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Jugend

Die Jugend ist eine Lebensphase, die aus vielen Veränderungen und neuen Erfahrungen besteht. In dieser Zeit lernen Menschen immer mehr selbstständiges Verhalten und testen Grenzen aus. In der Jugendphase spielen vor allem Gleichaltrige eine immer größere Rolle, z. B. Freund*innen und Klassenkamerad*innen. Die Psychologie interessiert sich vor allem für die psychischen und körperlichen Veränderungen, die in der Jugend stattfinden.

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Die Jugend ist eine Lebensphase, die aus vielen Veränderungen und neuen Erfahrungen besteht. In dieser Zeit lernen Menschen immer mehr selbstständiges Verhalten und testen Grenzen aus. In der Jugendphase spielen vor allem Gleichaltrige eine immer größere Rolle, z. B. Freund*innen und Klassenkamerad*innen. Die Psychologie interessiert sich vor allem für die psychischen und körperlichen Veränderungen, die in der Jugend stattfinden.

Lebensphase Jugend – Definition (Alter & Zeitspanne)

Die Entwicklung des Menschen besteht aus vier Phasen: der frühen Kindheit, der Kindheit, der Jugend und dem Erwachsenenalter. Die Jugend, als eine der vier Lebensphasen, ist stark prägend für den Menschen. Die Definition zur Jugend in der Psychologie lautet wie folgt:

Die Jugend ist die dritte Entwicklungsphase des Menschen. Sie erstreckt sich über die Altersspanne von zwölf bis 19 Jahren. In dieser Zeit entwickelt sich der Mensch hinsichtlich der sozialen Kompetenz, der Persönlichkeit, des Körpers und in vielen weiteren Bereichen weiter.

Die frühe Kindheit beschreibt den Zeitraum vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr. Von der Kindheit spricht man ab dem Alter von sechs bis elf. Und das Erwachsenenalter beginnt ab dem 19. Lebensjahr. Mehr zum Thema Entwicklung erfährst Du in den Erklärungen "Entwicklungspsychologie", "Entwicklungsphasen", "Frühe Kindheit", "Kindheit" und "Erwachsenenalter".

Veränderungen im Jugendalter – Entwicklungsaufgaben und Entwicklungsbereiche

Die Jugend ist eine der wichtigsten Lebensphasen des Menschen und bringt einige Entwicklungsaufgaben in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen mit sich. Jugendliche durchleben eine Phase, in der vorrangig Selbstständigkeit erlernt und Grenzen ausgetestet werden. Das Austesten dient unter anderem dazu, sich selbst besser kennenzulernen. Die Jugend wird vor allem geprägt durch den Besuch von weiterführenden Schulen (z. B. Realschule oder Gymnasium), durch Freund*innen und deren Normen und Wertvorstellungen.

Im Jugendalter findet aber auch eine starke körperliche und psychische Veränderung statt. In dieser Phase bilden sich nicht nur Geschlechtsmerkmale aus, sondern auch die Persönlichkeit und die sozialen Kompetenzen entwickeln sich weiter.

Körperliche Entwicklung in der Jugend

Das Jugendalter ist unter anderem durch körperliche Veränderungen, wie große Wachstumsschübe, geprägt. Es gibt allerdings keine genauen Vorgaben, in welchem Alter verschiedenen Entwicklungsschritte stattfinden. Die körperliche Entwicklung ist individuell und körperliche Eigenschaften, wie Körpergröße, sind nicht einheitlich und stark von der Veranlagung abhängig.

Ebenso beginnt die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale (wie die weibliche Brust). Meistens findet diese bei Frauen früher statt als bei Männern und lässt sich beispielsweise durch Ernährung beeinflussen. Auch hier erfolgt die Entwicklung bei jeder/jedem Jugendlichen anders und kann nicht in eine bestimmte Altersstufe eingeordnet werden, da jeder Körper einen individuellen Rhythmus hat. Die folgende Tabelle zeigt Dir, wie sich sekundären Geschlechtsmerkmale entwickeln können:

JungenMädchen
Das Wachstum von Körperbehaarung an Achseln, Beine, Brust, Intimbereich setzt ein, ebenso wie der Bartwuchs.Das Wachstun von Körperbehaarung in Intimbereich und Achseln beginnt.
Der Stimmbruch setzt ein.Das Wachstum der Brust beginnt.
Der Kehlkopf (auch Adamsapfel genannt) tritt deutlicher hervor.Regelblutung setzt ein.

