Üblicherweise stellt AVM die Laborversionen zunächst für die beliebtesten Modelle bereit, um mit den Rückmeldungen künftige Versionen für andere Fritzboxen und Fritz-Zubehör zu verbessern. Ob es für Ihre Fritzbox eine aktuelle Laborversion gibt, sehen Sie auf der Webseite https://avm.de/fritz-labor/ . Wie Sie eine Laborversion statt des offiziellen Fritz-OS auf Ihrer Fritzbox installieren, lesen Sie ganz unten – und auch, wie Sie wieder zu Ihrem Fritz-OS zurückkehren.
Achtung: Fritz-OS als Laborversion sollten Sie nicht auf einer Fritzbox installieren, die Sie für den täglichen Internet- und WLAN-Zugang benötigen. Die Beta-Firmware kann instabil laufen und Abstürze der Fritzbox verursachen. Je weiter fortgeschritten die Labor-Entwicklung bereits ist, desto geringer ist zwar die Gefahr eines Routerausfalls. Aber bei speziellen Anwendungen wie IPTV oder der korrekten Einbindung von Smart-Home-Geräten kann es trotzdem zu Problemen kommen. Wer darauf aber vorbereitet ist, kann eine Laborversion ohne Risiko zum Ausprobieren installieren und bei Problemen schnell das offizielle Fritz-OS einspielen.
Aufgefrischte Bedienoberfläche: So sieht Fritz-OS 7.50 aus
AVM hat das Aussehen des Fritzbox-Menüs mit Fritz-OS 7.50 aufgefrischt. Der Unterschied ist weniger deutlich als zum Beispiel zwischen Windows 11 und Windows 10. Aber die Farben wirken moderner und die Menüs sind übersichtlicher strukturiert. So soll sich die neue Fritzbox-Oberfläche auch per Smartphone einfacher bedienen lassen.
Die Menükategorien in der linken Spalte haben jetzt besser erkennbare Symbole erhalten. Außerdem taucht dort mit „Info-Center“ ein scheinbar neuer Punkt auf: Er verweist auf das Inhaltsverzeichnis der Fritzbox-Einstellungen, die Sie bisher über den Punkt „Inhalt“ links unten erreichen.
In der vorliegenden Laborversion gibt es keinen Wechsel mehr zwischen den Ansichten „Standard“, in der einige Einstellungsoptionen nicht auftauchen, und der Ansicht „Erweitert“. Stattdessen setzt AVM jetzt für eine bessere Übersicht häufiger auf aufklappbare Untermenüs, hinter denen sich zusätzliche Einstellungen verbergen. Auch der Schnellzugriff auf „MyFritz!“ und „FRITZ!-NAS“ ist jetzt besser erkennbar durch neugestaltete Schaltflächen rechts oben.
Besonders deutlich ist die angepasste Menüstruktur bei „WLAN –› Funknetz“: Hier sehen Sie jetzt sofort die Einstellungen für Netzwerk- SSID und WLAN-Passwort samt dem QR-Code zur schnellen Verbindung ins Funknetz. Bisher tauchen diese Informationen erst am Ende der Seite dieses Menüs auf. Aufgeräumter sind die WLAN-Einstellungen auch durch zusätzliche Ausklappmenüs wie „Weitere Informationen zum WLAN-Funknetz“: Erst nach einem Klick darauf erscheinen die Angaben zu den MAC-Adressen der Fritzbox-Funkmodule und eine Option zum Verbergen der SSID.
Ebenfalls bequemer bedienbar sind die Einstellungen für die Funkkanäle („Funkkanal-Einstellungen anpassen“), weil die Optionen für die unterschiedlichen Frequenzbänder jetzt nebeneinander statt untereinander angeordnet sind.
Um geänderte Einstellungen zu bestätigen oder zu verwerfen, blendet die Fritzbox-Oberfläche jetzt am unteren Menürand jeweils passende Schaltflächen ein, die Sie statt der bisher unten rechts fest platzierten Bereiche oder der Bestätigungsfenster nutzen, die sich zentral über die Menüoberfläche legen.
Sprachklingeln: Das Fritz-Fon redet jetzt mit Ihnen
Eine witzige neue Funktion bietet Fritz-OS 7.50 in Verbindung mit einem Fritz-Fon: Das DECT-Gerät von AVM teilt Ihnen per Sprache mit, wer anruft oder aus welchem Ort der Anruf kommt.
Dazu müssen Sie ein aktives Myfritz-Konto für die betreffende Fritzbox sowie die aktuelle Firmware auf dem Fritz-Fon installiert haben: Letzteres erledigen Sie entweder über die Heimnetzansicht im Fritzbox-Menü unter „Heimnetz –› Mesh“ oder direkt auf dem Fritz-Fon unter „Einstellungen –› Software-Version –› Prüfen“.
Für die Sprachansage wertet die Fritzbox die Einträge im Telefonbuch aus: Einen eingehenden Anruf meldet das Fritz-Fon dann nicht mehr mit einem Klingelton, sondern zum Beispiel mit der Ansage „Anruf von Chef“. Ist der Anrufer nicht im Telefonbuch der Fritzbox hinterlegt, meldet das Fritzfon per Sprache den Ort, aus dem der Anruf erfolgt – so wie es das derzeit per Anzeige auf dem Telefondisplay tut. Außerdem können Sie sich für Terminerinnerungen oder den Fritz-Fon-Wecker den Hinweis per Sprache statt per Ton signalisieren lassen. Die Text-to-Speech-Engine nutzt die Fritzbox darüber hinaus, um auch beim Abhören von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter Name oder Ort des Anrufers zu nennen.
