WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Gesundheit
  3. Medizin: Testosteron kann "Wolfsmenschen" helfen

Gesundheit Medizin

Testosteron kann "Wolfsmenschen" helfen

American Werwolf, Pakt der Wölfe: Sogar bei Harry Potter verwandelt sich des Nächtens ein Mensch in einen blutrünstigen Wolf. Tatsächlich gibt es die sogenannten „Wolfsmenschen" wirklich. Jedoch ist nicht der Vollmond, sondern eine seltene Krankheit Schuld an ihrem oft vollkommen behaarten Körper.

Seit dem Mittelalter sind nicht mehr als 50 Fälle von „Wolfsmenschen“ dokumentiert. Sie galten als menschliche Kuriositäten, wurden öffentlich zur Schau gestellt. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts reiste der in Polen geborene Stephan Bibrowsky als Zirkusattraktion „Lionel der Löwenmensch“ durch die Welt.

Grund für seine starke Behaarung war eine seltene Erbkrankheit namens Hypertrichose. Wie er sind die Betroffenen meist im ganzen Gesicht, oft auch am ganzen Körper untypisch stark behaart. Eine Therapie ist schwierig. Meist werden die Haare schlicht abrasiert. Das Ergebnis ist nicht von langer Dauer. Aufwendiger, jedoch auch dauerhafter, sind chemische oder elektrische Methoden wie Lasertherapie.

Wissenschaftler der Columbia University in New York behaupten nun, ein echtes Heilmittel gegen dieses „Werwolf-Syndrom“ gefunden zu haben. Ihre Methode: Sie spritzen dem Patienten das Hormon Testosteron. Wie genau die Therapie aussehen soll, ist bislang unklar.

Bereits vor einiger Zeit ergab eine Studie an deutschen Handball-Bundesligisten, dass ein zu hoher Testosteronspiegel infolge von hoher körperlicher Anstrengung und Stress zu einem Energiemangel führt, der sich auch in den Haarwurzeln bemerkbar macht. Das Risiko für Haarausfall stieg an. Ein Fakt, der für die sogenannten "Wolfsmenschen" zumindest äußere Heilung bedeuten könnte.

Lesen Sie auch

Ganz normale Menschen

Die Forschung der Genetikerin Angela Christiano von der Columbia University ist durch eine Dokumentation des US-Senders Discovery Channel bekannt geworden. Diese zeigte das Leben mehrerer Kinder in Indien, die unter Hypertrichose leiden, wie der elfjährige Pruthviraj aus der Nähe von Bombay. Der kleine Junge hat bereits mehrere Behandlungen hinter sich, alle verliefen bis jetzt erfolglos – immer wieder ist sein üppiges Haar nachgewachsen.

Jetzt schöpfen die Eltern neue Hoffnung. Sie hoffen auf ein besseres Leben für ihren Sohn, der wegen seiner Krankheit oft angestarrt und schikaniert wird. Jetzt verlässt er kaum noch das Haus – zu schmerzhaft sind die Reaktionen der Fremden. Als er geboren wurde, hielten ihn viele Leute für etwas Besonderes, einige deuteten seine einzigartige Erscheinung jedoch als böses Omen.

Die Dokumentation zeigt, dass Pruthviraj trotz seines unnatürlichen Haarwuchses ein völlig gesunder Junge ist, der gerne Sport treibt und gut in der Schule ist.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema