Mobiles Sanitärsystem: So vornehm lautet der offizielle Name für das, was die ganze Republik einfach als Dixi-Klo kennt. Die WC-Häuschen aus Kunststoff zieren vor allem Baustellen oder Musikfestivals und stehen mal mehr, mal weniger hygienisch für dringende Bedürfnisse parat.

Doch nun wurde ein Exemplar dieser Plastikkabinen in Oberndorf offenbar zum Opfer einer rabiaten Attacke.

Denn Unbekannte haben am Sonntag, 5. November, gegen 19 Uhr das stille Örtchen in der Neckarstraße gesprengt, berichtet die Polizei am Montag, 6. November.

Die Straße führt an einem Gewerbegebiet, in dem auch Supermärkte und Schnellrestaurants ihre Standorte haben.

Heftige Explosion

Die Wucht der Explosion war offenbar heftig: Die Trümmerteile des Dixi-Klos seien mehrere Meter durch die Luft geflogen, so die Polizei.

Die Ermittler gehen davon aus, dass offenbar ein Selbstlaborat verwendet wurde, um das Mobil-WC in die Luft zu jagen. Also um einen selbst gemixten Sprengstoff, der zum Beispiel auch aus haushaltsüblichen Chemikalien hergestellt worden sein könnte.

Damit dürfte die Dixi-Detonation mehr polizeiliches Interesse auf sich ziehen als ein bloßer Streich mit übrig gebliebenen Silvesterböllern.

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Zum einen, weil die heftige Wirkung auf einen tatsächlich brisanten, hochgefährlichen Sprengstoff hindeutet, der auch Menschen massiv verletzen könnte. Und der als Eigenmischung instabil und leicht entzündlich sein könnte.

Möglicher Straftatbestand

Zum anderen, weil das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion laut Paragraf 308 Strafgesetzbuch eine Straftat darstellen kann, auf die mindestens ein Jahr Gefängnis steht – vorausgesetzt, es geht um Leib und Leben anderer Menschen oder um „fremde Sachen von bedeutendem Wert“.

Ob Letzteres auf das Mobil-WC zutrifft, ist noch unklar – die Höhe des entstandenen Schadens sei noch nicht bekannt, teilt die Polizei mit und hofft auf Täterhinweise aus der Bevölkerung.