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Blühende Kletterpflanzen: Romantischer Sichtschutz für den Garten

Blauregen wächst auf einer Pergola und blüht violett
Blühende Kletterpflanzen wie Blauregen (Wisteria sinensis) begrünen vertikale Flächen sowie Dächer nicht nur, sondern bringen während ihrer Blütezeit auch Farbe in den Garten. Achtung: Blauregen kommt ursprünglich aus China und gilt mancherorts als unerwünschter Neophyt. Heimische Alternativen finden Sie im Folgenden.
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Sie sorgen für natürlichen Sichtschutz und zieren den Garten mit wohlriechender Blütenpracht – blühende Kletterpflanzen. Was Sie über Kletterrose, Clematis und Co. wissen müssen und wie die rankenden Schönheiten im Garten gepflanzt werden.

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Vorteile von blühenden Kletterpflanzen

Blühende Kletterpflanzen sind wahre Allrounder im Garten. Die vielseitigen Gewächse sind nicht nur ästhetisch, sondern auch häufig ökologisch wertvoll und nicht zuletzt können Sie Clematis und Co. wunderbar als Sichtschutz einsetzen. Die Pflanzen schützen – teilweise sogar ganzjährig – vor neugierigen Blicken und bieten Privatsphäre im Garten oder auf dem Balkon.

Weiterer Pluspunkt: Blühende Kletterpflanzen verbessern das Mikroklima im Garten. Sie spenden Schatten, reduzieren die Hitzeentwicklung an heißen Sommertagen und sorgen für angenehmere Temperaturen auf dem Grundstück. Heimische Arten locken Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber, wodurch sie zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen.

Blühende Kletterpflanzen: Romantischer Sichtschutz für den Garten
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Verschiedene Arten von blühenden Kletterpflanzen

Blühende Kletterpflanzen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, je nach Wuchseigenschaften und Bedingungen, unter denen sie gedeihen. Generell unterscheidet man zwischen Selbstklimmern und Gerüstkletterern. Selbstklimmer (z.B. Kletterhortensien) verfügen über Haftwurzeln oder Ranken und können ohne zusätzliche Unterstützung an Wänden, Zäunen und anderen vertikalen Strukturen haften. Gerüstkletterer (z.B. Kletterrosen) hingegen benötigen ein Gerüst, z.B. ein Rankgitter oder ein Spalier, um sich daran emporzuschlängeln.

Daneben unterscheidet man zwischen ein- und mehrjährig blühenden Kletterpflanzen. Einjährige Kletterpflanzen (z.B. Prunkwinden) wachsen schnell, blühen üppig und setzen im Laufe der Saison reichlich Samen für die nächste Generation, überleben allerdings nur ein Jahr. Mehrjährige Kletterpflanzen (z.B. Winterjasmin) hingegen kehren jedes Jahr zurück und etablieren sich mit der Zeit an ihrem Standort.

Gewöhnliche Waldrebe in Weiß
Für einen naturnahen Garten sind heimische Arten besonders gut geeignet. Darunter zum Beispiel die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba).
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Nicht alle Rankpflanzen sorgen das ganze Jahr über für sattes Grün. Entscheiden Sie sich jedoch für immergrüne Arten (z.B. Geißblatt), sorgen diese auch im Winter für Sichtschutz. Bei der Auswahl von blühenden Kletterpflanzen für den Garten sollten Sie heimische Arten (z.B. Waldrebe) bevorzugen. Diese Pflanzen sind optimal an die örtlichen Bedingungen angepasst und bieten zudem Lebensraum und Nahrung für heimische Insekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge.

