Die Familie ist auf der Streuobstwiese. Gemeinsam lesen die Kinder mit ihren Eltern Äpfel auf. Der Rücken schmerzt – aber es ist ein schönes gemeinsames Erlebnis, vor allem, wenn man danach den leckeren eigenen Apfelsaft genießen kann. Dies ist eine Kindheitserinnerung von wohl vielen Menschen aus dem Hegau.

Und es ist auch eine Kindheitserinnerung von Christiane Feucht, die derzeit als Pionierin im Blumenfelder Schloss lebt und von dort aus beispielsweise Online-Schulungen für Weidetierhalter in Deutschland durchführt.

„Wiege einer großen Sortenvielfalt“

„Streuobstwiesen sind prägend für die Landschaft des Hegau. Sie sind nicht nur artenreich sondern auch Wiege einer großen Sortenvielfalt“, so Feucht. Die Wiesen sollten daher erhalten werden. Gerade Baden-Württemberg habe hier eine lange Tradition. „Am besten ist natürlich die Nutzung, dann profitiert die Natur und man selbst durch gesundes, schmackhaftes und ökologisches Obst“, erläutert die Pionierin.

Dass viele Streuobstwiesen nicht mehr genutzt würden sei ein Problem für den Naturschutz. Auf allen Ebenen werde nach Ideen gesucht, wie die Nutzung wieder attraktiv werden könne.

Ausstellung mit Fotos von Heiner Werner

Christiane Feucht, die im Rahmen des Summer of Pioneers (Sommer der Pioniere) im Schloss lebt und beim Dachverband der deutschen Landschaftspflegeorganisationen mit Sitz in Ansbach angestellt ist, unterstützt den Landschaftserhaltungsverband (LEV) zum Beispiel durch eine Ausstellung im Schloss, bei der Naturbilder des Fotografen Heiner Werner bestaunt werden konnten.

Außerdem informierten Schautafeln über die Arbeit des LEV. In vier Wochen hätten sich dabei rund 300 Besucher für die Arbeit des Verbandes interessiert und die Ausstellung besucht, so Feucht.

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„Als Projektmanagerin des Dachverbands befasse ich mich mit überregionalen Themen und Projekten, wie dem Insektenschutz oder dem Erhalt der Weidetierhaltung“, berichtet die Pionierin. Sehr oft geschehe dies in der Zusammenarbeit mit den Landschaftspflegeorganisationen mit konkreten Beispielen, die dann wieder in die Verwaltung und Politik zur Verbesserung beispielsweise von Förderprogrammen eingebracht werden, so Feucht.