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Wo ist der Halsbandsittich? Jetzt bittet Besitzerin die Mühlheimer um Hilfe

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Ein vermutlich entflogener Halsbandsittich tut sich an den Früchten eines Feigenbaumes gütlich.
Ein vermutlich entflogener Halsbandsittich tut sich an den Früchten eines Feigenbaumes gütlich. © P

Ein Halsbandsittich flattert seit einigen Tagen im Mühlheimer Stadtgebiet umher. Jetzt meldet sich eine Frau, die seine Besitzerin sein will.

Update vom Freitag, 29. September, 9.42 Uhr: Einer Halterin aus Seligenstadt (Kreis Offenbach) ist vor etwa drei Wochen ein Halsbandsittich entflogen. Sie hofft, dass es sich bei dem Mühlheimer Exemplar um ihre „Coco“ handelt. Erkennungsmerkmale: Das Weibchen ist nicht beringt, am linken Bein fehlen zwei Zehen und Krallen.

Da die Besitzerin nicht in der Lage ist, den Vogel selbst zu fangen, hofft sie nun auf Hilfe für einen Finderlohn von 50 Euro. Wer den Sittich gefangen hat, meldet sich unter muehlheim@op-online.de in der Redaktion der Offenbach Post.

Grüner Halsbandsittich lässt Mühlheimer staunen

Erstmeldung vom Dienstag, 26. September, 10.56 Uhr: Mühlheim –  Ein ungewöhnlicher Gast im Geäst: Ein Halsbandsittich flattert derzeit durch Mühlheim und wird in verschiedenen Baumkronen gesichtet. Im Netz rätseln die Menschen, ob es sich um einen neuen Mitbürger oder um einen Ausreißer handelt. In Wiesbaden und Frankfurt etwa ist der ursprünglich aus Asien stammende Papagei inzwischen heimisch, in Köln sogar seit etwa 50 Jahren. Was hat es mit dem Exemplar auf sich, das verschiedene Mühlheimer erspäht haben?

Kein Wellensittich, kein Alexandersittich: Papageienhalterin weiß Bescheid

Nicole Boerner, eine Papageienhalterin aus Frankfurt, ist auf den Beitrag in den sozialen Medien aufmerksam geworden. Ein kurzer Blick genügt der Kennerin, um sich sicher zu sein, dass das gesichtete Tier kein Alexandersittich ist, wie manche Kommentatoren unter dem Beitrag vermuten. „Ein Alexandersittich hat einen roten Streifen an der Schulter – und ist deutlich größer“, informiert sie. In Wiesbaden hat sie beim „Monitoring“, also dem Zählen von Exemplaren zusammen mit dem Mainzer Ornithologen Detlev Franz, mitgewirkt und steht mit dem Biologen Michael Braun, der die Studien an der Universität Heidelberg betreut, im Austausch. Erfahrungen daraus und aus der eigenen Haltung lassen die Frankfurterin vermuten, dass es sich um einen entflogenen Halsbandsittich handelt.

„Die Tiere sind höchst sozial, weshalb es ungewöhnlich ist, dass er alleine unterwegs ist“, sagt Boerner. Gewöhnlicherweise treffen sich die Sittiche an einem Schlafbaum, auf dem sie gemeinsam nächtigen. Morgens fliegen sie in kleinen Gruppen aus und bleiben stets zusammen. „Mühlheim liegt gerade an der Grenze des Verbreitungsgebiets“, so Boerner. Manche Tiere gehen allerdings auf Erkundungstour für neue Reviere und folgen dabei Flussläufen: „Es kann auch sein, dass das Tier dabei versprengt worden ist, zum Beispiel durch einen Greifvogelangriff.“

Ob der Halsbandsittich wild ist oder aus einer Zucht stammt, kann man nur sagen, wenn man ihn einfängt.

Gewissheit, ob das Tier wild oder aus einem Käfig entwischt ist, bringt nur: einfangen. Zuchttiere tragen einen Ring am Fuß, auch Tiere aus dem Monitoring sind teilweise beringt und lassen sich so einem Schwarm zuordnen. Im Fall des Mühlheimer Sittichs schätzt die Papageienkennerin, dass es sich um einen Zuchtvogel handelt, und sagt: „Wenn er entflogen ist, überlebt er nicht lange in der Wildnis.“ Deshalb tendiere sie dazu, das Tier einzufangen. Wenn er wild ist, lasse er sich ohnehin nicht anlocken.

Tipps dafür hat Boerner ebenfalls. Weil Papageien Höhenangst haben, sollte der Versuch auf selber Höhe stattfinden, auf der sich der Vogel befindet, zum Beispiel auf einem Balkon. So muss das Tier keine Höhenunterschiede überwinden und kann sich in einen offenen Käfig locken lassen. „Am besten dabei Halsbandsittich-Ruf auf Youtube abspielen lassen“, rät Boerner. (Lisa Schmedemann)

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