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Motorsport Warum Leopold Prinz von Bayern einen Chauffeur bestach

Leopold „Poldi“ von Bayern hat sich als Rennfahrer einen Namen gemacht. Kein Wunder, dass ein Verein ihn für einen besonderen Versuch gewinnen konnte. Am Rande erzählt der 80-Jährige von dem Anliegen - und plaudert über die Anfänge seiner Fahrerkarriere.

Von dpa 19.09.2023, 16:19
Der ehemalige Rennfahrer Leopold Prinz von Bayern sitzt gern am Steuer.
Der ehemalige Rennfahrer Leopold Prinz von Bayern sitzt gern am Steuer. Uwe Anspach/dpa

Sinsheim - Leopold Prinz von Bayern hat als Zehnjähriger seinen Chauffeur mit Zigaretten bestochen, um zum ersten Mal selbst ein Auto fahren zu können. Der Mann habe ihm den Schlüssel nicht geben wollen, sei aber starker Raucher gewesen, erzählte der 80-Jährige am Dienstag in Sinsheim bei Heidelberg.

„Da habe ich ihm so 40 Zigaretten in die Hand gedrückt und gesagt: „Gib mir den Schlüssel.“ Und da habe ich das erste Mal alleine das Auto fahren dürfen.“ Damals - im Schlosspark in Umkirch bei Freiburg - habe sich etwas bei ihm getan und er habe beschlossen, Rennfahrer werden zu wollen.

Im Technik Museum Sinsheim wollte Leopold Prinz von Bayern demonstrieren, dass der BMW-Flugmotor des dort ausgestellten Experimentalfahrzeugs „Brutus“ mit 47 Liter Hubraum klimaneutral zu bewegen ist. Das Zwölf-Zylinder-Triebwerk wurde von reinem E-Fuel angetrieben. Organisiert hatte den Versuch der Royal Bobsleigh Automobil Club; den Angaben nach ein Weltrekord. Das E-Fuel stamme aus der ältesten Bergbau-Universität der Welt in Freiberg (Sachsen).

Über Elektromobilität

E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe und können mit Strom aus erneuerbaren Energien aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden, das aus der Luft gewonnen wird. Sie setzen damit anders als Benzin oder Diesel keine zusätzlichen klimaschädlichen Gase frei.

Er wolle beweisen, dass E-Fuels als Antriebsmittel taugen, erklärte Leopold Prinz von Bayern. Diese seien zwar derzeit noch teuer, räumte er ein. Das werde sich aber ändern, wenn die Rennwagen der Formel 1 ab 2026 komplett damit unterwegs seien. „Dann wird es effizienter.“

Er sei nicht gegen Elektromobilität, betonte der 80-Jährige. Aber der Strom reiche nicht, um komplett auf Elektromobilität zu setzen. Zudem fehle in Afrika und Südamerika etwa die Infrastruktur für E-Autos. Daher wolle er zeigen, dass es alternative Möglichkeiten gebe.

Das Tolle am Autofahren sei unter anderem, Rennwagen zu beherrschen, die dann das tun, was er wolle - und nicht umgekehrt, sagte Leopold Prinz von Bayern. „Deswegen fahre ich immer noch Autorennen.“