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Labradoodle

Labradoodle
Der Labradoodle ist ein sogenannter Hybridhund und stellt eine Kreuzung aus Königspudel und Labrador dar Foto: Getty Images

Königspudel und Labrador wurden für diesen Designerhund gekreuzt. In Europa gibt es noch keine einheitlichen „Rassestandards“, die Idealzüchtung erinnert durch lockiges Fell an einen Teddybären. Mit liebevoller Konsequenz wird aus dem Hybrid ein freundlicher und ausgeglichener Hund für Anfänger und Familien.

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Herkunft

Der Labradoodle wurde erstmals Ende der 1980er-Jahre aus Königspudel und Labrador gekreuzt. Anlass hierfür war die Suche einer Australierin nach einem geeigneten Blindenhund für ihren Mann, der allerdings allergisch auf Hundehaare reagierte. Das allergikerfreundliche Fell des Pudels gepaart mit den guten Eigenschaften des Labradors als Blindenhund sollte die Lösung sein. Der erste Wurf Labradoodles war geboren. Von hier aus trat der Designerhund seinen Siegeszug an und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit auch außerhalb von Australien. Dennoch wird der Hybrid aus zwei anerkannten Hunderassen bis heute nicht als eigenständige Rasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Ähnlich dem Goldendoodle kann der Labradoodle je nach Einkreuzung und Elterntieren recht unterschiedlich aussehen. Bei den Größen ist fast alles zwischen mittelgroß und groß möglich. Das Fell kann lang- oder kurzhaarig ausfallen, glatt sein, wellig oder auch stark gelockt wie beim Pudel ist möglich. Auch die Farbvielfalt ist dementsprechend groß: Von Cremeweiß über Braun bis hin zu Schwarz sind Labradoodles in fast allen Farben denkbar. Im Herkunftsland Australien ist man inzwischen um einheitliche Standards des Designerhundes bemüht, in Europa tritt der Labradoodle hingegen sehr viel vielfältiger auf.

Charakter & Gemüt

Ähnlich wie beim Aussehen ist ein Labdradoodle auch in Sachen Charakter und Gemüt ein kleines Überraschungspaket, da man nie genau weiß, welche Elternrasse sich beim Nachwuchs mehr durchsetzt. Grundsätzlich sind aber sowohl Königspudel als auch Labrador zwei bewegungsfreudige und aktive Hunderassen – und dies zeigt sich auch beim Designerhund Labradoodle. Wenn dieser Hund sich ausreichend austoben und auch „arbeiten“ kann, ist er ein ausgeglichener und freundlicher Familienhund. Viele Labradoodles sind darüber hinaus sehr verschmuste Tiere.

Vorsicht ist bei der Auswahl des Züchters geboten. Um Kosten und Mühe zu sparen, verzichten viele auf einen Wesenstest bei den Elterntieren und so können unter Umständen auch verhaltensauffällige Welpen angeboten werden. Mitunter neigen diese dann zu Aggressivität oder auffällig ängstlichem Verhalten.

Erziehung

Sowohl Labrador als auch Königspudel sind Jagdhunde und setzt sich der Pudel im Labradoodle stärker durch, ist der Jagdtrieb sogar noch ausgeprägter. Dieser sollte schon im frühen Welpenalter kontrolliert werden. Labradoodle-Welpen sind besonders niedlich und die kleinen Teddys wickeln ihre Halter spielend leicht um den Finger. Hier gilt es aber besonders konsequent zu sein, ohne dabei Geduld und liebevollen Umgang aus den Augen zu verlieren. Nicht nur für Hundeanfänger empfiehlt sich der Besuch einer Welpenschule und anschließend der Hundeschule. Auch erfahrene Hundehalter können hier noch viel mit und über ihren Vierbeiner lernen und gleichzeitig wird der Labradoodle von klein auf mit anderen Hunden sozialisiert.

Richtige Haltung & Pflege

Die Elternrassen dieses Hybridhundes sind beides Jagdhundrassen, also echte Arbeitsstiere. Nur wenn der Labradoodle dem angezüchteten Arbeitseifer nachgehen kann, kann er mit seinen sonstigen positiven Eigenschaften glänzen. Bei regelmäßigen Spielstunden mit Agility-Elementen wird der Labradoodle ebenfalls mit Freude mitmachen.

Die Fellpflege stellt je nach Ausprägung der Fellbeschaffenheit andere Anforderungen an den Labradoodle-Halter. Lockiges, längeres Fell braucht naturgemäß mehr Pflege als kürzeres, glattes. So oder so sollte das Fell mehrmals pro Woche gründlich gestriegelt werden, um Verfilzungen zu vermeiden und ausgefallene Haare gründlich zu entfernen. Kommt im Labradoodle der Pudel stärker hervor, wird er weniger haaren, Labradore hingegen haaren sehr stark. Was sich im ausgewachsenen Hund mehr durchsetzen wird, ist im Welpenalter allerdings noch schwer abzuschätzen.

Ernährung

Wie alle großen Hunderassen benötigt auch der Labradoodle qualitativ hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil. Auch Fischsorten wie Lachs oder Obst und Gemüse dürfen dem Futter beigemischt sein, um das Tier mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralien zu versorgen. Labradoodles sind auch gute Kandidaten für das BARFen, also das Füttern ausschließlich mit frischen, rohen Zutaten. Hier gilt es aber besonders, auf eine geeignete Zusammensetzung der einzelnen Komponenten zu achten.

Auch interessant: Vor- und Nachteile von Hybridhunden

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Labradore und Königspudel gelten als robust und wenig anfällig für bestimmte Krankheiten. Ähnlich verhält es sich somit auch mit der Kreuzung aus beiden Rassen. Dennoch neigt auch der Labradoodle zu für große Hunde typische Gelenkkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie oder Ellenbogendysplasie. Sensible Tiere können auch verschiedene Augen- oder Hautkrankheiten entwickeln. Hier ist die Ursache aber auch oft in falschen Ernährungsgewohnheiten zu suchen. Mit einer gesunden und artgerechten Ernährung kann nicht nur Krankheiten vorgebeugt, sondern auch der bei Labradoren häufiger auftretenden Fettleibigkeit entgegengewirkt werden.

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Der Labradoodle im Überblick

  • Charakter: aktiv, freundlich, ausgeglichen
  • Größe: 30 bis 70 Zentimeter
  • Gewicht: 20 bis 40 Kilogramm
  • Fell: lockig, gewellt oder stellenweise glatt
  • Bewegungsbedarf: hoch, neben Gassirunden ist unbedingt zusätzlicher Auslauf und/oder spezielles Hundetraining nötig
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
  • Besonderheiten: nach Besuch von Welpen- und Hundeschule auch für Anfänge und Familien sehr gut geeignet

(ms)

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