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Google-Auto mit Kamera und „Street View“-Aufdruck in der Wetterau unterwegs

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Dieses Fahrzeug samt Stativ auf dem Dach ist zwischen Bad Nauheim und Friedberg gesichtet worden. © Matthias Pieren

Erinnern Sie sich an Autos samt Kameras, die für „Google Street View“ fotografiert haben? In der Wetterau wurde wieder ein solches Auto gesichtet. Doch laut Google geht es um etwas anderes.

Friedberg – Der Aufschrei war groß, als Google 2008 begann, mit futuristischen Kameras durch Deutschlands Straßen zu fahren, um seine Karten-Angebot »Maps« um die Funktion »Street View« zu erweitern. Die Opel-Fahrzeuge, auf deren Dach ein auffälliges Stativ mit 360-Grad-Kamera montiert gewesen ist, sind vielen Menschen noch bestens in Erinnerung. Anfangs noch unbemerkt, machten sich die mobilen Google-Fotografen ans Werk, Sehenswürdigkeiten, Geschäfte, Häuser und Straßen in Deutschlands Großstädten zu fotografieren.

Der dadurch ausgelöste Proteststurm gegen die als voyeuristische Blicke in die Privatsphäre der Deutschen empfundenen Aktion war so mächtig wie nirgends sonst auf der Welt. Zehntausende legten Widerspruch gegen die Veröffentlichung der Bilder ihrer Hausfassaden als Sonderfunktion von Google Maps ein.

Google-Fahrzeug wieder in der Wetterau unterwegs

Google kapitulierte und beendete - anders als in den allermeisten europäischen Ländern - die futuristischen Fotofahrten durchs Land. Die Folge: während viele Deutsche die Funktion »Street View« liebend gerne im Internet nutzen, bevor sie einen Urlaub im Ausland buchen, um die Umgebung der infrage kommenden Hotels auszukundschaften, ist der Service in Deutschland nur fragmentarisch mit den alten Bildern des Jahres 2008 nutzbar.

Jüngst aber war erneut ein solches Fahrzeug mit dem Aufdruck »Google Street View« in der Wetterau im Einsatz, wie das Foto beweist, das zwischen Bad Nauheim und Friedberg am Rande der L 3134 aufgenommen worden ist. Zumindest unserem Fotografen und Autor stellte sich die Frage, ob Google ganz heimlich still und leise erneut den Anlauf unternimmt, das Angebot »Maps« um die Funktion »Street View« zu erweitern.

Bilder aus der Wetterau sind für Google „Maps“ bestimmt

»Die Fahrten der Wagen stehen nicht in Verbindung mit ›Street View‹, sondern dienen der Verbesserung des Kartenmaterials auf ›Google Maps‹«, teilte eine Google-Sprecherin auf WZ-Anfrage mit. »Jeden Tag nutzen Tausende Nutzerinnen und Nutzer ›Google Maps‹, und wir möchten dafür sorgen, dass sie jederzeit ihren Weg finden.« Um dies zu ermöglichen, müsse man sichergehen, die richtigen Straßennamen, Straßenschilder, Streckenführungen und Informationen über Geschäfte und andere relevante Orte zu verwenden. Deswegen habe Google vor genau einem Jahr die Fahrten durch weite Teile Deutschlands wieder aufgenommen. Nun also ist die Wetterau im Visier.

»Wir wissen, dass das Interesse an unseren Kamera-Autos groß ist. Es sind dieselben Autos, die wir in der Vergangenheit genutzt haben, um Bilder für ›Street View‹ aufzunehmen«, erläuterte die Sprecherin und garantierte: »Bei den kommenden Fahrten nutzen wir das Bildmaterial aber nur, um ›Google Maps‹ zu verbessern, und haben keine Pläne, dieses zu veröffentlichen.«

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