Der „Mauren(buch)fink“ - Vogelfreundekaltenkirchen.de
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<strong>Der</strong> <strong>„Mauren</strong>(<strong>buch</strong>)<strong>fink“</strong><br />
Fringilla coelebs spodiogenys<br />
© T. Ratjen (AZ 15034)<br />
Englisch: Chaffinch<br />
Französisch: Pinson <strong>de</strong>s arbres<br />
Holländisch: Botvink, Vink<br />
1,0 Maurenfink<br />
Systematik nach Wolters (1975-1982):<br />
Ordnung: Passeriformes – Sperlingsvögel<br />
Unterordnung: Passeres – Singvögel<br />
Familie: Fringillidae – E<strong>de</strong>lfinken<br />
Gattung: Fringilla – Buchfink<br />
Art: Fringilla coelebs – Buchfink<br />
Unterart: Fringilla coelebs spodiogenys – Mauren(<strong>buch</strong>)fink<br />
Beim Buchfinken wer<strong>de</strong>n 3 Unterartengruppen unterschie<strong>de</strong>n:<br />
Fringilla coelebs spodiogenys – Maurenfink (2 Unterarten)<br />
Fringilla coelebs canariensis – Lorbeerfink (5 Unterarten)<br />
Fringilla coelebs coelebs – Europäischer Buchfink (11 Unterarten)<br />
Zur Familie <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lfinken gehören weiterhin noch <strong>de</strong>r Bergfink (F. montifringilla) und <strong>de</strong>r<br />
Tey<strong>de</strong>fink (F. tey<strong>de</strong>a)<br />
Die Bestimmung <strong>de</strong>r Unterart erwies sich als relativ kompliziert da die Beschreibungen in <strong>de</strong>r<br />
Literatur teilweise voneinan<strong>de</strong>r abweichen. Dies betrifft in erster Linie die Färbung <strong>de</strong>s<br />
Bürzels, die als blau (Finches & Sparrows) o<strong>de</strong>r als grün (P. Krägenow NBB) angegeben<br />
wird. Da aber nur die UA spodiogenys <strong>de</strong>n weißen Teilkreis ober- und unterhalb <strong>de</strong>s Auges<br />
besitzt und die ähnliche UA africana auch nicht die breiten weißen Säume an <strong>de</strong>n inneren<br />
Armschwingen hat gehe ich davon aus das es sich bei <strong>de</strong>n Vögeln um die UA spodiogenys<br />
han<strong>de</strong>lt.
Als europäische Art ist <strong>de</strong>r Buchfink nach <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sartenschutzverordnung mel<strong>de</strong>-,<br />
nachweis- und kennzeichnungspflichtig, dies gilt auch für die beschriebene Unterart.<br />
0,1 Maurenfink<br />
Verbreitung und Biotop:<br />
<strong>Der</strong> Buchfink kommt in als Brutvogel fast im gesamten Europa und in Teilen Asiens und<br />
Nordafrikas vor. Sowohl im Mischwald als auch in Feldgehölzen, Alleen, Baumgruppen,<br />
Knicks, Obstplantagen, Parks und Gärten, ja sogar in reinen Kiefern- und Fichtenwäl<strong>de</strong>rn ist<br />
die Art anzutreffen und damit einer unserer häufigsten Brutvögel. Zur Zugzeit kann man<br />
Buchfinken auch an baumlosen Standorten antreffen. Buchfinken sind Standvögel aber auch<br />
Teilzieher und Zugvögel. So gut wie vollständig geräumt wer<strong>de</strong>n die Nordteile <strong>de</strong>s Areals<br />
Fennoskandiens, das Baltikum und Russland sowie Sibirien. Hauptüberwinterungsgebiete<br />
sind S-, SW- und Westeuropa in Bereichen ohne lang anhalten<strong>de</strong> Schnee<strong>de</strong>cke was eine<br />
Nahrungssuche am Bo<strong>de</strong>n ermöglicht. In einigen Gebieten bleiben meist nur einzelne<br />
Männchen zurück. Hierauf beruht auch <strong>de</strong>r Artname coelebs = ehelos / <strong>de</strong>r Unverheiratete.<br />
<strong>Der</strong> hier beschriebene <strong>„Mauren</strong><strong>fink“</strong> kommt in Tunesien mit Ausnahme <strong>de</strong>r Bergwäl<strong>de</strong>r<br />
Nordwesttunesiens, im nördlichen Tripolitanien (Nordwesten von Libyen) und in <strong>de</strong>r<br />
nördlichen Cyrenaica vor wo er häufig die Wachol<strong>de</strong>rwäl<strong>de</strong>r bewohnt.