Die schönsten blühenden Kletterpflanzen

  • Blauregen (Wisteria sinensis): Diese Kletterpflanze, auch Glyzinie genannt, trägt im Frühling duftende, hängende Blütentrauben in Violett, Weiß oder Rosa. Sie bevorzugt einen sonnigen Standort und ist bei Bestäubern wie Bienen sehr beliebt. Wenn Sie Kinder oder Haustiere haben, ist allerdings Vorsicht geboten: Die Blätter und Samen des Blauregens sind giftig. Zudem gilt Bauregen in manchen Regionen als Neophyt, der heimischen Arten die Lebensgrundlage nimmt und Insekten keine Nahrungsgrundlage bietet. Alternativen wären beispielsweise verschiedene, aus Mitteleuropa stammende Waldreben.
  • Kletterrose (Rosa): Kletterrosen sind für ihre romantischen Blüten in verschiedenen Farben und Formen bekannt. Sie eignen sich ideal für Rosenbögen, eine Pergola oder sogar abgestorbene Baumstümpfe und verströmen einen angenehmen Duft. Kletterrosen vertragen volle Sonne und blühen von Ende Mai bis Mitte Juli.
  • Waldrebe (Clematis): Die Waldrebe zählt zu den beliebtesten Kletterpflanzen im Garten. Clematis gibt es in einer großen Vielfalt an Farben und Formen. Sie blüht im Frühling oder Sommer und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Einige Sorten sind bienenfreundlich und heimisch, z.B. die gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba).
  • Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris): Diese Kletterpflanze blüht mit ihren weißen Blütendolden im Sommer besonders schön. Sie bevorzugt einen schattigen Standort sowie einen (leicht) sauren Boden. Geben Sie beim Pflanzen daher etwas Rhododendron-Erde ins Pflanzloch. Achtung: Hortensien sind nicht heimisch und noch dazu sehr durstige Pflanzen, was ihre Kultivierung in deutschen Gärten angesichts heißer werdender Sommer zunehmend schwieriger gestaltet. 
  • Duftwicke (Lathyrus odoratus): Die Duftwicke ist eine einjährige Kletterpflanze mit duftenden Blüten in verschiedenen Farben. Sie bevorzugt einen sonnigen Standort und wächst auch optimal im großen Kübel auf dem Balkon.
  • Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla):Diese Kletterpflanze sticht durch ihren dichten Wuchs und die U-förmigen Blütenröhre besonders hervor. Die Pfeifenwinde wächst auch an schattigen Standorten und mag nährstoffreichen sowie feuchten Untergrund. Die Rankhilfe für diese Pflanze sollten Sie groß genug planen.
  • Hopfen (Humulus lupulus): Hopfen ist eine mehrjährige, winterharte Kletterpflanze mit herzförmigen Blättern. Im Spätsommer bieten die Blütenstände Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Hopfen bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.
  • Wilder Wein (Parthenocissus): Die Wilde Weinrebe ist eine schnellwachsende Kletterpflanze mit leuchtend roter Färbung und schmückt besonders zur Blütezeit im Sommer Ihre Hauswand, Mauer oder Pergola. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und ist eine wunderbare Bienenweide.
  • Passionsblume (Passiflora): Die Passionsblume beeindruckt besonders durch ihre kunstvollen Blüten, die vom Frühling bis in den Herbst blühen. Passionsblumen bevorzugen sonnige Standorte und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Einige Arten, z.B. die blaue Passionsblume, sind außerdem immergrün. 
Passionsblume in Lila
Viele Arten blühender Kletterpflanzen sind winterhart und blühen jedes Jahr aufs Neue auf. So auch die Passionsblume (Passiflora).
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  • Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans): Die orangefarbenen Blüten der Trompetenblume zieren im Sommer Rankgitter oder Mauern im Garten. Die bienenfreundliche Pflanze wächst an sonnigen Standorten und auf feuchten, nährstoffreichen Böden.
  • Baumwürger (Celastrus orbiculatus): Der Baumwürger hat seinen Namen nicht ohne Grund, kann er kleineren Bäumen tatsächlich den Saft abschnüren. Am Spalier oder Zaun ist die schnellwachsende Kletterpflanze mit gelben Blüten und auffälligen roten Früchten allerdings sehr dekorativ. Blütezeit ist im Sommer, darauf folgt die bunte Herbstfärbung. Vögeln bietet die Pflanze Nahrung, für Menschen und andere Tiere sind die Früchte allerdings giftig.
  • Spindelstrauch (Euonymus fortunei): Der Spindelstrauch ist eine immergrüne Kletterpflanze mit glänzenden, dunkelgrünen Blättern. Zwischen April und Juni bildet der Kletter-Spindelstrauch seine grünlich-weißen Blüten, die dekorativen orangefarbene Früchte folgen im Herbst. Spindelsträucher bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und sind insektenfreundlich.
  • Klettergurke (Akebia quinata): Die Klettergurke ist eine pflegeleichte Pflanze mit kleinen, essbaren Früchten. Während der Blütezeit im Frühling schmücken schöne, violette Blüten die Kletterpflanze. Die Klettergurke ist eine besonders schöne Wahl für die Rankhilfe.
  • Geißblatt (Lonicera caprifolium): Das Geißblatt ist eine beliebte Kletterpflanze für den Garten oder den Balkon. "Jelängerjelieber" blüht von Juni bis September und ist winterhart. Um die Pflanze im Wachstum zu unterstützen, sollten Sie sie an Spalieren, Pfosten, Seilen oder Drähten befestigen.

