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Skandal in der KunstweltDamien Hirst soll betrogen haben

Eingelegte Ikone: Damien Hirst vor seinem Hai (1991).

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Die britische Zeitung «The Guardian» erhebt schwere Vorwürfe gegen einen der bekanntesten britischen Künstler: Damien Hirst, bekannt für seine kontroverse Kunst und seine Faszination für Themen wie Tod und Vergänglichkeit. Er soll drei seiner bekannteren Kunstwerke absichtlich falsch datiert und sie als älter ausgegeben haben, als sie sind. Das schreibt der «Guardian» heute auf seiner Website.

Hirst wurde in den Neunzigerjahren durch Skulpturen bekannt, die aus in Formaldehyd eingelegten Tierkadavern bestehen. Formaldehyd ist die Substanz, die auch zur Konservierung von Leichenteilen verwendet wird. Drei solche Werke, von denen Hirst angab, sie seien in den Neunzigerjahren entstanden, sollen erst 2017 hergestellt worden sein. (Lesen Sie unser Interview mit Kunststar Damien Hirst: «Ich mag Geld, weil es für Aufmerksamkeit sorgt».)

Falsche Datumsangabe bei den Kunstwerken

Bei den beanstandeten Werken handelt es sich um eine Taube, einen in drei Teile zerlegten Hai und zwei Kälber, alle in Formaldehyd eingelegt und in transparenten Behältnissen präsentiert. Die Werke wurden erstmals im Jahr 2017 in der Gagosian-Galerie in Hongkong gezeigt, ausgewiesen als Werke aus der Zeit «von den frühen bis zur Mitte der Neunzigerjahre».

Laut Recherchen des «Guardian» fanden sich vor 2017 keine Hinweise darauf, dass diese Werke existieren. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass sie eben erst 2017 hergestellt wurden. Seit dieser ersten Präsentation in Hongkong wurden die Werke in Galerien und Museen rund um die Welt gezeigt, unter anderem in New York, München, Oxford und Hongkong, immer versehen mit Jahreszahlen aus den 1990er-Jahren.

Datum soll sich auf Idee beziehen, nicht auf Werk

Hirsts Firma, die seine Kunst produziert, Science LDT, antwortete auf Nachfrage des «Guardian» nach den nicht zutreffenden Daten: «Formaldehyd-Werke sind konzeptionelle Kunstwerke, und das Datum, das Damien Hirst ihnen gegeben hat, ist das Datum, als er sie konzipierte.» Dass Jahreszahlen neben Kunstwerken auf den Zeitpunkt der Konzeption dieser Werke verweisen, ist eine sonst kaum in Kunstkreisen vertretene Ansicht. Die Jahreszahlen bei Kunstwerken verweisen gewöhnlich auf den Zeitpunkt, zu dem dieses Werk hergestellt wurde. Hirst sagte bei der Präsentation der Werke 2017 auch gegenüber einer chinesischen Zeitung: «Ich mag sie jetzt lieber als damals, als ich sie hergestellt habe.»

Damien Hirsts dreiteiliger Haifisch, der zu den vom «Guardian» infrage gestellten Werken gehört, ist noch bis im Herbst 2024 im Münchner Museum of Urban and Contemporary Art ausgestellt.