenscheinnahme des Brandortes ein wenig korrigiert: &bdquo;Es ist ein Schaden im mittleren sechsstelligen Bereich entstanden“, sagt Rehmert. Die Sanierung des durch Flammen und Ruß stark beschädigten Hauses dürfte demnach trotzdem mehrere Hunderttausend Euro kosten. Wie berichtet, hatte sich die 92-jährige Bewohnerin geistesgegenwärtig vom ersten Geschoss über die vorhandene Außen-Wendeltreppe ins Freie gerettet und war nicht im Haus der Gefahr ausgesetzt, durch den giftigen Rauch flüchten zu müssen. Sie entkam den Flammen ohne nennenswerte Verletzungen. E-Bike-Akkus können brandgefährlich sein: Sicherheitstipps Dass E-Bike-Akkus im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich werden können, ist leider nicht neu. Selbst Wissenschaftler sind sich nicht darüber einig, warum manche Akkus in Flammen aufgehen. Im Verdacht stehen dabei das falsche Aufladen (Verbraucherschützer warnen vor nicht zugelassenen Ladegeräten) und die falsche Entsorgung der Lithium-Ionen-Akkus. Die Akkus gehören niemals in den Restmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden. Das kann man beim Fahrradhändler in die Wege leiten. Nach Angaben der Feuerwehr reichen nur wenige Vorsichtsmaßnahmen aus, um solche Brände schon vorher zu verhindern und sicher zu laden. So sollten die E-Bike-Akkus möglichst nicht über Nacht geladen werden, heißt es von der Verbraucherzentrale. Ist das trotzdem nötig, könnten die Akkus während der Ladung in spezielle Boxen gelegt werden. Der Verband der Schadenversicherer (VdS Schadenverhütung) rät, auf Mehrfachsteckdosen beim Laden zu verzichten, um eine Überlastung zu vermeiden. Pulverlöscher funktionieren bei Akku-Bränden nicht Wegen der Brandgefahr sollten E-Bikes nicht in Wohnräumen oder neben brennbaren Materialien aufgeladen werden, aber auch kalte und feuchte Garagen sowie dauerhafter Regen, der bis zu den Kontakten vordringen könnte, tun dem Akku nicht gut. Brennt ein solcher Lithium-Ionen-Akku trotzdem, hilft nur sehr viel Wasser, sagt Rüdiger Meier von der Feuerwehr. Doch das ist gefährlich, wenn der Akku noch Strom erhält. Pulver- oder CO2-Löscher hingegen seien in solchen Fällen fast wirkungslos. Im Ernstfall also: Raum schließen und stets die Feuerwehr rufen. Wie verschiedene Akku-Experten berichten, gibt es inzwischen eigens für Brände von Lithium-Ionen-Akkus entwickelte Gel- und Lithium-Feuerlöscher, die auch von Privatmenschen eingesetzt werden können. Aber weil man mit diesen Löschern relativ nahe an die zum Teil explodierenden Akkus herantreten muss, ist dies ohne speziellen Schutz nicht ratsam. Lesen Sie zum Thema: E-Bike-Akku löst Feuer aus: Anleitung zum sicheren Laden

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