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Lars Vilks Mohammed-Karikaturist entgeht Attentat

Lars Vilks hat sich mit seinen Mohammed-Karikaturen viele Feinde gemacht. In einer Malmöer Galerie kam ihm während eines Interviews ein bewaffneter Unbekannter zu nah.

Seitdem Lars Vilks vom Terrornetzwerk al Kaida auf der Liste der Todeskandidaten geführt wird, lässt sich der Künstler auf Schritt und Tritt von Leibwächtern begleiten. Die griffen am Mittwochnachmittag beherzt ein, als sich ein Unbekannter Vilks näherte.

Vilks gab in einer Galerie in der Malmöer Innenstadt einer Journalistin von standard.at ein Interview.

Ein etwa 70 Jahre alter Mann betrat die Galerie, wollte mit Vilks ins Gespräch kommen und ihm seine vermeintlichen Kunstwerke zeigen. Unter dem Arm trug er einen roten Koffer. Vilks Bodyguards baten den Unbekannten, den Koffer draußen zu öffnen. "Daraufhin öffnete der Mann den Koffer. Darin lag eine Waffe, die aussah wie eine alte Pistole", sagte Gallerist Henrik Rönnquist zur schwedischen Zeitung Aftonbladet.

Vilks gibt sich entspannt

Vilks Leibwächter überwältigten den Mann auf der Straße vor der Galerie. Die gerufene Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab. "Wir können nicht ausschließen, dass sich in dem Koffer noch eine Bombe befindet", so ein Polizeisprecher. Bislang ist unklar, welchen Hintergrund der verhinderte Anschlag hatte.

Vilks wurde in Sicherheit gebracht. "Ich hab schon so viel erlebt", so der Kunstdozent, "von so etwas lasse ich mich nicht beeindrucken." In den vergangenen Monaten hatte sich die Lage beruhigt. "Mal sehen, was das hier war. Es kann ja auch eine Bagatelle gewesen sein." Der Schwede hatte 2007 Karikaturen veröffentlicht, auf denen der Prophet Mohammed als Rondellhund gezeigt wurde. Rondellhunde waren in Schweden eine beliebte Kunstskulptur in der Mitte von Kreiselverkehren. Vilks wurde während einer seiner Vorlesungen an der Universität Uppsala 2010 von einem Zuschauer angegriffen. Auch ein Terroranschlag im Dezember 2010 in der Innenstadt von Stockholm wurde mit den Zeichnungen von Vilks in Verbindung gebracht.

swd

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