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Pollenflug von März bis Mai - Birkenpollen

Birkenpollen

Pollenflug von März bis Mai

Unzählige Blütenkätzchen hängen an den Zweigen einer Birke.
Inhalt

Die Birke (lat. Betula) mit ihren Dutzenden Unterarten zählt zu den Birkengewächsen (Betulaceae). Die am häufigsten vorkommenden Arten sind Sand-, Weiß- und Warzenbirke (Betula pendula), Moorbirke (Betula Pubescenes), Zwerg-Birke (Betula nana) und Strauchbirke (Betula humilis). Erkennbar sind diese an ihrer typischen schwarz-weißen Rinde.

Was den Nährstoffbedarf und die Wasserversorgung angeht, sind die Birken anspruchslos. Deshalb gelten sie als Pionierbäume, die Freiflächen als erstes besiedeln. Sie gedeihen auch in Waldlichtungen, wenn dort zuvor ein Sturm andere Bäume umgerissen hat. Birken wachsen in den ersten Jahren rasch in die Höhe, oft bis zu je ein Meter in den ersten zehn Jahren.

Birke - Ein Pionierbaum

Eine vollbelaubte Birke in einem ParkEine vollbelaubte Birke in einem Park: Spätestens im Mai hört der Birkenpollenflug in den Tieflandregionen auf.

Birken werden auch in Gärten und Parks angepflanzt. Sie brauchen viel Sonnenlicht. Die Birkensamen fliegen weit. Dort, wo sie auf ihrer Reise landen, keimen sie schon nach drei Wochen. Zudem hat der junge Birkensprössling den ersten Höhentrieb hinter sich, noch bevor das Jahr zu Ende ist. Sie können im Laufe ihres Lebens bis zu 30 Meter hoch werden.

Wie sehen Birkenpollen aus?

Kätzchen mit teilentleerten Pollensäcken hängen an den Zweigen einer Birke.Eine Gruppe von männlichen Kätzchen mit teilentleerten Pollensäcken hängt an den Zweigen einer Birke.

Die Knospen werden bis vier Millimeter lang und sind bräunlich bis glänzend grün. Die männlichen Kätzchen sind gelb-orange gefärbt, wobei sie sich bereits im Herbst des Vorjahres bilden und überwintern. Im darauffolgenden Jahr öffnen sich die Kätzchen und die Blüte setzt im Frühjahr ein.

Die weiblichen Kätzchen färben sich im Laufe des Spätsommers in intensiven Brauntönen. Jedes einzelne männliche Kätzchen kann Hunderte flugfähige Samen entwickeln, die der Wind über große Entfernungen davonträgt.

Wann fliegen Birkenpollen?

Der Pollenflugkalender zeigt die Blütezeit pollenrelevanter Pflanzen.In der Regel blüht die Birke ab Mitte oder Ende März. Die Hauptblüte (rot) im Tiefland geht rund zwei Wochen lang und liegt im April.

Die Blüte setzt meistens ab Mitte März und im April ein, sobald die Temperaturen über 15 Grad steigen. Wenn es mehrere Tage am Stück warm bleibt, dann treiben Birken fast schon explosionsartig aus. Dann ist mit hohen Pollenkonzentrationen in der Luft zu rechnen. Im Flachland endet der Pollenflug der Birke meistens schon ab Ende April.

Wie lange fliegen Birkenpollen?

Meist ebbt der Pollenflug der Birke im Tiefland schon ab Ende April ab. Im Bergland kann er jedoch noch bis in den Frühsommer hineindauern. So lassen sich im Schwarzwald oder im Erzgebirge beispielsweise noch im Juni schwache Pollenkonzentrationen messen.

Birkenpollen - Hochpotentes Allergen

Kätzchen einer Birke entleeren Pollen.Birken produzieren große Pollenmengen, die über 300 Kilometer weit fliegen können.

Birken blühen schon im Alter von wenigen Jahren und produzieren jährlich reichlich viel und weitfliegende Samen. Ein einzelner Birkenbaum hält in seinen männlichen Kätzchen viel Blütenstaub bereit, um ihn in der an den ersten sehr milden Frühlingstagen auszustreuen.

