Panorama

Wo sind Sylvia und Miriam Schulze? Fahrräder liefern keine Spur

Es waren nur wenige Spuren, die die Polizei im Fall der vermissten Familie Schulze überhaupt verfolgen konnte. Wo ist das grüne Herrenrad des Vaters und woher stammt das silberne Damenrad an seinem Todesort? Beide Fragen sind nun beantwortet.

Auch an der Elbe suchten die Ermittler bisher vergeblich nach den beiden Vermissten.

Auch an der Elbe suchten die Ermittler bisher vergeblich nach den beiden Vermissten.

(Foto: dpa)

Auf der Suche nach der vermissten Familie Schulze hat die Polizei ein weiteres Puzzleteil zugeordnet. Das in der Elbe bei Hamburg gefundene Damenfahrrad gehörte demnach doch der Familie aus dem niedersächsischen Drage. Ein ehemaliger Nachbar der vermissten Familie habe berichtet, es der Familie vor längerer Zeit geschenkt zu haben, teilte ein Polizeisprecher mit.

Das Fahrrad hatten Taucher auf dem Grund der Elbe unterhalb der Lauenburger Brücke gefunden. Ganz in der Nähe war Marco Schulze am Freitag tot im Fluss entdeckt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er mit dem Fahrrad bis zu der Elbbrücke fuhr und es dort in den Fluss warf. Anschließend sei er in die Elbe gesprungen. Bislang hat sich allerdings kein Zeuge gemeldet, der dies beobachtet hat.

Die Obduktion des Mannes ergab, dass er ertrank. Eine Fremdeinwirkung wurde ausgeschlossen. Die Leiche war mit einem Betonklotz mit einem Gewicht von etwa 25 Kilogramm beschwert, wie er auf Baustellen verwendet wird. Die Polizei fand hinter dem Brückengeländer solche Elemente. Eines fehlte.

Keine Indizien, kein Brief, keine Spur

Zu der 43 Jahre alten Ehefrau des 41-Jährigen und der zwölfjährigen Tochter gebe es immer noch keine heiße Spur, hieß es. Neue Suchaktionen seien zunächst nicht geplant. Die Ermittler befürchten ein Familiendrama. Die naheliegende Vermutung: Marco Schulze könnte zunächst Frau und Tochter getötet haben und dann sich selbst.

Die beiden Vermissten waren zu Beginn der Sommerferien in Niedersachsen vor über einer Woche verschwunden. Am Wochenende hatten Polizeitaucher weiter die Elbe durchsucht, auch ein Sonarboot war erneut im Einsatz: ohne Erfolg. "Das ist das Problem, dass wir keinerlei Hinweis haben auf das, was da geschehen sein könnte", sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Wochenende. Bei dem ertrunkenen Vater sei nichts entdeckt worden, was als Spur zu Frau und Tochter führen könne. Auch ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Das Haus der Familie haben die Fahnder inzwischen mehrfach durchsucht, ohne etwas zu finden, was ihnen bei den Ermittlungen weiterhilft.

Auch das vermisste grüne Herrenrad von Marco Schulze wurde inzwischen gefunden. Bereits am Donnerstag hatten Beamte das Rad in der Bahnhofstraße in Winsen sichergestellt, wie die Polizei mitteilte. Zeugen konnten das Fahrrad dann eindeutig als das Rad der Familie Schulze identifizieren. Der Polizei zufolge soll Marco Schulze mit dem Rad nach Winsen gefahren sein. Aus noch unbekannten Gründen habe er es dort zurückgelassen.

Die Polizei bat erneut die Bevölkerung um Mithilfe. Unter der Telefonnummer 04181/28 52 85 nimmt die Sonderkommission Schulze jeden Hinweis entgegen.

Quelle: ntv.de, sba

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