Junge Buchfinken, Naturaufnahme<br />
Beschreibung:<br />
Länge ca. 15 cm. Männchen mit schwarzem Zügel und Stirnband (nach <strong>de</strong>r Mauser nur<br />
schwach ange<strong>de</strong>utet). Kopf und Nacken sind hell Blaugrau, um die Augen ein schmaler<br />
weißer Teilkreis, <strong>de</strong>r Rücken und Bürzel sind grüngelb. Die Unterseite ist blassrosa, mehr<br />
weinrötlich. Die Schwingen sind schwarz mit weißen Säumen wobei die Säume <strong>de</strong>r inneren<br />
Armschwingen <strong>de</strong>utlich breiter sind und zwei breiten weißen Flügelbin<strong>de</strong>n. Über <strong>de</strong>r oberen<br />
Bin<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t sich ein blaugrauer Längsstreifen. Die Steuerfe<strong>de</strong>rn sind ebenfalls schwarz, die<br />
äußeren Drei mit weißer Fahne welche nach Innen kürzer wird. <strong>Der</strong> Schnabel ist hornfarben<br />
mit schwarzer Spitze, zur Brutzeit bleigrau. Die Weibchen sind überwiegend graubraun<br />
gefärbt, das Großgefie<strong>de</strong>r entspricht <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Männchen. <strong>Der</strong> weiße Augenring ist hier nicht<br />
so stark ausgeprägt. Jungvögel ähneln bis zur Jugendmauser <strong>de</strong>n Weibchen, erst danach sind<br />
die Geschlechter sicher zu bestimmen.
Jungvogel<br />
<strong>Der</strong> Gesang:<br />
<strong>Der</strong> Vollgesang (Finkenschlag) <strong>de</strong>s Buchfinken besteht aus Strophen von etwa 2,5 s Dauer.<br />
Die Strophe besteht aus einer kurzen, schmettern<strong>de</strong>n „Kaska<strong>de</strong>“ von meist 2 bis 3 aus einer<br />
Reihung in sich gleichartiger Silben, aufgebauten Phrasen (von Liebhabern Stakkato – Touren<br />
o<strong>de</strong>r Triller genannt) und einem in <strong>de</strong>r Tonhöhe meist absteigen<strong>de</strong>n Schlußlaut o<strong>de</strong>r einer<br />
stereotypen Schlußgruppe von Elementen (auch als Endschnörkel o<strong>de</strong>r Überschlag<br />
bezeichnet). <strong>Der</strong> Gesang ist trotz fest umrissenen Schemas nahezu unerschöpflich variabel,<br />
von allem am Strophenen<strong>de</strong>. Buchfinkenmännchen singen in <strong>de</strong>r Regel nicht nur einen<br />
Strophentyp, son<strong>de</strong>rn bis zu 6. <strong>Der</strong> Gesang wird von einer Singwarte, am Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r im Flug<br />
vorgetragen. Kontakt- und Alarmruf ist zu allen Jahreszeiten ein helles „pink“ von <strong>de</strong>m die<br />
Bezeichnung „Fink“ abzuleiten ist. Weitere Rufe sind z. B. „wrüt“ o<strong>de</strong>r „hüid“ (Regenruf,<br />
variiert sehr stark), „djüb“ (Flugruf) o<strong>de</strong>r „sii“, bzw. „tjü“ (Warnrufe). Betritt man eine<br />
Voliere mit gera<strong>de</strong> ausgeflogenen Jungen o<strong>de</strong>r kommt <strong>de</strong>m Nest zu nahe beginnt vor allem<br />
das Weibchen Erregungsrufe von sich zu geben, diese halten auch noch eine ganze Zeit an<br />
nach<strong>de</strong>m man die Voliere wie<strong>de</strong>r verlassen hat.<br />
Eine langsam aussterben<strong>de</strong> Beschäftigung mit <strong>de</strong>n Buchfinken ist <strong>de</strong>r Finkenwettstreit <strong>de</strong>r so<br />
genannten „Vinker“. Bei <strong>de</strong>n als „Finkenmanöver“ bezeichneten Wettkämpfen unterschei<strong>de</strong>t<br />
man zwischen <strong>de</strong>m Kampfsingen (hier kommt es darauf an seinem Finken in einem<br />
bestimmten Zeitraum so viele Schläge wie möglich zu entlocken wobei gute Finken etwa 300<br />
Schläge in 30 Minuten bringen) und <strong>de</strong>m „Schönsingen („Schönheitsrichter“ beurteilen die<br />
Qualität <strong>de</strong>s Gesanges) bei <strong>de</strong>m die Finken nach ihren Schlägen so phantasievolle<br />
Bezeichnungen wie z. B. „Harzgrobe“, „Reiterspazier“, „Fuhrmann“ o<strong>de</strong>r auch „Clausthaler<br />
Hellgrobe“ erhalten haben.
