Politik

Das Wahlsystem macht's möglich Clinton hat mehr Stimmen - Trump siegt

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(Foto: REUTERS)

Für Hillary Clinton ist es ein bitterer Tag. Nicht nur, dass sie dem Milliardär Trump unterliegt. Sie verliert, obwohl sie dabei die meisten Wähler hinter sich hat.

Der Sieg ist eindeutig: Der Republikaner Donald Trump konnte bei den US-Wahlen die deutliche Mehrheit der 538 Wahlmänner, die am 19. Dezember den Präsidenten bestimmen, auf sich vereinen. So kam er nach der bisherigen Auszählung auf mindestens 290 Wahlmänner, die Demokratin Hillary Clinton gerade mal auf 232. Und doch - ist tatsächlich alles so klar? Denn das Wahlergebnis zeigt auch: In absoluten Zahlen war die Wahl ein absolutes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem tatsächlich Clinton die meisten Stimmen bekam.

Nach Auszählung von rund 128 Millionen Stimmen erhielt Clinton 59.935.683 Stimmen und damit 47,7 Prozent. Für Trump votierten dagegen 59.701.562 US-Bürger. Er bekam damit gut 230.000 Stimmen weniger als Clinton und kommt auf 47,5 Prozent aller Stimmen.

Dass die Demokratin trotz der Mehrheit der Stimmen nicht als Siegerin aus der Abstimmung hervorgeht, liegt am Wahlsystem der USA. So gilt in fast allen US-Bundesstaaten das Prinzip "The winner takes it all". Das heißt, auch wenn Trump etwa in Florida mit 49,1 Prozent der Stimmen knapp vor Clinton lag, die auf 47,7 Prozent kam, bekommt er alle 29 Wahlmännerstimmen zugesprochen.

Clinton ist nicht die Erste, die zwar die Mehrheit der Stimmen bei einer US-Wahl erringt, aber dennoch verliert. Der Demokrat Al Gore etwa erhielt im Jahr 2000 eine halbe Million Stimmen mehr als der Republikaner George W. Bush, und doch reichte das nicht. In Florida hatte Bush sich die entscheidenden 25 Wahlmänner gesichert – indem er 537 Stimmen mehr bekam.

Vor vier Jahren hatte Trump sich übrigens noch nach der Präsidenten-Wahl in einem Tweet beklagt: "Das Wahlsystem ist ein Desaster für die Demokratie." Diesmal dürften solche Töne ausbleiben.

Quelle: ntv.de, ghö

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