Bottrop. Erneut sind Polizisten in der Neujahrsnacht in Bottrop attackiert worden. Der Rote Platz auf Prosper II ist völlig zerstört worden.

Erneut meldet die Polizei Angriffe auf Beamte in der Neujahrsnacht. Am „Roten Platz“ auf Prosper III schleuderte ein 17-Jähriger sogar einen Pflasterstein auf einen Streifenwagen. Er wurde festgenommen. Die Feuerwehr berichtete am Morgen von vielen Einsätzen. Angriffe auf Feuerwehr oder Rettungsdienst habe es aber diesmal nicht gegeben.

Berliner Platz in Bottrop: Zwölfjähriger wirft Böller auf Polizisten

Den ersten Angriff registrierte die Polizei bereits am Samstag gegen 18.30 Uhr auf dem Berliner Platz. Dort soll ein Zwölfjähriger einen Feuerwerkskörper in Richtung der dort stehenden Polizeibeamten der Präsenzstreife geworfen haben. Ein Zeuge beobachtete den Wurf.

Der Böller explodierte neben den Beamten, diese blieben unverletzt. Der Zwölfjährige wurde seinen Eltern übergeben. Eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen wurde erstattet.

17-jähriger Bottroper schleudert Pflasterstein auf Streifenwagen

Gegen 0.40 Uhr am Neujahrstag wurde am „Roten Platz“ an der Kardinal-Hengsbach-Straße aus einer Gruppe heraus Pyrotechnik in Richtung von Polizeibeamtinnen und -beamten geworfen. Als die Beamten den Werfern folgten, schleuderte ein Tatverdächtiger einen Pflasterstein auf einen Streifenwagen. Bei seiner Festnahme leistete der 17-Jährige aus Bottrop Widerstand. Er kam ins Gewahrsam und bekam eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Während der Maßnahmen kam es zu weiteren Würfen von Pyrotechnik gegen die Einsatzkräfte und Sachbeschädigungen.

Der Rote Platz ist in der Nacht völlig zerstört worden. Die Hochbeete und Sitzbänke, die den Platz auf Prosper III verschönern sollen, sind massiv beschädigt worden. Holz und Glassplitter bedecken den Platz, der bereits in der Silvesternacht 2022/23 beschädigt worden war.

Mit massiver Zerstörungswut ist in der Silvesternacht in Bottrop der Rote Platz zerstört worden.
Mit massiver Zerstörungswut ist in der Silvesternacht in Bottrop der Rote Platz zerstört worden. © Nolin Wischermann | Nolin Wischermann

In Batenbrock, nur zwei Kilometer vom Roten Platz entfertn, ist in der Nacht ein Streit um Feuerwerkskörper eskaliert, ein 36-Jähriger ist durch mehrere Messestiche lebensgefährlich verletzt worden. (Lesen Sie hier mehr dazu)

Feuerwehr Bottrop: Keine Verletzten durch Böller

Die Feuerwehr Bottrop berichtete am Morgen von einer zunächst sehr ruhigen Silvesternacht, ehe es nach dem Jahreswechsel zu einem deutlichen Anstieg der Notrufe kam. Feuerwehr und Rotes Kreuz (DRK) hatten zusätzliches Personal im Einsatz: zwei Rettungswagen und Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Altstadt und Boy. Die guten Nachrichten: Es gab keine Angriffe auf Retter und keine Verletzten durch Böller.

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„Bis 0.30 Uhr verlief die Silvesternacht ungewöhnlich ruhig“, sagt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim. Doch dann nahmen die Notrufe deutlich zu. Die Einsatzkräfte rückten unter anderem zu brennenden Mülltonnen und Grünanlagen in der Innenstadt und der Boy aus. Eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung, als sie versuchte, eine brennende Mülltonne zu löschen, sie wurde vorsorglich ins Krankenhaus transportiert. Eine Brandmeldung aus Kirchhellen stellte sich als Fehlalarm heraus.

Auch der Rettungsdienst wurde vermehrt zu silvestertypischen Einsätzen gerufen. Mehrfach waren Personen gestürzt und erlitten Kopfverletzungen, eine Person wurde nach einer tätlichen Auseinandersetzung ins Krankenhaus transportiert. Verletzungen durch Feuerwerkskörper wurden der Feuerwehr nicht gemeldet. Zwischenzeitlich waren alle sechs Rettungs- und Krankenwagen der Feuerwehr Bottrop zeitgleich im Einsatz.

Feuerwehrbilanz in Bottrop: Zehn Brandeinsätze und 35 Rettungseinsätze

Um 1.13 Uhr wurde der Leitstelle ein brennender Carport in der Steinmannswiese gemeldet. Beim Eintreffen des Löschzuges stand der Carport mit Pkw im Vollbrand. Umgehend wurde die Brandbekämpfung eingeleitet. Nach Abschluss der Löschmaßnahmen musste die Dachverkleidung des Wohnhauses teilweise entfernt werden, um sicherzustellen, dass sich keine Glutnester in der Verkleidung befinden. Verletzt wurde niemand.

Insgesamt wurden vom Silvester- bis zum Neujahrsmorgen zehn Brandeinsätze, 35 Rettungseinsätze und 29 Krankentransporte gefahren. Bei zwei Rettungseinsätzen unterstützten ein Notarzt der Feuerwehr Essen beziehungsweise der Feuerwehr Oberhausen, da alle Bottroper Kräfte im Einsatz waren. Neben der Berufsfeuerwehr rückten die Freiwilligen Feuerwehren Altstadt, Boy, Eigen, Fuhlenbrock und Kirchhellen zu Einsätzen aus. Duckheim: „Erfreulicherweise gab es keine Angriffe auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes.“