Gerade erst gab es wieder einmal Turbulenzen im Aufsichtsrat der Commerzbank. Innerhalb weniger Wochen quittierte die Hälfte der Vertreter der Kapitalseite den Dienst. Zuerst musste der erst wenige Monate amtierende Vorsitzende des Kontrollgremiums, Hans-Jörg Vetter, seinen Posten krankheitsbedingt aufgeben. Dann sollen vor allem die Berliner Statthalter den als möglichen Nachfolger gehandelten früheren Deutschlandchef der britischen HSBC, Andreas Schmitz, zum Rückzug gedrängt haben.
Grund dafür sollen Ermittlungen wegen steuerlich fragwürdiger Aktiendeals („Cum-Ex“) gewesen sein. Angeblich fürchtete SPD-Kanzlerkandidat Scholz, dass das Thema sein Image belasten könnte. Im Anschluss an Schmitz’ Demontage verließen drei weitere Aufsichtsräte das Gremium. Die Bank hat mittlerweile Ersatz präsentiert.
Viel gravierender als diese Personalwechsel ist die angespannte geschäftliche Lage des Geldhauses.