Blaues Wunder Dresden: Vom technischen Wunder zur Legende

Nachdem das Blaue Wunder in Dresden nach einer zwei Jahre andauernden Bauzeit fertiggestellt wurde, versetzte das Bauwerk die Öffentlichkeit ins Staunen. Die Loschwitzer Brücke – so die offizielle Bezeichnung der Konstruktion – galt als technisches Wunder. Die Brücke Blaues Wunder in Dresden ist eine Hängebrücke, die über 100 Meter überspannt und dennoch auf keinen Brückenpfeilern aufgebaut ist: eine Sensation für damalige Zeiten.

Daher rührt der Name "Blaues Wunder"

Diese Bauweise brachte der Loschwitzer Brücke zumindest einen Teil ihres wesentlich berühmteren Beinamens "Blaues Wunder" ein. Doch auch um die Bezeichung "blau" ranken sich Spekulationen. Bis heute kursiert das Gerücht, dass die Brücke ursprünglich in einem Grünton erstrahlte. Durch Witterungseinflüsse, so heißt es weiter, wären die Gelbanteile verloren gegangen und nur das Blau blieb erhalten. Jedoch erhielt das Bauwerk im Bau einen blauen Anstrich und wurde schon bei der Errichtung "Blaues Wunder" genannt, wie eine Gedenkmüntze, die anlässlich der Eröffnung geprägt wurde beweist.

Die Geschichte des Blauen Wunders

Seit jeher sind die Loschwitzer Elbhänge eine der exponierten Wohnlagen Dresdens. Die umliegende fantastische Landschaft und der umwerfende Blick ins Elbtal zogen die Dresdner schon immer in den Bann. Einwohner der auf rechten Seite der Elbe befindlichen Nachbargemeinden suchten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Möglichkeit, um die heutige Landeshauptstadt Sachsen besser erreichen zu können. Erste Versuche zur Erbauung einer Brücke scheiterten in den 1870er Jahren. Rund zehn Jahre später widmete sich der Staat dem Bauprojekt. Nachdem erste Bauentwürfe nicht den Bedingungen der Stadtleitung entsprachen, wurde letztendlich der Vorschlag des Unternehmens Königin-Marienhütte aus Cainsdorf bei Zwickau bewilligt. Diese Entscheidung fiel zugunsten der Firma aus, da Schifferverbände einforderten, dass im Flussbett keine Pfeiler positioniert werden dürfen. Die Einweihungsfeier erlebte das Blaue Wunder in Dresden am 15. Juli 1893.

Die Zukunft der Brücke ist ungewiss

Dennoch scheinen die Tage der Loschwitzer Brücke gezählt zu sein. Da an der Brücke seit ihrer Erbauung – mit Ausnahme einer Verbreiterung der Fahrbahn in den 1930er Jahren – keine Sanierungen vorgenommen wurden, scheint ein Verfall des Blauen Wunders nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Substanz der Brückenkonstruktion ist aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und des Alters stark in Mitleidenschaft gezogen. Für die kommenden Jahre ist eine Grundinstandsetzung der Brücke geplant, die eine Nutzung für die kommenden 25 Jahre sichern soll. Über den aktuellen Zustand kann man sich gerne selbst ein Bild machen. Bei einer Stadtrundfahrt durch Dresden liegt das Blaue Wunder auf der Route.

  • Anschrift: Loschwitzer Brücke – Blaues Wunder, 01326 Dresden
  • Anfahrt: Straßenbahn 6, 12 bis Haltestelle "Schillerplatz"; Buslinien 61, 62, 63, 65, 89/309 bis Haltestelle "Schillerplatz";
  • Buslinien 61, 63, 89/309 bis Haltestelle "Körnerplatz" (auf Loschwitzer Elbseite); via Schiff bis zur Dampferanlegerstelle; ausgewiesene Parkplätze befinden sich unter der Brücke