Oben in der Asylstraße zwingen Betonblöcke die Autofahrer auf den verbliebenen Fahrstreifen. Hier, in der westlichen Dr.-Pfleger-Straße und der südlichen Sedanstraße, übernehmen drei breite Blumentröge die Aufgabe, den neuen 2,30 Meter breiten, elfenbeinfarbenen Mittelstreifen von den Fahrzeugen abzuschirmen. Diese Fläche, der Fahrbahn und dem Parkstreifen seit Mittwoch abgezwackt, soll eigentlich den Fußgängern vorbehalten sein. Aber wie dort hingelangen? Zwischen den Autos durchschlängeln? Das wäre dann doch zu gefährlich. Noch.
Immerhin. Die Pflanztröge bringen auch Farbe ins Straßenbild: durch die Blumen, die kleinen Stämmchen, die schon von weitem darauf aufmerksam machen, dass dort "was ist". Zur Fahrbahn hin ist jeweils noch ein rot-weißes Warnschildchen angetackert.
Wie ein Provisorium
So sehr die Bepflanzung für einen frischen Farbtupfer sorgt - mit den hölzernen Pflanztrögen selbst kann die Stadt nicht punkten: Ein neugieriger Passant, angeblich vom Fach, bezeichnet sie kopfschüttelnd als "Azubi-Projekt". Die Verantwortlichen wollten offenbar die obligatorischen, metallenen Pflanzkübel nicht der Gefahr aussetzen, dass doch mal ein Bus oder Laster daran entlang schrammen könnte und die teuren anthrazitfarbenen Gefäße schnell ersetzt werden müssten.
Vielen Autofahrern ist offensichtlich nicht wohl in ihrer Haut. Auch ohne die neuen Tempo-30-Schilder gesehen zu haben, tasten sie sich langsam voran, versuchen in der schmalen Fahrspur zu bleiben, um weder den Radlerschutzstreifen rechts noch den Mittelstreifen links zu berühren. Könnte ja sein, die Farbe geht noch ab. Andere hingegen lassen sich von der neuen Situation nicht beeindrucken, düsen die Dr.-Pfleger-Straße hoch, fahren zu dicht auf. Drängeln. In der 30er-Zone!
Und da ist dann noch die Ampel, die wie eh und je am Issy-les-Moulineaux-Platz den Fahr- und Querungstakt vorgibt. Tempo 30, alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und dann noch eine Ampelregelung? Ist das nicht "doppelt gemoppelt"?
Stellvertretender Baudezernent Friedrich Zeiß klärt auf. Diese Ampel werde in Kürze "dunkel" geschaltet und zur "Bedarfsampel" umgebaut. Fußgänger, die unsicher seien, wenn sie die Fahrbahnen überqueren wollen, könnten sie auf Knopfdruck auslösen. Nächste Woche starten die Tiefbauarbeiten. Bis Monatsende sollen diese dann auch erledigt sein.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.