Das Sprachklingeln richten Sie in der Fritzbox unter „Telefonie –› Telefoniegeräte“ ein. Klicken Sie beim Fritz-Fon auf das Bearbeiten- Symbol und gehen Sie ins Menü „Klingeltöne“. Wenn das Mobilteil auf eine bestimmte Rufnummer reagiert, wählen Sie in der Zeile mit dieser Nummer im Drop-down-Menü die Option „Sprachklingeln“. Ansonsten finden Sie diese Einstellung in der Zeile „sonstiger externer Anruf“.
Weiter unten auf der Seite finden Sie das Menü „Einstellungen für Anruferansagen / Sprachklingeln“: Dort können Sie eine männliche oder weibliche Stimme als Sprachausgabe aktivieren oder zusätzlich noch einen Klingelton einstellen, der vor dem Sprachklingeln ertönen soll.
Um vom Fritz-Fon an einen Termin oder eine Weckzeit per Sprache erinnert zu werden, ändern Sie die Einstellungen direkt im Menü des Mobilteils. Bei einem Weckruf, den Sie im Menü unter „Komfortdienste“ einrichten, wählen Sie zum Beispiel unter „Weckton“ die Option
„Sprache (weiblich)“ oder „Sprache (männlich)“. Bei „Text“ lässt sich außerdem ein spezieller Text eingeben, den die Sprachausgabe zum Wecktermin aufsagt.
Neu: Terminkalender und verbesserter Schutz gegen Spam-Anrufe
Neu für das Fritz-Fon ist der neue Terminkalender, den Sie unter „Komfortdienste“ finden. Dort können Sie Erinnerungen für bestimmte Tage und Uhrzeiten anlegen, die sich auch wiederholen lassen. Wie beim Wecker macht Sie das Fritz-Fon auch per Sprachklingeln auf einen Termin aufmerksam.
Eine weitere neue Funktion erleichtert bei Fritz-OS 7.50 den Umgang mit störenden Werbeanrufen: Es lassen sich jetzt alle Anrufer automatisch abweisen, die nicht in Ihrem Fritzbox-Telefonbuch stehen, oder auf einen Anrufbeantworter beziehungsweise eine andere Nummer umleiten. Um eine entsprechende Rufsperre einzurichten, gehen Sie im Fritzbox-Menü auf „Telefonie –› Rufbehandlung –› Rufsperren“. Im Abschnitt „Rufsperre für ankommende Anrufe“ klicken Sie auf „Bereich hinzufügen“. Als Bereich wählen Sie aus dem Dropdown-Menü den Eintrag „Nicht im Telefonbuch“. Bei einer Rufumleitung gehen Sie entsprechend vor.
Fritz-OS: Laborversion installieren und deinstallieren
Wer die Neuheiten des aktuellen Fritz-OS schon jetzt auf einer unterstützten Fritzbox testen will, installiert sich die passende Laborversion. Haben Sie einen Eindruck gewonnen oder läuft Sie bei Ihnen instabil, kommen Sie auch wieder einfach zur offiziellen Firmware zurück. So geht es Schritt für Schritt.
- Auf einem Rechner, der mit der Fritzbox verbunden ist, prüfen Sie auf der Webseite https://avm.de/fritz-labor/, ob ein Fritz-Labor für Ihren Router verfügbar ist. Ist das der Fall, klicken Sie auf „Zum aktuellen FRITZ! Labor“ und wählen dort das Modell Ihrer Fritzbox aus.
- Bestätigen Sie die Auswahl, indem Sie den Haken setzen und auf „Download starten“ klicken. Sie erhalten die Labor-Firmware als ZIP-Datei. Speichern Sie die Zip-Datei auf dem Rechner und entpacken Sie sie.
- Im Menü der Fritzbox gehen Sie zu „System –› Update –› FRITZ!OS-Datei“. Dort sichern Sie vor dem Update Ihre aktuellen Einstellungen und versehen diese Konfig-Datei mit einem Kennwort.
- Gehen Sie nun auf „Datei auswählen“ und rufen Sie die entpackte Firmware-Datei auf – ihr Name trägt die Endung „.image“.
- Übertragen Sie mit „Update starten“ die Labor-Firmware auf die Fritzbox. Nach rund drei bis vier Minuten können Sie sich wieder am Fritzbox-Menü anmelden – auf dem Router ist jetzt die Labor-Firmware installiert, was Sie auf der Übersichtsseite rechts erkennen.
- Der umgekehrte Weg von der Labor-Version zum offiziellen Fritz-OS geht im Fritzbox-Menü über „System –› Update –› FRITZ!OS-Version“. Klicken Sie dort auf „Zurück zum offiziellen Fritz!OS“. Danach wählen Sie unter „FRITZ!OS mit Sicherungsdatei zurücksetzen“ die unter Schritt 3 erstellte Konfig-Datei mit der Endung „.export“. Die Installation startet mit einem Klick auf „FRITZ!OS zurücksetzen“. Im Fall der Fritzbox 7590 und 7590AX bekommt der Router dann übrigens Fritz-OS-Version 7.30 statt der zuvor installieren 7.29.
Siehe auch: