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Die Vielfalt im Blick

Pflanze des Monats April 2013

Schwarzschopf-Segge Carex appropinquata Schumach.

„Denkste denn, denkste denn, du Berliner Pflanze, denkste denn, ick liebe dir, nur weil ick mit dir tanze?“ Spätestens seit diesem berühmten Gassenhauer gilt als „Berliner Pflanze“ eine Person, die in der Hauptstadt geboren ist. Eine Berliner Pflanze im wahrsten Sinne des Wortes ist die Schwarzschopfsegge. 1794 wurde sie von Carl Ludwig Willdenow in Berlin erstmals als eigenständige Art beschrieben. In ihrem originellen Aussehen stiehlt die Schwarzschopf-Segge so manchem Hauptstädter die Show: Durch ihren bultenförmigen Wuchs lugt sie wie ein dunkelhaariger Kopf aus den letzten Schneeresten hervor. Ein solcher Bult kann bis zu 80 cm hoch werden und bietet Lebensraum für kleine Wirbeltiere, Insekten und für andere Pflanzen. Ihren Namen verdankt das Gewächs allerdings ihrem schwarzen Faserschopf aus alten Blattscheiden am Grunde der Pflanze. Im Frühling bildet die Schwarzschopf-Segge frische grüne Blatttriebe aus, von Mai bis Juni zieren sie hellbraune Ährenstände. Dann zeigt sich die Schwarzschopf-Segge aus der Familie der Sauergräser in ihrer ganzen Schönheit.

Zu bestaunen ist das in einem nordisch-eurasiatischen Verbreitungsgebiet nachzuweisende Gewächs inzwischen allerdings nur noch selten, da sie in Mitteleuropa vielerorts als stark gefährdet gilt, so leider auch in Berlin. Zu ihrer Gefährdung tragen vor allem die Nutzungsaufgabe von Feuchtwiesen, aber auch eine zu häufige und zu tiefe Mahd sowie Grundwasserabsenkungen bei, denn die Schwarzschopf-Segge bevorzugt nasse Standorte wie Erlenbrüche, Nasswiesen, Grabenränder und Niedermoore. Zudem ist sie eine Lichtliebhaberin. Wird sie von Gehölzen zu stark beschattet, kann sie nicht überleben. Bei gelegentlicher Mahd und dem Entfernen von Gehölzaufwuchs bestehen jedoch gute Chancen, die Art zu erhalten.

Helfen Sie mit: Sollten Sie die Schwarzschopf-Segge bei einem Ihrer nächsten Spaziergänge entdecken, freuen wir uns über eine Fundmeldung per E-Mail –  am besten mit Fotobeleg. Vielen Dank!

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