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Fingerhut

Fingerhut (Digitalis spec.) violett
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

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Seinen Namen erhielt der Fingerhut dank seiner glockenförmigen Blüten, die bis zu vier Zentimeter groß werden können. Im englischsprachigen Raum ist sein Name fantasievoller, denn dort heißt die Gartenblume "Fuchshandschuh" (Fox Glove). Über die Namensherkunft streiten sich die Etymologen bis heute: Entweder entspringt der Name einer alten Sage über Wälder, Feen und Füchse oder er bezieht sich auf Botaniker Leonhart Fuchs, nachdem auch die Fuchsie benannt wurde.

Die zwei- oder mehrjährige Wildstaude wächst bevorzugt am Gehölzrand, in Heide- oder Rhododendrongärten und auf Lichtungen. Es gibt über 20 Arten der buntblühenden Rosettenpflanze. Sie blüht in Rosa, Rot, Gelb, Weiß, Braun, mehrfarbig, mit breiten oder schmalen Blütenköpfen. Am schönsten zeigt sich der Fingerhut, wenn er in Grüppchen wächst, da seine Farbkraft dann besonders gut zur Geltung kommt.

Da es den Fingerhut in verschiedenen Größenausprägungen von 30 cm bis 150 cm gibt, lässt er sich im Beet auch gut gestaffelt in Szene setzen. Bei den meisten Arten hängen die Blütenköpfe des Fingerhutes übrigens herab, lediglich bei den Sorten Digitalis purpurea 'Candy Mountain' und 'Snowy Mountain' öffnen sie sich gen Himmel.

Fingerhut (Digitalis spec.) im Bauerngarten
Der Fingerhut (Digitalis spec.) kann bis zu 150 cm in die Höhe wachsen.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Fingerhut pflanzen

Meist sind in Gärtnereien Fingerhut-Jungpflanzen schon ab Mai erhältlich, wenn es nicht mehr friert. Mit ihnen lassen sich dann schöne Arrangements im Beet oder Unterpflanzungen für Gehölze schaffen. Dank ihrer Größe können sie außerdem ein echter Sichtschutz sein: Entscheidet man sich für hochwachsende Sorten, ist mit ihnen schnell im Beet oder sogar im Kübel auf Balkon und Terrasse eine wunderschöne optische Barriere erstellt.

Der Rostrote Fingerhut (Digitalis ferruginea 'Gigantea') wird beispielsweise 120 cm hoch und blüht rostrot, der Digitalis purpurea 'Foxy' wird sogar 150 cm groß und trägt weiß-rosa Blütendolden. Und nicht nur ein Sichtschutz lässt sich mit Fingerhut pflanzen, auch eine Art Schutzmauer für schneckenempfindliche Pflanzen ist möglich. Der Fingerhut hat Inhaltsstoffe, die sowohl von Schnecken als auch generell von Pflanzenschädlingen gemieden werden.

Fingerhut pflegen

Beim Fingerhut im Beet fallen keine Pflegemaßnahmen an. Im Topf muss der Fingerhut jedoch regelmäßig feucht gehalten werden. Damit die Erde nicht so schnell austrocknet, können Sie um die Staude eine Mulchschicht aus Rindenhäckseln verteilen.

Der richtige Standort für Fingerhut

Fingerhüte wachsen am besten an naturnahen Standorten. Haben Sie also Gehölze in Ihrem Garten, wohnen Sie am Waldrand, ist das Gebiet heideartig geprägt oder gedeihen Rhododendron, Tannen und Kiefern gut in Ihrem Garten, dann werden sich auch Fingerhüte bei Ihnen gern ansiedeln.

Haben Sie keinen solchen Garten oder nur einen Balkon, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, das Beet mit humos, lehmig-sandiger, leicht saurer Erde aufzufüllen oder einen großen Kübel mit Fingerhut zu bepflanzen. Digitalis wächst auch am Hang und gedeiht sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten. Die Erde sollte jedoch stets mäßig feucht bis feucht sein.

Fingerhut: Welche Arten gibt es?

Ob klein oder groß, dezent oder farbenfroh – mit unserer Auswahl finden Sie den passenden Fingerhut für Ihren Garten:

  • Apricotfarbener Fingerhut (Digitalis purpurea 'Apricot'), pastellfarbene Blüten, wächst bis 90 cm hoch.
  • Englischer Fingerhut (Digitalis x mertonensis), blüht altrosa, wird 70-100 cm groß.
  • Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora), blüht gelb, wird 60-80 cm groß.
  • Kleinblütiger Fingerhut (Digitalis parviflora), blüht braun/rostrot, wird 60 cm hoch.
  • Niedriger Gelber Fingerhut (Digitalis ambigua 'Carillon'), blüht gelb, wird nur 35 cm hoch
Fingerhut (Digitalis spec.) violett
Die glockenförmigen Blüten des Fingerhuts können bis zu 4 cm groß werden.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Fingerhut vermehren – einfach die Samen aussäen

Fingerhut bildet in seinem zweiten Standjahr Samen in Kapselfrüchten aus. Diese können Sie entweder abnehmen und an einem neuen Standort aussäen, oder Sie überlassen es der Pflanze selbst, sich auszusäen.

  • Für eine Direktsaat in Juli/August eignet sich ein humoser, lehmig-steiniger Boden. Der pH-Wert kann von leicht sauer bis neutral reichen. Feuchten Sie die Erde vorher gut an.
  • Wenn Sie im Innenbereich die Samen bereits im Frühjahr vorziehen, dann sollten Sie einfache Anzuchterde verwenden.
  • Die Anzuchttemperatur muss auf jeden Fall recht hoch zwischen 18 und 29 °C sein. Die Keimung dauert zwischen einem halben und einem ganzen Monat.
  • Sind die Sämlinge ca. 5-10 cm groß, werden sie in eigene Töpfe vereinzelt und an die Außentemperatur gewöhnt. Das heißt: Tagsüber bei Sonnenschein rausstellen, abends ins Warme bringen.
  • Sobald keine Gefahr von Nachtfrösten mehr besteht, können die Jungpflanzen in den Garten gepflanzt werden.
  • Lassen Sie einen halben Meter Abstand zwischen den Pflanzen, damit sie genügend Platz zum Entwickeln haben.

Fingerhut schneiden

Eigentlich muss die Fingerhut-Pflanze nicht geschnitten werden. Möchten Sie nicht, dass sich der Fingerhut in Ihrem Garten selbst aussät, dann schneiden Sie einfach die Blütenrispe ab, sobald sie welkt. Ebenfalls förderlich ist es, den Blütenstand nach der Blüte abzuschneiden, damit die Pflanze keine Energie in die Samenausbildung steckt und sie im nächsten Jahr kräftig blüht!

Ist der Fingerhut giftig?

Ja, Fingerhut ist sogar stark giftig! Wenn Sie Fingerhut jedoch anfassen, ist das normalerweise dennoch ungefährlich. Haben Sie aber offene Stellen an der Haut, sollten Sie besser Handschuhe tragen. Alle Pflanzteile sind hochgiftig, bei Verzehr sogar tödlich. In einem Garten mit Kindern und Haustieren gilt daher besondere Vorsicht!

Lange Zeit wurde Digitalis auch als Medikament bei Herzerkrankungen eingesetzt. Aktuelle Studien geben jedoch Grund zur Annahme, dass Wechselwirkungen bei der Einnahme von Digitalis-Medikamenten bestehen können. Daher wird zunehmend von der Einnahme abgeraten.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zum Fingerhut

Die Fingerhutblume eignet sich bestens als Schnittblume. Mit ihren langen Rispen ist sie ein guter Partner für die Bodenvase oder eine Vase auf einem großen Esstisch. Zu beachten ist, dass die abgeschnittenen Fingerhüte sofort ins Wasser gestellt werden. Sie brauchen viel Wasser, genauso wie in der Erde. Stellen Sie also schon im Garten einen Wassereimer auf, in den Sie gleich die abgeschnittenen Blumen hineingeben können.

Im Haus streifen Sie dann die unteren Blätter ab und schneiden die Digitalis-Schnittblume noch mal frisch und möglichst schräg an, damit sie viel Wasser aufnehmen kann. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Vase auf ein schweres Modell, weil die Fingerhut-Blütenstiele lang und schwer sind und Ihr Gefäß einen guten Stand braucht. Eine Vase mit Ausbuchtungen ist aufgrund des Volumens der Blütentriebe am besten geeignet, weil man so die Fingerhut-Rispen gut arrangieren kann. Füllen Sie regelmäßig Wasser in der Vase nach!

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