Die Wertschätzung welche diese Art <strong>de</strong>r Finkenliebhaberei erfahren hat gibt ein alter Spruch<br />
aus <strong>de</strong>m Harz sehr gut wi<strong>de</strong>r:<br />
Was <strong>de</strong>m Jäger das Wild<br />
Was <strong>de</strong>m Maler das Bild<br />
Was <strong>de</strong>m Reichen <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>s Klang<br />
Ist mir <strong>de</strong>r Fink und sein Gesang<br />
Die Vielfältigkeit <strong>de</strong>s Gesanges und wie gut er untersucht ist beweist allein schon die<br />
Tatsache dass ihm im „Hand<strong>buch</strong> <strong>de</strong>r Vögel Mitteleuropas“ ca. 20 Seiten gewidmet sind!<br />
Unterbringung und Fortpflanzung:<br />
Im September konnte ich zwei Paare dieser schönen Vögel erwerben. Da es ja noch relativ<br />
warm war habe ich die Vögel paarweise in Aussenvolieren untergebracht. Bei einer am<br />
nächsten Tag durchgeführten Kontrolle sah man <strong>de</strong>n Vögeln <strong>de</strong>utlich an wie unwohl sie sich<br />
fühlten. Sie wur<strong>de</strong>n herausgefangen und in Innenvolieren mit <strong>de</strong>n Maßen 2x1x2m (LxBxH)<br />
gesetzt. Hier verbrachten sie die Monate bis zum Frühjahr ohne Probleme. Anfang Mai setzte<br />
ich eines <strong>de</strong>r Paare in eine <strong>de</strong>r Aussenvolieren. Diese hat eine Größe von 5x3x2,2 m und ist<br />
mit Fichte, Eibe, Holun<strong>de</strong>r und Buche bepflanzt. Weiterhin befan<strong>de</strong>n sich noch ein Paar<br />
Singdrosseln und ein Paar Rohrammern hierin. Das an<strong>de</strong>re Paar bezog allein eine<br />
Innenvoliere mit <strong>de</strong>n Maßen 2x1x2 m, diese wur<strong>de</strong> mit Kiefernzweigen in unterschiedlicher<br />
Höhe bestückt zwischen <strong>de</strong>nen Kaisernester und Nistkörbchen angebracht wur<strong>de</strong>n. Im ersten<br />
Jahr färbten die Männchen bis zum Frühjahr zwar um (<strong>de</strong>r Schnabel von hornfarben mit<br />
schwarzer Spitze in ein dunkles bleigrau, die Stirn sowie <strong>de</strong>r Zügel wur<strong>de</strong>n durch Abnutzung<br />
<strong>de</strong>s Gefie<strong>de</strong>rs schwarz und alle Farben leuchten<strong>de</strong>r), die Männchen trugen fleißig ihren<br />
Gesang vor und jagten ihr Weibchen durch die Voliere, jedoch machten die Vögel in <strong>de</strong>r<br />
Außenvoliere keine Anstalten zur Brut zu schreiten. Das Paar in <strong>de</strong>r Innenvoliere baute En<strong>de</strong><br />
Mai ein Nest, es wur<strong>de</strong> ein Ei gelegt und auch bebrütet. Eine nach 7 Tagen durchgeführte<br />
Kontrolle ergab dass dieses Ei lei<strong>de</strong>r nicht befruchtet war. Nach 15 Tagen wollte ich das Nest<br />
entfernen als völlig unerwartet 5 Eier darin lagen. Das Weibchen brütete weiter und aus<br />
diesem Gelege schlüpfte dann ein Jungvogel <strong>de</strong>r problemlos aufgezogen wur<strong>de</strong>. Es wur<strong>de</strong> als<br />
Nestunterlage ein geflochtenes Körbchen in ca. 1,4 m Höhe an <strong>de</strong>r hinteren Wand ausgewählt<br />
und darin aus Moos ein tiefes Nest errichtet und mit wenig Scharpie und weißen Pfer<strong>de</strong>haaren<br />
