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«Poldi» wird 80 Jahre alt: Immer noch ein Autonarr

Kolumne von Uwe Mahla
Seine Königliche Hoheit Leopold Prinz von Bayern

Seine Königliche Hoheit Leopold Prinz von Bayern

Auch wenn man es angesichts des rüstigen Auftritts samt jung gebliebenem Lausbubengesicht, modischer Garderobe und Twenfrisur kaum glauben mag - am 21. Juni wird Seine Königliche Hoheit Leopold Prinz von Bayern 80.

Neben seinen sonstigen hochoffiziellen Verpflichtungen hat sich der Prinz einen wohlklingenden Namen im Vollgasgeschäft erworben.
Als Nachfahre des legendären Bayern-Königs Ludwigs I. ist Leopold v. Bayern Chef der Albertinischen Linie des Hauses Wittelsbach. Und damit ein richtig hohes Tier. Wie gesagt, mit allen Pflichten und Ämtern, die diese Position in sich birgt. Gleichzeitig hat er über Jahrzehnte eine quasi profimäßige Rennkarriere hingelegt.

Die Tatsache, dass er diesen Standesunterschied niemals jemanden hat spüren lassen, hat ihn in Motorsportkreisen zeit seiner Rennfahrerlaufbahn so beliebt gemacht. «Poldi», sagt er noch heute im Fahrerlager stets auf die Frage, wie er denn angesprochen zu werden wünsche. Poldi - das war´s, und damit war er akzeptiertes Mitglied in der Vollgasbranche.

Seine Laufbahn begann er mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand im Opel Kadett und später im schon recht professionellen Mini Cooper S. Es folgten Jahre in der Formel Super V, im Tourenwagen (Alfa Romeo, BMW) und in der Sportwagenszene (BMW M1 und Porsche 956). In seiner rund 30 Jahre währenden aktiven Laufbahn war sein Name immer weit oben in den Ergebnislisten zu finden, er erhob aber nie den Anspruch, zu den absoluten Top-Piloten zu gehören.

«Lieber ein vierter Platz, als rausfliegen», hat er mal gesagt. Aber die eine oder andere große Schrecksekunde ist im auch nicht erspart geblieben. Etwa beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring hat es ihn 1994 dermaßen vehement ausgehoben und in die Leitplanken geknallt, dass er kopfüber über die Piste flog und dabei dem gerade volles Rohr des Wegs kommenden Teamkollegen «Jockel» Winkelhock den Scheibenwischer abriß.

Neben Siegen bei nationalen und internationalen (nordamerikanischen bis japanischen) Rennen ist sein vierter Gesamtrang beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans 1984 als wichtigste Platzierung zu bewerten. Dort fuhr er einen Porsche 956, gemeinsam mit Bob Akin und Teamchef Walter Brun. Auch bei anderen professionellen Teams wie Schnitzer, Joest oder Isert war er immer ein gern gesehenes Team-Mitglied.

Jüngst, im Dezember 2022, feierte Poldi im Kreise enger Freunde sein 60-jähriges Rennjubiläum und dabei präsentierte er – wenn wir so wollen, im Sinne seines an revolutionären Ideen reichen Ur-Ur-Ur-Großvaters Ludwig – seinen Einsatz zur Förderung von CO2-reduziertem Treibstoff.

Dazu setzt er eines der legendären Rennautos vom Typ BMW 3.0 CSL im historischen Rennsport ein, und das Besondere daran ist der Stoff, mit dem der rund 470 PS starke Sechszylinder-Verbrenner betrieben wird: Super Eco 20 mit 20 % erneuerbarem Ethanol. V. Bayern erklärt sein Engagement so: «Mir sind die vielfältigen Aspekte der Umweltverträglichkeit des Automobils ein starkes Anliegen. Andererseits fasziniert mich die Möglichkeit, zumindest einen Teil der 1,4 Milliarden existierender Automobile mit Verbrennungsmotoren mit alternativem Kraftstoff weiterhin und umweltfreundlich einzusetzen.» – Prinz: ja, allerdings trotz seines Standes und seines würdevollen Alters nach wie vor ein Autonarr – und zwar einer mit umweltfreundlichen Ambitionen.


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