Tschernobyl
„Die Welt“ bietet Ihnen News, Hintergründe und Bilder zum Atomunfall in Tschernobyl sowie Infos zu den weitreichenden Folgen.
Am 26. April 1986 kam es im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl zur bislang schlimmsten Katastrophe in einem Atomkraftwerk. Der Unfall, eingestuft als Super-GAU, ereignete sich im Reaktorblock 4 durch Bedienungsfehler während eines simulierten Stromausfalls.
Super-GAU in Tschernobyl
Die Steuerungsfehler während des Sicherheitstests sowie die Bauweise des Kraftwerks führten zu einer Kettenreaktion im Reaktor. Um 01:23 Uhr kam es zur Explosion, durch die das über tausend Tonnen schwere Dach zerstört wurde.
Eine radioaktive Wolke zieht über Europa
Eine Wolke aus Dampf und hoch radioaktivem Material wurde freigesetzt und zog Richtung Weißrussland und Skandinavien, später auch in Länder im Westen und Süden Europas.
Die Kraftwerksleitung sowie die sowjetischen Behörden verharmlosten den Unfall zunächst und versorgten die Öffentlichkeit nicht mit den nötigen Informationen. Erst am 4. Mai wurde die gesamte Bevölkerung aus einem 30-km-Umkreis von Tschernobyl evakuiert.
“Liquidatoren“ bauen Sarkophag
In der Folge wurden sogenannte Liquidatoren, meist Angehörige des Militärs, unter starker Strahlenbelastung für Aufräumarbeiten und den Bau einer Betonhülle um den explodierten Reaktor eingesetzt. Der damals errichtete „Sarkophag“ ist heute brüchig und soll durch einen neuen ersetzt werden.
Die gesundheitlichen Folgen
Über die unmittelbaren und langfristigen gesundheitlichen Folgen in Europa wird seit Langem kontrovers diskutiert. Unstrittig ist, dass insbesondere in den primär betroffenen Gebieten die Zahl an Schilddrüsenkrebs, Leukämie und anderen Krebserkrankungen stark anstieg.
In Deutschland erlebte die Anti-AKW-Bewegung nach der Katastrophe einen Aufschwung. Es kam zu hitzigen Debatten über die Energiepolitik und in mehreren deutschen Städten zu Massenkundgebungen.