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KUBISMUS - MORE-ART

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<strong>KUBISMUS</strong>Der Kubismus (franz. Cube = Würfel) fällt in den Zeitraum von 1907 - etwa 1914 und prägte mit derBegründung der abstrakten Malerei bis etwa 1925 die europäische Kunstszene. AusschlaggebenderImpuls waren Eindrücke aus der afrikanischen Kultur sowie die Arbeiten der Nachimpressionisten,allen voran Paul Cézanne. Aufgrund der rasanten Entwicklung dieser Richtung wurden die Zieleimmer wieder überdacht, und die Methoden aufgrund der Ergebnisse modiziert bzw. neu erfunden,wie beispielsweise die Collagetechnik. Heute unterscheiden wir zwischen drei Phasen:Präkubismus (1890-1907)dem analytischen Kubismusdem synthetischen Kubismusund dem orphischen Kubismus.Während sich die Hauptvertreter des Impressionismus (Monet, Sisley, Renoir,...) dem reinen Seherlebnisder Farben hingeben konnten, suchte ein Teil der Nachimpressionisten nach neuen Wegen.Paul Cézanne (1839 - 1906) erneuerte die impressionistische Formensprache, indem er die Gegenständeund Figuren in geometrische Grundelemente wie Kugel, Kegel und Zylinder zerlegte undsie so anordnete, dass der räumlichen Tiefe entgegengewirkt wurde, und ein neuer (ächenhafter)„objektiver“ Raum entstand. Im Bereich der Koloristik (Farbgebung) entwickelte er innerhalb dernachimpressionistischen Farbexperimente eine (rationale) Methodisierung der Farbanalyse. Gemeinsammit Georges Seurat (1859 - 1891), der diese Lehre mit wissenschaftlichem Anspruch imRahmen seiner pointillistischen Bilder weiterführte, und dessen Schüler Paul Signac (1863 - 1935)spielte er wohl die wichtigste Rolle im Vorfeld des Kubismus.Analytischer KubismusFür die Kubisten Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris war die unreektierte Darstellungdes reinen Erscheinens inakzeptabel, weshalb sie, gestützt auf Cézanne ab 1907 eine neue Formensprachezu entwickeln begannen (Frühkubismus).Neben Einüssen aus Afrika (einfache, kubischeStrukturierung von Masken und kultischen Figuren)nutzten sie die Farb- und Formstudien der SpätundNachimpressionisten, zerlegten Gegenstandund Raum in facettenartige Struktureinheiten undsprengten durch die Erstellung ächenhafter Ordnungssystemein der Bildkomposition den Raum.Der dargestellte Gegenstand unterliegt nicht mehrden Gesetzen der perspektivischen Raumansicht,sondern wird durch Verschmelzung mehrererAnsichten in verschiedenen Proportionalverhältnissenpräsentiert.Das Festhalten an dieser neuen Grundidee imBereich der bildenden Kunst bewirkte schließlichdie Entstehung des analytischen Kubismus (um1909).Picasso und Braque trieben anhand von Stillleben,Landschafts- und Figurenbildern die Entwicklungkonsequent voran. Die Logik einer mathematischfreien Raumordnung sowie die rein abstrakte Konstruktionvon geometrischen Formstrukturen inihren Werken lassen kaum noch auf eine Beziehungzum natürlichen Gegenstandsgefüge schlie- G. Braque, Frau mit Mandoline, 1910


ßen und gipfeln in phantasievollen Kombinationen mit körperlichenFormen.Die Entstehung der CollageUm 1912 verlagerte sich das kubistische Experiment der Formanalyseauf die Suche nach formaler Befreiung der Farbe (weg vom traditionellenBeschreibungscharakter), und die ersten Collagen entstanden.Braque setzte seine Vorstellung von Farbe im (bzw. und) Raum in farbigenKlebebildern (Papiers collés) in die künstlerische Realität um,und Picasso erweiterte das Gebiet der Leinwandmalerei durch die Einführungvon gegenständlichen Materialien. Die von Braque und Picassoins Leben gerufene Collagetechnik prägte die Kunst dermaßen, dassKünstler(gruppen) bis heute diese Technik benutzen.Synthetischer KubismusAb 1912 wurde der analytische Prozess kritischer betrachtet,und es setzte eine Rückbesinnung auf die Darstellung imgegenständlichen Bereich ein, ohne jedoch dabei die neugewonnenen Erkenntnisse der Abstraktion zu verleugnen. Derthematisierte Gegenstand weist sich selbst aus, er wird inFlächen zerlegt, die durch die Farben unterstützt zu einemrhythmischen Ganzen zusammengefügt werden.Juan Gris entwickelte die „malerische Mathematik“ weiter,durch seitlich einfallendes, hartes Licht erzielte er kantige Flächenmit kubischer Logik.Orphischer KubismusRobert Delaunay besann sich auf das Gliederungssysteminnerhalb des Bildaufbaus von Seurat, welcher sich durchseine Farbrhythmik ausgezeichnet hatte, zurück und versuchte,Licht, Farbe und rhythmische Komposition zu einerdynamischen Harmonie zu vereinen. Sein Ziel einer reinenJ. Gris, Der Raucher, 1913 Malerei verband ihn mit Fernand Leger, Francis Picabia,Marcel Duchamp, Jaques Villon und Frank Kupka,die gemeinsam als die wichtigsten Vertreter desorphischen Kubismus (erste Ausstellung der Gruppe„Section d‘Or“, 1912) gelten. Die Verbindung derim analytischen Kubismus entwickelten Systematikmit den neoimpressionistischen Farbtheorien führtezudem zu einer wechselseitigen Auseinandersetzungmit dem italienischen Futurismus (Futuristenausstellung1912 in Paris).Die wichtigsten Kubisten waren:Pablo Picasso 1881 - 1973Georges Braque 1882 - 1963Juan Gris 1887 - 1927Robert Delaunay 1885 - 1941Fernand Leger 1881 - 1955Francis Picabia 1879 - 1953Marcel Duchamp 1887 - 1968Jaques Villon 1875 - 1963Frank Kupka 1871 - 1957P. Picasso, Gitarre, 1913F. Kupka, Die Lokalisierung von graphischen Mobiles,1912-13

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