Ziehen von blühenden Kletterpflanzen: Tipps zum Pflanzen und Pflegen

Um Kletterpflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu etablieren, müssen Sie ihnen die optimalen Bedingungen zum Wachstum bieten. Bei der Wahl der passenden Kletterpflanze für Ihren Garten sollten Sie daher auf den richtigen Standort achten. Viele Kletterpflanzen bevorzugen nämlich einen sonnigen Platz (z.B. Trompetenblume). Doch auch im Schattengarten müssen Sie nicht auf blühende Kletterpflanzen verzichten. Schattenverträgliche Arten (z.B. Waldrebe oder Geißblatt) bieten auch in halbschattigen oder schattigen Lagen eine beeindruckende Blütenpracht.

Beim Pflanzen und Pflegen sollten Sie sich ganz nach den Pflanzen richten. Achten Sie darauf, sie ausreichend zu bewässern und regelmäßig zu düngen. Hin und wieder kann auch ein Rückschnitt erforderlich sein, um das Wachstum zu kontrollieren und die Pflanzen gesund und in Form zu halten. Beachten Sie zudem den idealen Zeitpunkt zum Pflanzen Ihrer Kletterpflanzen – in der Regel ist das der Frühling oder Herbst. Vermeiden Sie also extreme Hitzeperioden oder Frostphasen.

Viele Kletterpflanzen können ohne Mühe ganze Zäune oder Mauern begrünen, so auch die Trompetenblume (Campsis radicans).
Viele Kletterpflanzen können ohne Mühe ganze Zäune oder Mauern begrünen, so auch die Trompetenblume (Campsis radicans).
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Welche Kletterhilfe die richtige ist, hängt von der Pflanze, dem Standort und der Wuchshöhe ab. Da Spreizklimmer (z.B. Kletterrosen) nicht im eigentlichen Sinne klettern, sondern sich mit ihren Trieben zwischen den Stützen des Gerüsts festspreizen, benötigen sie ein Rankgerüst aus Metall oder Ästen. Bestenfalls unterstützen Sie solche Kletterpflanzen, indem Sie Haupttriebe am Rankgitter befestigen – beispielsweise mithilfe stabiler Schnur oder Kabelbinder. Schlinger (z.B. Blauregen) hingegen besitzen kein eigenes Kletterorgan und winden sich vielmehr um ihre Rankhilfe. Daher sind für Schlingpflanzen dünne Stäbe oder Drähte ideal. Ranker (z.B. Clematis) halten sich mit korkenzieherähnlichen Spross- oder Blattteilen an ihrer Kletterhilfe fest und bevorzugen daher waagerechte sowie senkrechte Latten oder Seile.

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