Schettino, der grosse Unschuldige

Der Unglückskapitän der "Costa Concordia", Francesco Schettino, hat alle Verantwortung an dem Schiffbruch mit 32 Toten vor der italienischen Insel Giglio von sich gewiesen. "Die ganze Schuld liegt bei meinen Offizieren", sagte Schettino der Genueser Tageszeitung "Il Secolo XIX".

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Francesco Schettino, Kapitän der «Costa Concordia», in Uniform. (Bild: Imago)

Francesco Schettino, Kapitän der «Costa Concordia», in Uniform. (Bild: Imago)

(dpa)

Der Unglückskapitän der "Costa Concordia", Francesco Schettino, hat alle Verantwortung an dem Schiffbruch mit 32 Toten vor der italienischen Insel Giglio von sich gewiesen. "Die ganze Schuld liegt bei meinen Offizieren", sagte Schettino der Genueser Tageszeitung "Il Secolo XIX". In der Zeit vor der Havarie sei die Steuerung des Kreuzfahrtschiffes der Wache anvertraut gewesen. Unterdessen wurden die Arbeiten für den Abtransport des Wracks am Mittwoch unterbrochen.

"Ins Rettungsboot gerutscht"

Der Kapitän, der sich als einziger in Grosseto vor Gericht wegen der Havarie vom Januar 2012 verantworten muss, zeigte erneut auch auf den indonesischen Rudergänger, der falsch auf Befehle reagiert habe. In dem Interview widersprach Schettino dem Vorwurf, das Schiff während der Evakuierung sich selbst überlassen zu haben. Durch die Neigung des havarierten Schiffes habe vielmehr die Schwerkraft gewirkt. Er hatte vorher angegeben, dabei in ein Rettungsboot gerutscht zu sein.

Viele Unklarheiten zum Abtransport des Wracks

Der für Ende Juni geplante Termin für den Abtransport des Wracks droht zu kippen. Es werden zunächst keine weiteren Schwimmkästen montiert, mit denen das Schiff dafür flottgemacht werden soll. Als Grund gaben zuständige Stellen an, dass nach wie vor unklar sei, wie das Wrack weggeschafft werden solle und wo es verschrottet werde. Das könnte in einem türkischen Hafen kostengünstiger sein als in Italien.