Hunderte tote Vögel im Schwarzwald: Das ist die Ursache

Der Fichtenkreuzschnabel ist ein charakteristischer Vogel des Nationalparks Schwarzwald. Doch es häufen sich derzeit die Totfunde.
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07. Februar 2024
Im Schwarzwald ist der Fichtenkreuzschnabel ein charakteristischer Vogel.
Im Schwarzwald ist der Fichtenkreuzschnabel ein charakteristischer Vogel.
Im Nationalpark Schwarzwald kommt es in den Wintermonaten wieder zu zahlreichen Totfunden bei Fichtenkreuzschnäbeln. Dafür ist jedoch keine Krankheit Schuld, sondern das Wetter. Zumindest sekundär. Wie die Nationalparkverwaltung berichtet, kommen derzeit auf der Schwarzwaldhochstraße wieder vermehrt Finken unter die Räder. Die kleinen Vögel würden stur auf der Straße sitzen und nicht wegfliegen, wenn sich Fahrzeuge nähern. Grund dafür ist das Streusalz, welches aufgrund der Witterungsbedingungen auf der Straße ausgebracht wird.

Finken sind hinter Streusalz her

Der Fichtenkreuzschnabel ernährt sich im Winter hauptsächlich von Fichten- und Kiefernsamen. Diese ölhaltige Nahrung führt zu einem erhöhten Bedarf an Mineralstoffen und Flüssigkeit, so der Nationalpark. Als Folge würden die Finken den Bedarf mit Streusalz bzw. durch Streusalz auftauenden Schnee als ausgleichende Mineralstoffquelle decken. Der Nationalpark ruft daher dazu auf, die Geschwindigkeit auf der Schwarzwaldhochstraße anzupassen. „Bei geringer Geschwindigkeit haben die Tiere, die abgelenkt Streusalz auf der Straße picken, die größte Chance noch rechtzeitig wegzufliegen“, erklärt Esther del Val Alfaro, Vogelexpertin im Nationalpark Schwarzwald.
In den vergangenen Jahren seien zwischen Februar und April Hunderte tote Vögel gefunden worden, vermutlich sei die Dunkelziffer toter Vogel noch mal deutlich höher, da der Fichtenkreuzschnabel auch im Winter brütet und das Gelege nicht von einem Elterntier alleine versorgt werden kann.
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