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Jetzt geht es auch den Turteltauben an den Kragen

Auch Jäger und Wilderer haben es auf die Turteltaube abgesehen Auch Jäger und Wilderer haben es auf die Turteltaube abgesehen
Auch Jäger und Wilderer haben es auf die Turteltaube abgesehen
Quelle: pa
Das große Vogelsterben geht weiter: Der Bestand der Turteltauben, die als Symbol für Liebe gelten, ist binnen weniger Jahre drastisch zurückgegangen. Auch bei den Geiern geht es um das nackte Überleben.

Tierschützer warnen: Jagd und der Verlust von Lebensraum bedrohen zunehmend die Turteltaube. Der Bestand der Vögel, die als Symbol für Liebesglück gelten, sei in den vergangenen 16 Jahren um mehr als 30 Prozent zurückgegangen, teilte die Vogelschutzorganisation Birdlife mit.

Auf der Roten Liste gefährdeter Arten hat die Streptopelia turtur nun den Status „gefährdet“. Gründe dafür seien unter anderem die Intensivierung der Landwirtschaft, legale und illegale Jagd auf die Tiere und möglicherweise auch Krankheiten. Turteltauben leben unter anderem in Europa und Nordafrika.

Tiere werden für die traditionelle Medizin getötet

Sorgen bereiten den Tierschützern auch afrikanische Geier. Sechs der elf Arten sind demnach stärker gefährdet als noch vor einem Jahr. Vier Geierarten sind nach Birdlife-Angaben sogar vom Aussterben bedroht.

Kapgeier (Gyps coprotheres) in Südafrika
Kapgeier (Gyps coprotheres) in Südafrika
Quelle: pa

Sie werden etwa für die traditionelle Medizin getötet. Aber auch Wilderer haben es auf die Geier abgesehen. Sie vergiften Kadaver etwa von Elefanten oder Nashörnern, da die Vögel Wildtierschützer auf abgeschossenes Großwild aufmerksam machen.

Keine gesunden Ökosysteme ohne Geier

Unter den stärker gefährdeten Geiern ist auch der vor allem in Südafrika lebende Kapgeier (Gyps coprotheres). Seine Hauptbedrohungen sind nach Auskunft der Weltnaturschutzunion (IUCN) Vergiftungen, tödliche Stromschläge an Hochspannungsmasten, Kollisionen mit elektrischen Leitungen, Verlust des Lebensraumes, Überjagung und die traditionelle Medizin.

„Geier und andere Vögel spielen eine bedeutende Rolle, um gesunde Ökosysteme zu erhalten“, sagte Simon Stuart von der IUCN. Ihr Rückgang könnte große Auswirkungen auf andere Tiere haben. „Der Report ist ein Weckruf, der zeigt, dass dringend etwas getan werden muss, um diese Arten zu schützen.“

Das große Vogelsterben in Europa

Seit 1980 ist die Vogelpopulation in Europa um 421 Millionen Vögel gesunken. Gerade weitverbreitete Arten sind betroffen. Grund ist die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft.

Quelle: N24

Es gibt auch gute Nachrichten

Nach Angaben der Umweltstiftung WWF vom September hat sich die Zahl von neun damals untersuchten Arten in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als halbiert. Bei sieben dieser Spezies registrierten die Forscher sogar einen Rückgang um mehr als 80 Prozent.

Nach WWF-Meinung sollte die Nutzung von Giften stärker reguliert werden. Zudem müssten die Strafen für die illegale Tötung und den Handel mit Geiern verschärft werden.

Weltweit sind 40 Vogelarten stärker vom Aussterben bedroht als vor einem Jahr. Für 23 Arten ist das Risiko dagegen gesunken. Das liege einerseits an einer besseren Einschätzung der tatsächlichen Gefährdung.

Andererseits hätten sich einige Arten bemerkenswert gut erholt, was auf Schutzbemühungen zurückzuführen sei, schreibt Birdlife. Das gelte etwa für den Seychellen-Rohrsänger und den Sturmvogel Pterodroma axillaris.

dpa

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