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Verletzte Passanten Bär in der Slowakei nach Angriff auf Menschen erschossen

Ein Braunbär irrte in einer slowakischen Stadt durch ein Wohngebiet und verletzte fünf Menschen. Nun wurde das Tier gefunden und getötet.
Braunbär in der Slowakei (Symbolfoto)

Braunbär in der Slowakei (Symbolfoto)

Foto: Michaela Walch / imagebroker / IMAGO

Der Braunbär, der vor gut einer Woche in einer slowakischen Kleinstadt fünf Menschen verletzt hatte, ist aufgespürt und erschossen worden. Wie Umweltminister Tomas Taraba am Mittwoch auf Facebook mitteilte, wurde das Tier am Dienstagabend getötet.

Um den Bären zu finden, wurden auch Drohnen eingesetzt, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. Zudem hatte das zu der staatlichen Naturschutzorganisation SOPSR gehörende »Einsatzteam Braunbär« ein Netz von Überwachungskameras zur Suche nach dem Tier aufgestellt. Patrouillen des Teams sowie der Polizei und Jägerschaft hatten die Umgebung der Stadt Liptovský Mikuláš durchkämmt.

Bisswunden und Kratzer

Der Bär war am 17. März durch die Stadt geirrt und hatte Passanten verletzt. Auf Handyvideos war zu sehen, dass das aufgeschreckte Tier gestresst zwischen Autos durch die Straßen lief und offenbar einen Fluchtweg suchte. Dabei sprang es Erwachsene und Kinder an, die nicht rechtzeitig ausweichen konnten.

Die angegriffenen Menschen im Alter von 10 bis 72 Jahren hätten Bisswunden und Kratzer erlitten, einer von ihnen habe fast ein Auge verloren, hieß es damals. Die fünf Verletzten konnten nach kurzer Zeit im Krankenhaus wieder nach Hause.

Der Zwischenfall hatte frühere Forderungen von Teilen der Bevölkerung und der Jägerschaft nach einer Regulierung des Bärenbestands durch Abschüsse verstärkt. Nach Studien der SOPSR in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Prager Karls-Universität gibt es in der Slowakei rund 1100 bis 1200 frei lebende Bären. Normalerweise gehen sie Menschen aus dem Weg, wenn sie diese rechtzeitig bemerken. Bei überraschendem Aufeinandertreffen oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben, können sie aber auch angreifen.

kfr/dpa