Der Fingerhut, auch roter Fingerhut oder Fingerkraut genannt, ist eine wunderschöne Pflanze. Sie bildet bis zu 90 Blüten pro Stängel in wunderschönen Farben. Wir erzählen Ihnen gerne mehr über diese interessante Pflanze und wie man sie am besten züchtet und pflegt.

Inhalt

• Was ist ein Fingerhut?
• Die absolute Lieblingsblume der Ackerhummel
• Wann und wo säe ich Fingerhut?
• Wie sät man Fingerhut?
• Wie pflege ich den Fingerhut?
• Fakten über den Fingerhut
• Märchen über den Fingerhut
• Fingerhut kaufen bei Samendirekt

Was ist ein Fingerhut?

Fingerhüte sind märchenhafte zwei- oder mehrjährige Pflanzen mit 90 oder mehr Blüten pro Stängel. Die Blätter der Blüten sind zu einem Fingerhut verwachsen. Die Pflanze wird 30 bis 200 Zentimeter hoch. Das macht sie zu einem Blickfang in jedem Garten. Es gibt sie in schönen Farben wie Magenta, Rosa und Weiß. Ihre Heimat sind die Niederlande, Deutschland und Belgien. Hier sind sie für die Ackerhummel unwiderstehlich. Sie hat eine Vorliebe für diese schönen und einzigartigen Blumen.

Die absolute Lieblingsblume der Ackerhummel

Bei reifen Pflanzen findet man manchmal Löcher in den Kelchblättern. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Ackerhummel die Blüte besucht hat. Sie lieben sie so sehr, dass sie sie beißen, weil sie nicht schnell genug in den Blütenkelch klettern können. Neben den Ackerhummeln besuchen auch viele andere nützliche Insekten die Blumen. Auch Bienen und Schmetterlinge sind von den Blüten angetan, nur dass sie in den Blütenkelch klettern, um leckeren Pollen und Nektar zu genießen.

Fingerhut - Ein Liebling der Nützlinge

Wann und wo säe ich Fingerhut?

Diese einzigartige Pflanze stellt besondere Ansprüche an ihren Standort. Denn Fingerhut liebt den Schatten. Sie möchten ihn an einem sonnigen Platz pflanzen? Kein Problem für diese Pflanze. Sie fühlt sich auch auf leicht feuchten bis trockenen Böden wohl, solange sie humusreich sind. Die Pflanze kommt daher von Natur aus auf Lichtungen in Laubwäldern vor. In den Niederlanden, Deutschland und England wächst sie manchmal auch verwildert an Waldrändern, entlang von Bahngleisen, in öffentlichen Gärten und zwischen Pflastersteinen.

Die losen Samen können im Frühjahr ausgesät werden. Dies kann von Anfang April bis Juni geschehen. Der Fingerhut ist häufig zweijährlich. Das bedeutet, dass er im ersten Jahr nur grüne Blätter entwickelt. Im folgenden Frühjahr blüht er reichlich. Bei guter Pflege blüht die Pflanze von Mai bis Oktober. Die Pflanze ist gut winterhart und behält ihre grüne Farbe bis zu Temperaturen von -25 Grad Celsius. Es ist also kein Problem für diese Pflanze, den Winter gut zu überstehen.

Wie sät man Fingerhut?

Die Aussaat von Fingerhut-Samen ist überhaupt nicht schwierig. Die Pflanze hat sehr leichte Samen. Man muss nur den Boden umgraben, auf dem der Fingerhut wachsen soll. Dann kann man die Samen locker oder gleichmäßig streuen. Viele Samen werden keimen. Wachsen die Pflänzchen zu dicht beieinander? Dann kann man sie umtopfen oder etwas weiter auseinandersetzen. Wenn die Pflanze aufgegangen ist, kann sie sich weiter ausbreiten. Die Pflanze kann sich vermehren, aber zum Glück kann man sie leicht entfernen, wenn sie an einem unerwünschten Ort gelandet ist.

Fingerhut - Farben gemischt

Wie pflege ich den Fingerhut?

Wie bereits erwähnt, kann diese Pflanze sehr lange blühen. Nicht nur die Blüte hängt von der Pflege ab, sondern auch die Wuchshöhe. Wenn Sie den Fingerhut niedrig halten möchten, können Sie die Pflanze im zweiten Jahr umtopfen, bevor sie Stängel bildet. Dadurch werden die Stängel etwas niedriger. Wenn Sie dies bereits im ersten Jahr tun, wird die Pflanze etwas länger. Um die längsten Blüten zu erhalten, säen Sie sie am besten direkt an Ort und Stelle aus. Wenn die Pflanze erst einmal steht, wird sie ihr Bestes geben, um dort zu bleiben.

Die Blütezeit hängt davon ab, wann die verblühten Stängel abgeschnitten werden. Wenn man sie nach der Blüte abschneidet, bildet sich ein neuer Stängel. Dieser ist etwas kürzer, blüht aber genauso schön. Wir empfehlen, dafür Gartenhandschuhe zu benutzen. Sie können auch warten und die Samen in den Samenkapseln reifen lassen. Wenn die Samen in den Kapseln klappern, sind sie reif. Dann können Sie den Stängel abschneiden und die Samen ernten oder selbst aussäen.

Fakten über den Fingerhut

Der Name des Fingerhuts leitet sich direkt von seinem botanischen Namen ab. Diesen lateinischen Namen gab ihm der deutsche Botaniker Leonhard Fuchs im Jahr 1542. Er nannte die Pflanze Digitalis purpurea. Digitalis leitet sich von 'digitus' (Finger) oder 'digital' (Fingerhut) ab. Eine wörtliche Übersetzung des Artnamens lautet also purpurner Fingerhut. Die Pflanze erhielt diesen Namen, weil ihre Blüten einem Fingerhut ähneln.

Märchen über den Fingerhut

Ein anderer Name für den Fingerhut ist Hexenkraut. Das Hexenkraut ist bekannt, weil es einer der Bestandteile von Hexensalben sein soll. Schamanen stellten diese Salbe her, um sich in eine halluzinatorische Trance zu versetzen. Allerdings nicht ohne Risiken. Die Salbe enthält große Mengen giftiger Pflanzen. Deshalb konnten nur "Hexen" die Salbe herstellen und anwenden.  

Auch der volkstümliche Name des Fingerhuts hat seine eigene Geschichte. Es ist der englische Name der Pflanze. Im englischen Sprachraum wird die Pflanze "foxgloves" genannt. Viele Menschen haben dort ein Märchen gehört, das besagt, dass die Pflanze von müden Feen stammt. Diese würden den Blüten magische Kräfte verleihen, sodass Tiere sie als Schuhe tragen könnten. So trugen die Füchse die Blüten wie Beinkleider. Durch das Tragen der Blumen konnten die Füchse lautlos miteinander kommunizieren. Die wahre Geschichte hinter diesem lustigen Märchen ist etwas weniger fantasievoll. Das Wort "Fuchs" ist lediglich eine Übersetzung des Nachnamens von Leonhard Fuchs. Fuchs bedeutet im Englischen Fox. Auch der Teil "-gloves" stammt von dem Botaniker, der den botanischen Namen so übersetzt hat. Das Märchen von den Füchsen mit Handschuhen wird dadurch noch lustiger.

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