ausgepolstert. Auch im Folgejahr konnte ich beobachten das von bei<strong>de</strong>n Paaren nur Nester<br />
angenommen wur<strong>de</strong>n die wenig mit Grün verklei<strong>de</strong>t waren und <strong>de</strong>m Weibchen eine freie<br />
Sicht ermöglichten. Eine weitere Brut wur<strong>de</strong> lei<strong>de</strong>r nicht mehr durchgeführt. Somit verlief das<br />
erste Jahr doch sehr enttäuschend aber man vertröstet sich ja immer auf das Nächste. Das Paar<br />
in <strong>de</strong>r vollständig überdachten Außenvoliere wur<strong>de</strong> in dieser belassen und verbrachte die<br />
Wintermonate ohne Probleme darin. Im nächsten Frühjahr wur<strong>de</strong> auch das zweite Paar in eine<br />
Aussenvoliere gesetzt. Diese hat die Maße 4x10x2,2 m und ist ebenfalls stark mit Eibe,<br />
Fichten, Efeu, Wildrosen und Stau<strong>de</strong>n bepflanzt, wobei auch freie Flächen vorhan<strong>de</strong>n sein<br />
müssen da die Art sich viel am Bo<strong>de</strong>n aufhält. Weiterhin sind hier noch jeweils ein Paar<br />
Berghänflinge, Tannenmeisen, Zaunammern, Wachteln und Grauschnäpper untergebracht.<br />
Lei<strong>de</strong>r erwies sich das Männchen <strong>de</strong>r Maurenfinken als extrem streitlustig, es wur<strong>de</strong> keine <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Arten (natürlich bis auf die Wachteln) in Ruhe gelassen, ständig wur<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren<br />
Vögel durch die Voliere gejagt. Da so nicht an eine erfolgreiche Brut zu <strong>de</strong>nken war wur<strong>de</strong>n<br />
die Finken wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Voliere entfernt und in eine separate Voliere von 2x1x2 m Größe<br />
umgesetzt. Ich hatte ja schon von <strong>de</strong>r Streitlust <strong>de</strong>r Buchfinken gehört, und auch das<br />
Männchen <strong>de</strong>s zweiten Paares attackierte hin und wie<strong>de</strong>r kurzzeitig das Männchen <strong>de</strong>r<br />
Rohrammern, aber dieses Männchen übertraf meine schlimmsten Vorstellungen. In <strong>de</strong>r<br />
kleinen Voliere, die ebenfalls mit Kiefernzweigen ausgestattet war, kamen die Vögel schnell
zur Ruhe und zogen eine Brut erfolgreich auf, das zweite Gelege war lei<strong>de</strong>r unbefruchtet. Von<br />
<strong>de</strong>m Paar in <strong>de</strong>r Außenvoliere wur<strong>de</strong>n zwei Bruten erfolgreich aufgezogen und auch die<br />
vergesellschafteten Rohrammern und Singdrosseln zogen ihre Bruten weitgehend problemlos<br />
auf.<br />
Die Gelegegröße lag bei bei<strong>de</strong>n Paaren immer bei 4 Eiern, die Brutzeit beträgt 12 bis 14 Tage<br />
wobei eine Beteiligung <strong>de</strong>s Männchens am Brutgeschäft nicht beobachtet wer<strong>de</strong>n konnte. Die<br />
Nestlingszeit beträgt zwischen 12 und 15 Tagen wobei man ab einem Alter von ca. 9 Tagen<br />
die Nestkontrollen einstellen sollte da die Jungvögel ansonsten das Nest verfrüht verlassen<br />
könnten. Nach<strong>de</strong>m das Weibchen fest auf <strong>de</strong>m 2. Gelege saß haben die Männchen die Jungen<br />
<strong>de</strong>r ersten Brut bis zum selbstständig wer<strong>de</strong>n allein versorgt. Danach wur<strong>de</strong>n die Jungvögel<br />