Kognitive Entwicklung in der Jugend

Die kognitive Entwicklung, also die Entwicklung, die das Wahrnehmen, Denken und Erkennen betrifft, findet bereits größtenteils in der Kindheit statt. Allerdings gibt es auch noch in der Jugend wichtige kognitive Entwicklungsschritte, wie z. B. die Weiterentwicklung der neuronalen Systeme.

Ein neuronales System sind Verbindungen im Gehirn, die wichtig sind für die Verarbeitung und Speicherung von Sinneseindrücken und Informationen.

Einfach gesagt bedeutet das, dass die Nervenzellen, die häufig genutzt werden, verstärkt und die Zellen, die selten bis gar nicht genutzt werden, abgebaut werden. Dies kann zu einer Verbesserung in folgenden Bereichen führen:

  • Arbeitsgedächtnis (auch Kurzzeitgedächtnis genannt)
  • abstraktes Denken (Denken, das losgelöst von komplexen Sachverhalten stattfindet)
  • metakognitives Denken (Auseinandersetzung mit den eigenen kognitiven Prozessen)
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion (über sich selbst nachdenken und das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen)

Ebenso erweitert sich die Konzentrationsfähigkeit. Jugendliche sind in der Lage, sich für 30 Minuten am Stück zu konzentrieren.

Klick Dich auch rein in die Erklärungen "Arbeitsgedächtnis Kurzzeitgedächtnis" und "Denken". Viel Spaß beim Lesen und Lernen!

Sprachentwicklung in der Jugend

Die Ausbildung der Sprache findet hauptsächlich in der Kindheit statt, sodass in der Jugend nur noch kleine Veränderungen bemerkbar sind. Jugendliche lernen etwa, ihre Sprache an verschiedene Situationen anzupassen und setzten Mimik und Gestik passend ein. Das zeigt Dir das folgende Beispiel:

In der Jugend lernt Tim, dass er seinen Eltern oder Lehrkräften gegenüber einen anderen Umgangston an den Tag legen sollte als gegenüber seinen Freunden. Spricht Tim seine Lehrkräfte an, dann achtet er auf seine Wortwahl und hält seine Emotionen (wie Wut über eine schlechte Note) zurück. Unterhält er sich mit seiner Freundesgruppe, dann zeigt er offen seine Emotionen und achtet nicht darauf, wie er sich ausdrückt. Tim kann also abschätzen, wann welche Verhaltensweisen angebracht sind.

Persönlichkeitsentwicklung in der Jugend

In der Jugend entwickelt sich die eigene Persönlichkeit, weswegen Jugendliche Grenzen austesten und viele Erfahrungen sammeln möchten, um sich selbst besser zu entdecken. Dieser Prozess wird Identitätsfindung genannt. Schau Dir an, wie das Austesten von Grenzen sich z. B. bei Tim äußert:

Tim ist noch nie zu spät nach Hause gekommen. Als er am Samstagabend auf einer Geburtstagsparty eingeladen ist, verspricht er seinen Eltern, um 23 Uhr zu Hause zu sein. Um 22.50 Uhr hat Tim jedoch noch so viel Spaß, dass er noch gar keine Lust hat nach Hause zu gehen. Da er nicht weiß, wie seine Eltern auf eine Verspätung reagieren, beschließt Tim einfach bis Mitternacht zu bleiben, um zu testen, ob seine Verspätung für ihn überhaupt negative Konsequenzen mit sich zieht.

Bei der Identitätsfindung, also der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, geht es darum, zu hinterfragen, wer man sein möchte. Während dieser Phase beschäftigen sich Jugendliche vor allem damit, wie sie auf andere Menschen wirken. Deshalb ist das Äußere für Jugendliche genauso wichtig wie die Persönlichkeit.

Ein ebenso wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung in der Jugend ist das Ablösen der Familie. In diesem Zeitraum versuchen Jugendliche ihre Selbstständigkeit zu erlangen, indem sie teilweise Werte und Normen der Eltern zurückweisen. Wenn die Eltern jedoch probieren ihre jugendlichen Kinder zu kontrollieren, führt dies meistens zu Streit und Diskussionen.

Durch Konflikte fühlen sich Jugendliche oft eingeengt/missverstanden und Eltern empfinden das Verhalten ihrer Kinder als eine Art der Rebellion. Das Kontrollieren der Eltern ist meist dafür ausgelegt, dem Kind Geborgenheit zu geben. Das wird von Jugendlichen aber nicht immer so aufgefasst und es ist wichtig, dass Eltern und Kinder die Sicht des anderen verstehen können.

Es ist für die Entwicklung der Jugendlichen wichtig, Konflikte auszutragen, um die eigenen Werte kennenzulernen und weitere Selbstständigkeit zu entwickeln. Ebenso gehört es für Jugendliche zum Lernprozess im Umgang mit Konflikten.