Weil Birken nicht über Insekten, sondern ausschließlich über den Wind bestäubt werden, geben sie im Vergleich zu anderen Bäumen große Mengen an Pollen frei. Mit rund fünf Millionen Pollenkörnern pro Kätzchen übertrifft die Birke die meisten anderen Bäume.

Dabei durchlaufen Birken einen zweijährigen Rhythmus: Alle zwei Jahre stoßen sie in einem sogenannten „Mastjahr“ ganz besonders große Pollenmengen aus. Genau diese Jahre greifen das Immunsystem von Allergikern ungewöhnlich stark an.

Bei 15 Prozent der Erwachsenen wird im Laufe ihres Lebens eine Pollenallergie diagnostiziert. Je nach Region sind in West- und Mitteleuropa zwischen 5 und 50 Prozent aller Menschen von einer Birkenpollenallergie betroffen.

Klimawandel und Birkenpollen

Pollenstaub wirbelt um Kätzchen einer Birke.Durch die steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels ist mit höheren Pollenkonzentrationen und einer längeren Vegetationszeit zu rechnen.

Bei einem milden Verlauf des Winters verkürzt sich die vegetationsfreie Zeit, sodass die Pollensaison schon früh im Jahr beginnen kann. Höhere Temperaturen regen die Keimungsprozesse und das Wachstum an. Wissenschaftler haben festgestellt, dass durch den Klimawandel die Vegetationszeit im langjährigen Vergleich immer länger dauert. Das gilt auch für Birken. Ihre Pollen fliegen tendenziell früher als noch vor 20 Jahren.

In erster Linie spielt hier die Temperatur eine Rolle, insbesondere dann, wenn diese in den Monaten unmittelbar vor Blühbeginn höher liegt als im Klimamittel. Ferner fanden Wissenschaftler heraus, dass die Pollenzahl insgesamt zugenommen hat und dass es generell mehr Tage mit erhöhter Pollenkonzentration gibt.

Für Basel beispielsweise wurde im Zeitraum 1969-2006 ein früherer Beginn der Pollensaison belegt, und zwar hier um 15 Tage. Ähnliches ergab eine Untersuchung für Berlin für die Zeit 1984-2008, in der sich der Beginn der Birkenblüte um elf Tage nach vorne verschoben hat.

Außerdem hängt der Beginn des Pollenflugs auch davon ab, wie feucht der vorangegangene Herbst gewesen ist. Wenn im Herbst genug Regen zusammengekommen ist und anschließend der Winter insgesamt mild verläuft, dann halten Kätzchen schon im März viel Blütenstaub bereit, um ihn an warmen Tagen auszustreuen. Schlimmstenfalls kann dies schon Anfang März passieren.

Kreuzallergie bei Birkenpollen

Häufiges Auftreten: Apfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Mandel, Erdbeeren, Haselnuss, Sellerie, Tomaten, Soja; teils Gewürze wie Estragon, Anis, Kümmel, Petersilie

Seltenes Auftreten: Kiwi, Banane, Avocado, Litschis, Erdnuss, Lauch, Zwiebeln

Birken und Brauchtum

Eine geschmückte Birke mit bunten Streifen aus Krepppapier.In vielen Regionen wird das Aufstellen eines Maibaums noch zelebriert.

Im Brauchtum haben Birken einen festen Platz. Die Tradition der Liebesmaien ist besonders in West- und Süddeutschland verbreitet und gilt als Liebesbeweis. Dabei stellen junge, unverheiratete Männer eines Dorfes vor den Häusern oder Fenstern aller unverheirateten Frauen kleine Bäume, sogenannte Maien auf. Die Birkenbäumchen sind meist mit buntem Krepp-Papier und einem sogenannten Maiherz geschmückt.

Eine weitere Tradition ist der aufgestellte Maibaum auf Plätzen. Dieser wird in der Regel am 30. April hochgehievt. Oft ist dies mit einem Fest verbunden. Je nach Region wird direkt vor dem Aufstellen der Baum in einer Prozession durchs Dorf getragen.

Der Maibaum bleibt je nach Tradition bis zum Monatsende, mancherorts aber auch bis zum Herbst stehen. Anschließend wird der Baum entweder abgeschmückt und der Stamm für das nächste Jahr eingelagert oder im Rahmen eines Festes umgehauen, wobei das Holz dann meistbietend versteigert oder verlost wird.

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