WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Panorama
  3. Weltgeschehen
  4. Chemieunfall: Als der rote, giftige Schlamm Ungarn überrollte

Weltgeschehen Chemieunfall

Als der rote, giftige Schlamm Ungarn überrollte

Dutzende Menschen wurden verletzt oder getötet, als eine rote Schlammlawine den Nordwesten Ungarns verwüstete. Ein Jahr danach ist die Region noch vergiftet.

Ein Jahr nach dem hochgiftigen Rotschlammunfall in Ungarn ist die betroffene Region noch immer mit Giften belastet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace teilte mit , dass die Schadstoffkonzentration in dem Fluss Torna, der durch die Unglücksregion führt, noch überdurchschnittlich hoch sei.

Im Oktober 2010 war ein seegroßes Auffangbecken für Bauxitschlamm im Nordwesten des Landes geborsten. Innerhalb von zwei Tagen überschwemmten etwa 700.000 Kubikmeter Abfallschlamm eine Fläche von mehr als 40 Quadratkilometern. Neben Acker- und Weideland wurden auch mehrere Dörfer von der Giftschlammlawine überspült. Mancherorts stand der Schlamm zwei Meter hoch. Bei dem Unglück kamen zehn Menschen ums Leben, etwa 150 weitere wurden verletzt.

Der Giftunfall gilt als die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Ungarns. Die Aluminiumfabrik Mal AG, der das Becken 160 Kilometer westlich von Budapest gehörte, wurde Mitte September zu einem Bußgeld in Höhe von umgerechnet 500 Millionen Euro verurteilt. Mit dem Geld soll die Beseitigung der enormen Schäden finanziert werden.

Ein Jahr danach lassen sich Greenpeace zufolge in den Gewässern noch Aluminiummengen messen, die für Fische hochgiftig sind. Auch in Boden- und Mais-Proben seien noch Giftstoffe gefunden worden. Angesichts der Dimension des Unfalls sei die Schadstoffbelastung jedoch geringer als befürchtet, sagte Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. Neben dem Unfall seien auch Aluminiumabfälle in der Region für die hohen Schadstoffmengen verantwortlich.

Greenpeace hatte die Proben vom Wiener Umweltbundesamt analysieren lassen. Nach österreichischen Verhältnissen sei die Chrom-Konzentration erhöht, teilte Schuster mit. Auch leicht erhöhte Arsen-Werte wurden festgestellt.

kkl

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema