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Vier goldene Kaffeetassen für den Poggenkuaten

Freudentränen und viel Stolz

Ladbergen

Eigentlich reisen die Tester der Landwirtschaftskammer NRW unangemeldet und inkognito an. Doch mittlerweile erkennt Edeltraud Jakob-Elshoff sie auf den ersten Blick. Die rüstige Rentnerin, die gemeinsam mit Mann Wilfried und Tochter Conny das Bauerncafé Up‘n Poggenkuaten betreibt, weiß zu genau um das Prozedere. Alle drei Jahre unterzieht sich ihr uriges Café, in dem man nicht nur leckere Torten kredenzt bekommt, sondern auch nach Herzenslust frühstücken und zu Abend essen kann, einer Überprüfung um die Verleihung goldener Kaffeetassen. Seit 2006 ist die Familie stolz auf ihre drei goldenen Exemplare, die ihnen die hohe Qualität ihres Cafés bescheinigen – und jetzt noch etwas stolzer.

Mareike Stratmann

Bettina Korte und Heike Peters von der Gemeinde freuen sich mit Conny, Wilfried und Edeltraud Jakob-Elshoff (von links) über die Verleihung von vier goldenen Kaffeetassen für ihr Bauerncafé Up‘n Poggenkuaten.
Bettina Korte und Heike Peters von der Gemeinde freuen sich mit Conny, Wilfried und Edeltraud Jakob-Elshoff (von links) über die Verleihung von vier goldenen Kaffeetassen für ihr Bauerncafé Up‘n Poggenkuaten. Foto: Mareike Stratmann

Eins, zwei, drei, vier: Seit Kurzem stehen vier goldene Kaffeetassen auf der Fensterbank ihres 42 Sitzplätze umfassenden Bauerncafés am Ostbevener Damm, in dem sonn- und feiertags von 10 bis 19 Uhr allerlei Leckeres wie Selbstgemachtes aufgetischt wird. „Und das spricht für eine wirklich ausgezeichnete Qualität“, bescheinigt ihnen Ladbergens Tourismus-Fachfrau Bettina Korte.

Jene Qualität fängt beim Ambiente und der Sauberkeit an, geht mit Freundlichkeit und Service weiter und hört auch mit den leckeren, weil selbst gemachten Köstlichkeiten keineswegs auf. Die Kriterienliste ist fürwahr lang. Umso glücklicher ist die Familie, erstmals vier Kaffeetassen erreicht zu haben. „Als das feststand, kamen mir schon die Freudentränen“, bekennt Edeltraud Jakob-Elshoff, die mit ihrer Tochter und ihrem Mann seit über zwei Jahrzehnten ganz viel Herzblut in den Betrieb des Poggenkuatens steckt.

Wenn andere sich am Wochenende ausruhen, starten die Jakob-Elshoffs so richtig durch. „Brot, Kuchen und Torten backen“, erklärt Conny Jakob-Elshoff, die ihre Eltern hobbymäßig unterstützt, was morgens ab sechs Uhr auf dem Programm in der Küche steht. Alle packen mit an. Schließlich – und darauf legen die drei großen Wert – ist vom Kuchen übers Brot bis hin zur Marmelade alles selbst gemacht. „Und fünf Torten müssen es zur Auswahl schon sein“, fügt Mutter Edeltraud hinzu.

Für die nehmen etliche Stammgäste mitunter weite Wege in Kauf. Regelmäßig kommt eine Rennfahrer-Truppe aus den Niederlanden nach Hölter, ein Trüppchen aus Rheine steuert den Poggenkuaten vornehmlich wegen der Schneewittchen-Torte an, weiß Conny Jakob-Elshoff um die Beliebtheit der Leckerei aus Sauerkirschen, Quark und Schokolade. Weitere Klassiker: der Apfel-Streuselkuchen, die Himmelstorte oder die Zitronen-Limetten-Torte, die es gar schon bis ins Fernsehen geschafft hat.

„Aber einige essen auch ganz gerne unsere Schnittchen“, wirft Wilfried Jakob-Elshoff ein. Ebenfalls nicht wegzudenken: Mehl-Pfannkuchen wahlweise süß oder herzhaft sowie ein zünftiger strammer Max.

Was die Gäste auch wünschen: Auf Familie Jakob-Elshoff, die den Betrieb übrigens ganz ohne Aushilfen wuppt, ist Verlass. Der Kunde ist König. Wie lange sie – Edeltraud und Wilfried gehen immerhin auf die 80 zu – den Betrieb ihres Poggenkuatens noch aufrecht erhalten wollen? „So lange wie wir können und Lust haben“, sagt die Chefin schmunzelnd. Und man merkt ihr deutlich an, wie sehr sie auch nach 23 Jahren noch für den Gastronomiebetrieb brennt.