Wenn Dich das Thema Konflikte und Verdrängung mehr interessiert, schau Dir doch mal die Erklärung "Verdrängung" an!

Soziale Entwicklung in der Jugend

In der Jugend beginnen Beziehungen zu Gleichaltrigen eine immer größere Rolle zu spielen. Freund*innen sind in dieser Alterskategorie besonders wichtig, damit Jugendliche weiterhin feste Bezugspersonen, denen er vertraut, hat und sich diesen öffnen kann. Besonders drei Aspekte spielen bei der sozialen Entwicklung in der Jugend eine wichtige Rolle:

  • gleichaltrige Freund*innen: Gleichaltrige Freund*innen gewinnen einen immer höheren Stellenwert in der Jugend. Gemeinsam lernen sie sich selbst kennen und bilden Gruppen. Oft sind diese durch aktuelle Trends, oft aus dem Internet, geprägt und haben ähnliche Interessen.
  • romantische Beziehung: In der Jugend kommen erste romantische Gefühle hervor. Jugendliche verlieben sich ineinander und gehen erste Beziehungen ein oder erfahren erste romantische Erfahrung. Sie entdecken in dieser Phase ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse und spüren die Attraktion zu anderen.
  • soziale Entwicklung in der Schule: Schüler*innen gewöhnen sich an die Veränderung, dass es nicht mehr nur einen/eine Lehrer*in pro Klasse gibt, sondern viele verschiedene Fachlehrer*innen. In manchen dieser Fachlehrer*innen finden Jugendliche neue Bezugspersonen und können bei Problemen auf diese zugehen, ohne wie bei den Eltern Konflikte erwarten zu müssen.

Folgen bei Entwicklungsstörungen in der Jugend

Nun kennst Du Dich mit den Entwicklungsschritten der Jugend aus. Doch was passiert, wenn jemand eine Störung in dieser Entwicklungsphase hat und wie wirkt sich das auf das Erwachsenenalter aus?

Wenn Jugendliche Probleme dabei haben, Freundschaften zu knüpfen oder erste romantische Beziehungen einzugehen, können sich diese Probleme sehr negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken und für Bindungsängste sorgen. Das liegt daran, dass negative Erfahrungen während der Entwicklung der Persönlichkeit einen stärkeren Einfluss haben als in einer Phase, in der die Persönlichkeit bereits stabiler ausgebildet ist. Dadurch fällt es Jugendlichen im Erwachsenenalter eventuell schwer, neue Beziehungen einzugehen und sich neuen Leuten anzuvertrauen.

Ebenso kann es für Jugendliche ein großes Problem darstellen, wenn die Konflikte mit der Familie nicht richtig ausgetragen werden. Jugendliche lernen dadurch nicht, wie man richtig streitet oder diskutiert und können diese Fähigkeiten dann auch in Zukunft nicht anwenden. Eine Konsequenz davon sind bspw. Frustration und Probleme im Sozialverhalten mit Gleichaltrigen bei Konfliktsituationen.

Jugend – Das Wichtigste

  • Die Jugend gilt als Lebensphase der Selbstfindung.
  • Körperliche Entwicklung schreitet fort (Körperstatur, sekundäre Geschlechtsmerkmale).
  • Kognitive Fähigkeiten bilden sich aus (Arbeitsgedächtnis, Konzentrationsfähigkeit).
  • Persönlichkeitsentwicklung schreitet voran (Identitätsfindung, Ablösung von der Familie).
  • Soziale Entwicklungen entstehen (Gleichaltrige Freunde, romantische Beziehungen).
  • Entwicklungsprobleme können schwere Folgen haben (Bindungsprobleme, niedriges Selbstwertgefühl).

Nachweise

  1. Grundwissen Psychologie - Sekundarstufe II (2022). Cornelsen Verlag GmbH
  2. Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters (2017). Beltz
  3. Das Jugendalter (2019). Kohlhammer

Häufig gestellte Fragen zum Thema Jugend

Man ist vom zwölften bis zum 19. Lebensjahr jugendlich.

Ja, mit zwölf Jahren ist man jugendlich. In diesem Alter beginnt die Jugendphase.

Die Jugend wird als die dritte Entwicklungsphase des Menschen definiert und wird oft als Phase zur Selbstfindung beschrieben.

In der Jugend verändert man sich sowohl körperlich als auch psychisch. In dieser Zeit kommt es meist zu großen Wachstumsschüben. Ebenso beginnt die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale (wie z. B. die weibliche Brust). Auch die Persönlichkeit und die sozialen Kompetenzen entwickeln sich weiter.

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