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Die Loveparade-Opfer wurden zu Tode getrampelt

20 junge Menschen starben inmitten der panischen Masse: Trauernde am Dienstagmorgen am Unglücksort.

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Neue Erkenntnisse über die Ursache des Todes von 20 Menschen bei der Loveparade: Alle Todesopfer sind ausnahmslos an Brustquetschungen gestorben, wie nach Angaben von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) vom Dienstag die Obduktion ergab. Für die Opfer findet am Samstag eine Trauerfeier statt, zu der Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Duisburg erwartet werden.

Kraft sagte nach einer Sitzung des Landeskabinetts, entgegen ersten Annahmen sei bei der Massenpanik an einem Zugangstunnel zum Loveparade-Gelände keines der Opfer durch einen Sturz von einem Treppenaufgang ums Leben gekommen. Die Trauerfeier soll am Samstagvormittag in der Duisburger Salvatorkirche stattfinden. Merkel unterbricht dafür ihren Sommerurlaub.

Veranstalter sollen gewarnt gewesen sein

Kraft kündigte zudem an, das Land Nordrhein-Westfalen werde künftig Städte bei der Ausrichtung von Grossveranstaltungen intensiv beraten. Wegen der bundesweiten Bedeutung werde dieses Thema auch auf der nächsten Innenministerkonferenz behandelt.

Unterdessen wuchs weiter der Druck auf Veranstalter und Stadt. Laut «Süddeutscher Zeitung» hatte die Duisburger Polizei Veranstalter und Stadt im Vorfeld der Loveparade vom Samstag mehrmals auf Bedenken am Sicherheitskonzept aufmerksam gemacht, sei aber auf massiven Widerstand gestossen. «Die Polizei in Duisburg hat ihre Bedenken in mehreren Workshops und Besprechungen deutlich gemacht», sagte ein Beamter dem Blatt. Der Veranstalter habe darauf nicht reagiert.

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hatte hingegen nach eigenen Angaben vor der Loveparade keine Kenntnis von Sicherheitsbedenken. «Mir sind keine Warnungen bekannt», sagte er der «Rheinischen Post». Der Stadt obliege die Prüfung, ob beantragte Veranstaltungen stattfinden könnten. «Und genau das haben wir auch in diesem Fall gewissenhaft getan.»

Schleusen wurden angeblich geöffnet

Drei Tage nach der Katastrophe wurden allerdings erneut Forderungen nach einem Rücktritt von Sauerland laut. Der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl begründete die Forderung im «Kölner Stadt-Anzeiger» damit, dass die Loveparade auf einem eingezäunten Gelände mit einem Tunnel als Fluchtweg nicht hätte genehmigt werden dürfen.

Der Loveparade-Organisator Rainer Schaller erklärte zu der Massenpanik am Zugangstunnel, an dessen westlichem Eingang seien auf Polizei-Anweisung alle 16 dort installierten Schleusen geöffnet worden. Danach seien die Besucher «unkontrolliert von Westen in den Tunnel» geströmt. «Warum diese Anweisung erfolgte, ist uns nicht bekannt», hiess es in der Erklärung. «Im Sicherheitskonzept war die Schliessung für den drohenden Fall der Überfüllung vereinbart.» Vor Schleusen-Öffnung waren laut Schaller zehn der 16 Kontrolldurchgänge in Absprache mit der Polizei wegen drohender Überfüllung des Tunnels geschlossen worden.

AFP/oku