Für die Studie hatten die Forscher um Tim Schmoll von der Universität Bonn bei mehr als 200 Brutpaaren und ihren Nachkommen genetische Fingerabdrücke genommen. So konnten sie bei 90 Prozent der Nestlinge den leiblichen Vater identifizieren.
Es zeigte sich, dass ältere Tannenmeisen-Männchen deutlich mehr „Kuckuckskinder“ zeugten als ihre jüngeren Geschlechtsgenossen. Insgesamt sei bei der ersten Brut im Mai fast jeder dritte kleine Nestbewohner Resultat eines Seitensprungs, bei den Zweit-Bruten im Juni sogar jeder zweite.
„Ältere Männchen haben lange überlebt, sie sollten daher über gute Erbanlagen verfügen. Vielleicht sind ihre Gene deshalb besonders begehrt“, erklärten die Forscher. Auch die Erfahrung des Männchens spiele offensichtlich eine große Rolle. Während sich die älteren Vögel bei der Brutpflege eher zurückhielten, seien die jungen männlichen „Grünschnäbel“ mit dem Versorgen des ersten Nachwuchses stark beschäftigt und könnten wohl kaum Zeit fürs Fremdgehen erübrigen.