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Berlin: Mal sehen, was drin ist

Ist Fast-Food generell ungesund? Nicht unbedingt Das Falafel-Sandwich beweist es – in unserem Test

Von Fatina Keilani

Manchmal geht es nicht anders, dann muss es einfach Fast Food sein – etwa, wenn die Zeit für eine geruhsame Mahlzeit im Sitzen fehlt. Gesund ist das nicht. Doch Döner und Co. sind nicht per se schlimm – es kommt drauf an, was drin ist. Und: wer es isst. Denn ein Bauarbeiter arbeitet eine Fettbombe wie die Currywurst durch körperliche Schinderei wieder ab. Eine Sekretärin ist mit einem Wrap besser bedient. Ernährungsberaterin Claudia Hüpenbecker hat sich die beliebtesten Schnellmahlzeiten für uns genauer angeguckt. Hier das Ergebnis.

Hamburger. Hier lauern die Kalorien eher im Begleitprogramm, nämlich bei Pommes und womöglich noch Cola. Wer nur den Burger nimmt, ohne Käse und extra Speck, hat eine akzeptable Mahlzeit. Allerdings nicht für jeden Tag, denn der Kaloriengehalt steht in keinem günstigen Verhältnis zum Nährwert. Zu wenig Vitamine! Zwei Burger, ein Salat und ein Orangensaft sind besser als ein Burger mit Pommes und Cola. Noch besser wäre allerdings ein Fischbrötchen mit Lachs, Matjes oder Hering.

Döner. Der Hamburger mit Migrationshintergrund steht wesentlich besser da, besonders, wenn ordentlich Salat und Gemüse drin sind. Dann ist der Döner eine gute Mittagsmahlzeit. Er eignet sich nicht als Snack für zwischendurch – dafür ist er mit rund 700 Kalorien zu wuchtig. Wichtig: auf gute Fleischqualität achten. Dem Spieß mit Häckselfleisch nach Döner-Art ist eher zu misstrauen, das ist auch fetter. Auch vor eher fetten Soßen sei gewarnt; Joghurtsauce ist aber okay.

Currywurst. Der Verlierer in diesem Test. Claudia Hüpenbecker sieht darin eher ein Genussmittel; als Mahlzeit ist die berühmte Wurst ungeeignet. Mit Pommes wird sie zum Fetthammer, und die Sättigung hält noch nicht mal besonders lange vor. Meist sind unklare Zusatzstoffe drin, dazu Phosphate. Und Vitamine fehlen fast ganz – die Currywurst hat mit 700 Kalorien so viel Brennwert wie eine ganze Mahlzeit, aber kaum Nährwert. Man sollte sie also nicht allzu oft essen.

Belegtes Baguette. Ein knuspriges Vollkornbaguette mit gegrilltem Hühnchen, einer Teriyaki-Sauce und Gemüse kann eine gute Sache sein, ist aber die Ausnahme. Der Klassiker ist schlappes Aufbackweißbrot mit Salami und Käse, und davon ist abzuraten. Die Salami ist zu fett und enthält meist Zusatzstoffe, und auch die meist statt Butter verwendeten Remouladensaucen sind fett- und salzreiche Kunstprodukte. Wenn es sein muss, fährt man am besten mit Tomate-Mozzarella und am allerbesten mit einer zu Hause geschmierten Stulle.

Wrap. Der Wickelfladen, so müsste man es wohl übersetzen, steht ganz gut da – am besten, wenn er keine Konservierungsstoffe enthält, was aber leider die Ausnahme ist. Grundsätzlich ist der Wrap als Zwischenmahlzeit dennoch zu empfehlen, er hat wenig Fett und sättigt trotzdem relativ lange, weil der Teig oft mit Maismehl gebacken wird. Ein Klecks Mayonnaise macht die schöne Bilanz allerdings sofort kaputt.

Pizza-Ecke. Hier kommt es auf den Belag an. Bei Pizza wird viel getrickst und nur das Billigste draufgelegt. Salami enthält oft Pökelsalz, das bei Erhitzung krebserzeugende Nitrosamine freisetzt. Der Schinken ist häufig minderwertig, und selbst der Käse ist mittlerweile manchmal nur noch ein Eiweißprodukt und kein echter Käse mehr. Fast-Food-Qualität ist Vertrauenssache. Bei Pizza gilt außerdem: Am besten selber machen, dann ist sie als Mahlzeit okay.

Asia-Nudelpfanne. Die Mogelpackung. Bei Nudeln und Gemüse denken alle: mmh, gesund! Falsch. Meist werden die Nudeln zu lange in minderwertigem Fett geröstet, Gemüse ist wenig drin, dafür oft Glutamat. Also: mit Vorsicht zu genießen.

Falafel. Unser Sieger! Die Kichererbsen enthalten viele Ballaststoffe und Mineralien, Gemüse ist auch meist drin – ein Falafelsandwich ist eine durchaus empfehlenswerte Mahlzeit und sättigt lange. So sind auch die 700 Kalorien gut zu verschmerzen. Fatina Keilani

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