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Eiderente – Die Meeresente am Chiemsee

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Eine Eiderente mit Schichtkleid.  Johannes_Almer
Eine Eiderente mit Schichtkleid. Johannes_Almer © -

Chiemsee – Der Chiemsee ist ein Paradies für Wasservögel.

Aber wer kennt schon alle Arten und ihre Besonderheiten? Die Chiemgau-Zeitung stellt sie vor. Chiemsee-Gebietsbetreuer Dirk Alfermann bringt uns die Vögel näher, heute die Eider ente. Die zu den Meeresenten zählende Eiderente (Somateria mollissima) brütet in Europa vor allem in den Küstengebieten Skandinaviens, Dänemarks, dem nördlichen Großbritannien sowie auf Island. Dort findet man mit rund 450 000 Paaren gut ein Viertel des europäischen Gesamtbestandes. In Deutschland ist sie im Vergleich nur spärlich vertreten. Hier brüten 1 000 bis 1 400 Brutpaare vor allem an der Nordseeküste und vereinzelt auch an der Ostsee. Am Chiemsee taucht die Eiderente seit den 1970er-Jahren regelmäßig als Durchzügler und Wintergast auf. Gewöhnlich kann man sie dann vom Ostufer aus beobachten, auf der offenen Seefläche. Dort taucht sie nach Muscheln, Schnecken und Krebstierchen – ihrer bevorzugten Nahrung. Hin und wieder kommt es vor, dass einzelne Individuen länger verweilen und somit auch im Sommer beobachtet werden können. Oft dann im Umfeld der Fraueninsel.

Eiderenten fallen dem Beobachter aufgrund ihres großen kräftigen Körpers – größer als eine Stockente – gleich ins Auge. Zudem haben sie eine unverwechselbare, keilartige Kopfform, hier geht die Stirn direkt in die Schnabelwurzel über. Die Männchen sind im Prachtkleid auffallend schwarz-weiß gefärbt, mit einer leichten Grünfärbung im Nackenbereich, der Schnabel ist gelbgrün gezeichnet. Im Spätsommer mausern sie in ein recht einheitlich dunkel gefärbtes Schlichtkleid mit einzelnen, weißen Gefiederpartien. Die Weibchen hingegen zeigen das ganze Jahr über ein braunes Gefieder.

Bekannt ist die Eiderente auch aufgrund ihres besonders wärmeisolierenden Daunengefieders. Die Weibchen polstern damit ihre Nester aus. Vor allem auf Island sammeln noch heute Einwohner nach der Brut das Nistmaterial ein und lesen die wertvollen Bauchdaunen heraus. Hat man so unzählige Nester verarbeitet, reichen die Daunen für eine Kissen- oder Deckenfüllung, die ausgesprochen weich und wärmend ist – aufgrund der aufwendigen Arbeit aber auch besonders teuer.

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