Seidenraupe : Die Italiener spinnen wieder
Italien züchtet wieder Seidenraupen. Die Modeindustrie giert nach dem edlen Stoff. Doch die Produktion ist nicht leicht und schon jetzt ist die Zucht in Gefahr.
2. August 2015, 17:58 Uhr
Quelle: Reuters / Alessandro Bianchi
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Attacke! Eine Seidenraupe im Spätstadium nimmt Angriff auf Maulbeerbaumblätter.
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Die Maulbeerblätter stammen von heimischen Bäumen. An ihnen fressen sich die Raupen satt, bevor sie sich in ihren Kokon einspinnen und später als Motten schlüpfen.
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Noch ist die Seidenindustrie in Italien – so wie diese jungen Raupen – gerade erst geschlüpft. Im Vergleich zu dem, was in China produziert wird, ist sie noch winzig. China ist Weltmarktführer, mit rund 130.000 Tonnen jährlicher Produktion.
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Seidenraupen in ihren Kokons. Im Zentrum bei Padua züchten die Forscher bereits 200 verschiedene Raupenarten.
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Einst kamen die Eier für die Raupenproduktion aus Asien. Entlang der alten Seidenstraße gelangten sie über Konstantinopel nach Europa, zuerst nach Griechenland. Um das Jahr 1000 wurden sie dann auf dem italienischen Festland und Sizilien heimisch. Daran wollen die Produzenten nun anknüpfen.
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Diese Kokons stammen noch aus den späten Jahren der ersten großen europäischen Seidenmanufaktur. Im Museum von Padua kann man sie besichtigen.
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Am seidenen Faden: In China riss die Seidenproduktion zwar in den vergangenen Jahrtausenden nie ab, doch derzeit hat die Branche dort ein ähnliches Problem wie die Seidenproduktion Italiens in den 1960er Jahren: Die Industrie wächst und viele Landbewohner ziehen in die Städte. Deshalb könnte die Seidenproduktion in den kommenden Jahren drastisch zurückgehen.
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Wenn sich die Seidenraupen sattgefressen haben, produzieren sie mit Drüsen in ihrem Mund den wertvollen Faden, mit dem sie sich einspinnen. Ein Kokon besteht aus einem einzigen, durchgehenden Faden und umschließt die Raupe so lange sie sich verpuppt. Am Ende schlüpft daraus die Seidenmotte.
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Diese Seidenmotten sind aus ihren Kokons geschlüpft und sollen sich nun wieder vermehren. Die Falter legen in nur wenigen Tagen 300 bis 700 Eier, aus denen dann wieder Raupen schlüpfen.
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Hier löst eine Frauenhand vorsichtig die dünnen Fäden von den Kokons, um sie zu dickeren Fasern zu verspinnen. Die Züchter des Veneto sorgen sich um ihre Zukunft...
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... denn sie arbeiten für eine staatliche Versuchsanstalt. Die Regierung aber will die landwirtschaftlichen Forschungsinstitute zusammenlegen, damit sie effizienter arbeiten. Müssen die Züchter jedoch umziehen und die 200 Sorten von Seidenmotten samt all ihrer Nachkommen verfrachten, von denen sich einige hier sattfressen, so gefährden sie deren Leben.
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Deshalb hoffen die Forscher, dass sich der Staat die Zusammenlegung der Forschungsanstalten noch einmal überlegt. Sonst wären die Mühen der vergangenen Jahre vergeblich gewesen.
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Die ersten Raupen sind im Veneto geschlüpft. Bereits vor 1.000 Jahren war die Seidenraupenzucht heimisch in Italien, rund um die Stadt Padua. Jetzt haben Forscher dort angeknüpft, wo die Bauern nach dem Zweiten Weltkrieg aufhörten, und die Seidenproduktion wieder aufgenommen.