Auch General Motors (GM) hat 2017 eine universelle Skateboardbasis im XXL-Format namens Surus vorgestellt. Sie soll nach Vorstellungen des US-Konzerns dem Transportfahrzeug von Übermorgen als modulare Plattform dienen. Die Pritsche mit Rädern kann Cargocontainer oder auch militärische Aufbauten aufnehmen. Das Militär soll an dem Konzept laut GM bereits interessiert sein, da Surus leise sei und dank Brennstoffzelle hohe Reichweiten erlaube.

Die Plattform Vision Urbanetic von Mercedes als Van für den Personentransport © Daimler
Alternativ lässt sich auf die autonom fahrende Basis des Vision Urbanetic auch ein Kleinlaster montieren. © Daimler

Im Herbst 2018 folgte die Kleintransportersparte von Daimler mit einem Skateboardunterbau für modulare Aufbauten, Vision Urbanetic. Im Chassis sind alle Fahrfunktionen untergebracht, inklusive des batterieelektrischen Antriebs. Die Plattform kann auch ohne Aufbau zum nächsten Einsatzort oder Ladestation fahren; Fahrersitz, Pedale und Lenkrad entfallen.

Die Modularität soll helfen, Nutzfahrzeuge kostengünstiger und effizienter zu machen und außerdem ihre Zahl verringern. Tagsüber ist der Vision Urbanetic als Personentransporter im Einsatz, der bis zu zwölf Menschen befördern kann. Nachts fährt er Güter aus. In beiden Fällen leise, emissionsfrei und autonom. Um ihn vom Van zum Laster umzubauen, sollen laut Daimler weniger als drei Minuten reichen: Die komplette Personenkabine wird an einer speziellen Station einfach gegen einen Kastenaufbau getauscht.

Den jüngsten Vorstoß in eine Zukunft mit modularen Fahrzeugen hat das australische Startup AEV Robotics unternommen, das von ehemaligen Mitgliedern des Autoherstellers Holden gegründet wurde. Auf der CES in Las Vegas stellte AEV Anfang 2019 das Fahrzeugkonzept Pod Base vor. Grundlage ist eine universal einsetzbare Elektroplattform namens Base, die ebenfalls einem Skateboard ähnelt. Darauf lassen sich maßgeschneiderte Fahrbehälter montieren, sogenannte Pods – Aufbauten für Personen- oder für Warentransport. Die Base soll auch autonom fahren können. Das ermöglicht Anwendungen für die Logistikbranche, bei denen auf Fahrer verzichtet werden kann. Computerbilder von AEV zeigen als Beispiele einen mobilen Versorgungscontainer für Großbaustellen oder einen fahrbaren Minisupermarkt.

Fahrgastzellen könnten in Zukunft als Auto- und als Flugkabinen eingesetzt werden, wie in dem Konzept Pop.Up von Audi, Airbus und Italdesign. © Italdesign

Solche Konzepte aus Basismodulen und austauschbaren Aufbauten könnten in Zukunft aber nicht nur auf der Straße, sondern möglicherweise auch in der Luft eingesetzt werden. So sind etwa von Flugzeugherstellern entwickelte Aufbauten denkbar, die auf modularen Pkw-Plattformen zum Einsatz kommen. Eine solche Idee verfolgen die Konzepte Pop.Up und Pop-Up Next, die gemeinsam von Audi, Airbus und Italdesign entwickelt wurden. Auf einer kleinen Elektroautobasis ist eine Fahrgastzelle montiert, die auch von einer Riesendrohne aufgenommen werden kann. Das heißt: Hebt die Drohne mit der Kapsel (und den Fahrgästen darin) ab, bleibt das rollende Grundmodul auf der Erde. Airbus und Audi glauben, dass diese Idee vielleicht schon Mitte des nächsten Jahrzehnts Realität werden könnte.