Erfahrungen

Internet per Strom: FRITZ!Powerline-Adapter im Test

Inbetriebnahme der Datenübertragung denkbar einfach
Von Thorsten Neuhetzki

Wer Internet in seiner Wohnung oder im Haus verteilen will, dem reichen WLAN-Übertragungen oft nicht aus, weil das Funknetz in seiner Reichweite beschränkt ist. LAN-Kabel quer durch die Wohnräume zu verlegen ist aber auch nicht immer ohne weiteres möglich. Eine Alternative kann hier die Übertragung von Daten über die Stromleitung - kurz Powerline - sein. Auf diesem Markt ist seit kurzem der Berliner Modem- und Router-Hersteller AVM tätig. Wir haben das neue Produkt FRITZ!Powerline 520E getestet.

Denkbar einfache Inbetriebnahme

FRITZ!Powerline 520E: Zwei Adapter für die Datenübertragung per Stromleitung FRITZ!Powerline 520E: Zwei Adapter für die Datenübertragung per Stromleitung
Foto: teltarif.de
Die Installation des Powerline-Sets ist denkbar einfach und lässt sich vereinfachen auf: Auspacken, in die Steckdose stecken und anschließen. In der Tat muss der Verbraucher nicht mehr machen. Er benötigt eine freie Steckdose in der Nähe seines Modems bzw. Routers. Diese sollte nicht an einer Mehrfachsteckdose sein, sondern eine direkte Wand-Steckdose. Das von uns getestete Modell 520E hat den Vorteil, dass es Steckdosen-neutral ist, da der Adapter gleichzeitig eine Steckdose bereitstellt, in die dann beispielsweise die angesprochene Mehrfachsteckdose gesteckt werden kann.

Welcher der beiden Adapter aus dem Set an den Router angeschlossen wird, spielt keine Rolle. Sobald der Adapter in der Steckdose steckt, signalisiert er Bereitschaft. Wird dann der Router durch das mitgelieferte etwa zwei Meter lange LAN-Kabel angeschlossen, bestätigt der Adapter dieses durch Aufleuchten einer zweiten Kontrollleuchte. Mit dem zweiten Adapter geht der Nutzer dann zu der Steckdose, an der er Internet bereitstellen will. Nur wenige Augenblicke später leuchten dann an beiden Adaptern die Powerline-Kontrolllampen auf. Wichtig ist nun, dass diese nicht wieder ausgehen. Ist das der Fall, gibt es ein Problem. Dazu später mehr. Strom und Datensignal liegen an - fehlt noch das LAN-Kabel. Strom und Datensignal liegen an - fehlt noch das LAN-Kabel.
Foto: teltarif.de

Stromzähler und Schutzschalter sind Firewall

Nachdem am zweiten Adapter das ebenfalls mitgelieferte LAN-Kabel und ein Rechner angeschlossen wurde, kann der Nutzer den Adapter sofort verwenden. Weitere Einstellungen am Rechner oder gar die Installation einer Software sind nicht notwendig. Der Adapter arbeitet wie eine ganz normale LAN-Dose. Kurzfristige Verlagerungen sind - im Gegensatz zu einer LAN-Dose - kein Problem. Wird also statt im Hobbyraum im Keller ausnahmsweise mal Internet im Waschkeller benötigt, ist das kein Problem.

Entscheidend dabei ist aber, dass sich beide Adapter im gleichen Stromkreislauf befinden. Befinden sie sich hinter unterschiedlichen Schutzschaltern oder gar hinter unterschiedlichen Stromzählern, ist keine Verbindung möglich. Das ist in der Regel aber nur bei sehr großen Gebäuden wie Wohnheimen oder auf Bauenhöfen mit unterschiedlichen Gebäuden ein Problem.

Um die Installation etwas einfach zu gestalten und die ideale Stromdose zu finden, hat AVM für die Powerline-Adapter eine eigene Software zum Download bereitgestellt. Sie zeigt an, wie hoch die Brutto-Datenraten der Adapter sind. Zudem lassen sich die Adapter mit einer neuen Firmware versehen und der Nutzer kann Einstellungen vornehmen. So kann die Übertragungsrate auf 100 MBit/s brutto reduziert werden, was bei langsameren DSL-Anschlüssen ausreicht und etwas Strom spart. Zudem lassen sich die LED-Leuchten an den Adaptern deaktivieren.

Wie sich der Powerline-Adapter in konkreten Testumgebungen verhielt und ob er ein LAN-Kabel ersetzen kann, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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