Kegelrobbe (Halichoerus grypus) 

Kegelrobbe Junges (Halichoerus grypus) – Bild entstand nähe Töner, Dänemark

Eckdaten

  • Größe: 180 - 250 cm

  • Gewicht: 130 - 300 kg

  • Nahrung: Lachse, Dorsche, Heringe, Makrelen und Schollen

  • Beobachtungstipp: Küsten von England, Deutschland, Polen, Dänemark, Kanada

Fotografie Tipps

  • Objektiv: ab 600 mm

  • Schwierigkeitsgrad: mittel


Die Kegelrobbe (Halichoerus grypus) ist eine Robbenart, die an Deutschlands Küsten vorkommt und neben dem Seehund, das größte frei lebende Raubtier Deutschlands ist. Der Name leitet sich von den kegelförmigen Zähnen und der Kopfform ab. Im Vergleich zum Seehund hat die Kegelrobbe eine massigere Gestalt und einen spitzer zulaufenden Kopf. Die Männchen sind dunkelgrau mit hellen Flecken, die Weibchen dunkelgrau mit silbergrauen Flecken. Jungtiere haben bei der Geburt ein weißes Embryonalhaar, das nach fünf Wochen durch normales Fell ersetzt wird. Männliche Kegelrobben sind mit einer Länge von 230 cm und einem Gewicht von 220 kg größer als weibliche Kegelrobben (180 cm, 150 kg) und haben eine größere Nase. Dieser Geschlechtsdimorphismus ist bei wenigen Robbenarten so ausgeprägt.

Vorkommen

Die osteuropäische Kegelrobbe (H. g. balticus) gilt als eigene Unterart und war früher in der gesamten Ostsee verbreitet. Aufgrund intensiver Bejagung wurde sie jedoch in die nördlichsten Teile zurückgedrängt, ist aber inzwischen wieder in Polen und Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und der Greifswalder Bodden beherbergen einen Bestand von mindestens 290 Tieren. Die ostatlantischen Kegelrobben leben hauptsächlich an den Küsten von Großbritannien, Irland, Nordfrankreich, Island und den Färöer-Inseln und nur selten in der Nordsee oder Ostsee. Die westatlantischen Kegelrobben leben an den kanadischen Küsten von Labrador, New Brunswick und Nova Scotia.

Jugendliche Kegelrobben wandern außerhalb der Fortpflanzungszeit weit umher, kehren aber immer wieder zu denselben Fortpflanzungsstätten zurück. Während ihrer bis zu 20-minütigen Tauchgänge erreichen sie Tiefen von bis zu 140 Metern und jagen nach Fischen, von denen sie täglich etwa zehn Kilogramm benötigen. Beutetiere sind unter anderem Lachse, Dorsche, Heringe, Makrelen und Schollen. Kegelrobben können auch Schweinswale, junge Seehunde und Jungtiere der eigenen Art angreifen und fressen.

Lebensart
Zur Fortpflanzungszeit bilden Kegelrobben kleine Kolonien an den Küsten, die aus durchschnittlich sechs Weibchen und einem Männchen bestehen. Größere Kolonien haben mehrere Männchen, die jeweils einen Harem zusammenhalten. Erfolgreiche Männchen verteidigen bis zu zehn Weibchen und deren Jungen und paaren sich mit ihnen, sobald die Jungen etwa vier Wochen alt sind. Die Fortpflanzungszeit variiert je nach Verbreitungsgebiet und dauert zwischen September und Dezember im Ostatlantik, im Januar und Februar im Westatlantik und im Februar und März in der Ostsee. Die Tragzeit beträgt elfeinhalb Monate, und die Geschlechtsreife wird im Alter von vier bis fünf Jahren erreicht. Männchen sind jedoch erst ab dem achten Lebensjahr stark genug, um eine Gruppe von Weibchen zu bewachen. Kegelrobben haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 20 Jahren, können aber in Ausnahmefällen über 45 Jahre alt werden.

Gefährdung

Früher waren Kegelrobben für Robbenjäger nur von geringem kommerziellen Interesse, jedoch wurden viele von Fischern getötet, die sie als Konkurrenten ansahen. Heute sind sie in den meisten Ländern geschützt, und die Bestände haben im östlichen Atlantik auf etwa 100.000 Tiere zugenommen. 40 Prozent des weltweiten Bestands leben an den Küsten Großbritanniens.

Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Kegelrobbe in ihrer Roten Liste als "nicht gefährdet" ein. In Deutschland wird sie jedoch als sehr gefährdet eingestuft und von Schleswig-Holstein als gefährdet dargestellt, während Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sie als gefährdete Wandertiere ihrer Region betrachten.

Die Kegelrobbe ist durch die Berner Konvention des Europarates geschützt und wird als streng geschütztes Wildtier eingestuft. Auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union schützt die Art durch ihre Aufnahme in Anhang II und V. Das Bundesnaturschutzgesetz bezeichnet die Kegelrobbe als besonders geschützt in Deutschland.

Markus

Wer schreibt hier:

Servus zusammen,

mein Name ist Markus und seit 2014 widme ich mich der Video- & Fotografie von Naturmotiven. Diese Leidenschaft begann während meiner zahlreichen Reisen durch Japan - von Hokkaido im Norden bis hinunter nach Okinawa im Süden. Diese Erfahrungen haben mich wieder stärker mit der Natur verbunden und auch die WildeNatur vor meiner eigenen Haustür entdecken lassen.

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