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Veränderungen im „Heidekrug“

„Heidekrug“ schließt bis Februar

Münster-Coerde

In der 100 Jahre alten Gaststätte am Rande der Rieselfelder bahnt sich eine Veränderung an. Ab Sonntag ist geschlossen – voraussichtlich wohl bis Mitte Februar.

Katrin Jünemann

Über 100 Jahre steht die alte Gaststätte „Heidekrug“ an der Coermühle. Sie entstand mit den münsterischen Rieselfeldern
Über 100 Jahre steht die alte Gaststätte „Heidekrug“ an der Coermühle. Sie entstand mit den münsterischen Rieselfeldern Foto: kaj

Der Prinzipalmarkt im Maßstab 1:100, der auch bei der Messe „Zimt und Sterne“ bestaunt wurde, war wohl das letzte große Back-Werk, das die Küche der Gaststätte „Heidekrug“ in diesem Jahr verlassen hat.

Ab Sonntag (20. Dezember) ist die Gaststätte „Heidekrug“ geschlossen und wird in der bisherigen personellen Konstellation auch nicht weitergeführt. Pächter Michael Aschmoneit zieht sich „aus persönlichen Gründen“ zurück und wünscht dem Nachfolger viel Glück.

Ein Nachfolger aus dem Gastronomie-Bereich stehe bereit, erläutert Verpächter Dr. Michael Harengerd, Vorsitzender des Vereins „Biologische Station Rieselfelder Münster“ und Leiter der Station. Der Vertrag werde wohl in den nächsten Tagen unterschrieben. Michael Harengerd geht davon aus, dass der „Heidekrug“ voraussichtlich Mitte Februar wieder öffnen wird.

Der „Heidekrug“ entstand zwischen 1906 und 1916. Die Rieselfelder waren 1901 in Betrieb gegangen. Neben dem Haus des Rieselfeldmeisters, das kurz vorm Hessenweg an der Coermühle steht, entstand auch die Hofanlage an der Coermühle 100. Zum Anwesen gehörten Schweinestall (heute Seminarbereich), Korn- und Durchfahrtsscheune, Schuppen, Gaststätte mit Ökonomietrakt (heute Info­zen­trum der Biologischen Station).

Der Hof sollte zwei Funktionen erfüllen: Landwirtschaft und Gastwirtschaft. Es ging um die Bewirtschaftung der Rieselfelder und um die Versorgung der Bediensteten und der Bevölkerung mit einer Schankwirtschaft.

Die Geschichte der Gaststätte „Heidekrug“ ist eng mit dem Namen Mertens verbunden. Mitglieder dieser Familie bewirtschafteten Jahrzehnte den „Heidekrug“. Wilhelm und Julia Mertens waren die ersten, die ab 1902 am Rande der neuen Rieselfelder, den Pachthof betrieben. Aus dieser Ehe stammten die Kinder Liesel, Wilhelm und Franz.

Wilhelm Mertens führte die Gastwirtschaft mit seiner Frau Annemarie fort. Annemarie Mertens hatte am Haus einen Gemüsegarten und einen Steingarten angelegt. Auf dem Rückweg von den Badeseen kehrten im Sommer viele Besucher im „Heidekrug“ ein: Es gab dort Flaschenbier und Regina, für die Kinder Eis. Anfang 1999 starben die beiden Eheleute kurz nachein­ander. Damit endete die Familiengeschichte der Mertens im „Heidekrug“. Im Jahr 2000 trat Elisabeth Schulze Relau die Nachfolge an.

Ein weiteres Kapitel wurde am 18. März 2013 aufgeschlagen, als Michael Aschmoneit die Gaststätte am Rande der Rieselfelder übernahm.