aus <strong>de</strong>r Voliere entfernt um die Folgebrut nicht zu stören, auch wird das Männchen leicht<br />
aggressiv ihnen gegenüber. Die Jungen <strong>de</strong>r zweiten Brut dagegen können in <strong>de</strong>r Regel bei <strong>de</strong>n<br />
Altvögeln verbleiben da diese dann meist schon in die Mauser gehen. Von an<strong>de</strong>ren Züchtern<br />
dieser Unterart habe ich erfahren dass die Männchen oft auch aggressiv gegenüber <strong>de</strong>n<br />
Weibchen wer<strong>de</strong>n und aus <strong>de</strong>r Voliere entfernt wer<strong>de</strong>n müssen. Die Weibchen haben dann die<br />
Jungen auch allein aufgezogen. Die Brutpaare wer<strong>de</strong>n von mir nach <strong>de</strong>r Brutzeit nicht<br />
getrennt.<br />
Ernährung:<br />
In <strong>de</strong>n Wintermonaten bekommen die Buchfinken lediglich ein gutes Waldvogelfutter <strong>de</strong>r Fa.<br />
Blattner. Die mit Weichfressern vergesellschafteten Vögel haben natürlich auch in <strong>de</strong>n<br />
Wintermonaten die Möglichkeit ein Weichfutter aufzunehmen, dieses wird aber nur mit<br />
wenig Lebendfutter angereichert welches meist auch sehr schnell verspeist wird. Auch konnte<br />
ich die Buchfinken nie bei <strong>de</strong>r Aufnahme von Weichfutter beobachten. Ab Mitte April<br />
bekommen die Maurenfinken dann wie<strong>de</strong>r vermehrt Mehlkäferlarven und abgekochte Pinkies<br />
gereicht sowie ein Keimfutter. Die Insektenlarven und Ma<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n mit einem Öl<br />
(Lebertran und Olivenöl) leicht angefeuchtet und mit einem Gemisch aus Bierhefe,<br />
Traubenzucker und Vitaminkalk bestäubt. Bei <strong>de</strong>n separat untergebrachten Paaren kann man<br />
nun gut beobachten wie <strong>de</strong>r Verbrauch an Körnerfutter immer mehr zurückgeht, es wer<strong>de</strong>n<br />
zur Brutzeit fast ausschließlich Insekten und <strong>de</strong>ren Larven aufgenommen. Wenn die Jungen<br />
geschlüpft sind wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n ersten Tagen auch Larven <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>schimmelkäfer<br />
(Buffalos), lebend und auch gefroren, gereicht welche zuerst fast ausschließlich verfüttert<br />
wer<strong>de</strong>n. Mehlkäferlarven und Pinkies stehen zur Aufzucht uneingeschränkt zur Verfügung.<br />
Die Jungen wer<strong>de</strong>n ausschließlich mit Lebendfutter aufgezogen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Mauser ab ca. En<strong>de</strong> Juli stelle ich die Ernährung nun langsam wie<strong>de</strong>r auf das<br />
Waldvogelfutter um. So ist ein relativ natürlicher Jahresverlauf in <strong>de</strong>r Ernährung auch in <strong>de</strong>r<br />
Voliere gewährleistet und die Vögel kommen im Frühjahr durch dann wie<strong>de</strong>r gereichtes<br />
Lebendfutter schnell in Brutstimmung.<br />
<strong>Der</strong> Buchfink als Ausstellungsvogel:<br />
Ist die europäische Nominatform <strong>de</strong>s Buchfinken doch sehr aufwändig für eine Ausstellung<br />
einzugewöhnen verhält <strong>de</strong>r Maurenfink sich im Ausstellungskäfig (Teamkäfig) überraschend<br />
ruhig und zeigt sich <strong>de</strong>m Betrachter.