ISIS-Terrorist bekennt sich zu Axt-Attacke: „Ich bin ein Soldat des Kalifats“

Quelle: BILD

Die Terrormiliz ISIS hat ein Bekennervideo des mutmaßlichen Axt-Attentäters von Bayern veröffentlicht!

In dem Clip spricht der 17-jährige Afghane Riaz Khan Ahmadzai mit einem Messer in der Hand über die Angriffe der Anti-ISIS-Koalition auf die Terroristen, die er rächen wolle. Den Film schickte er offenbar vor der Tat an ISIS.

Wörtlich sagt der Täter: „Ich bin ein Soldat des Kalifats. Ich werde eine Märtyrer-Attacke in Deutschland ausführen. Die Zeit ist gekommen.“

ISIS sei in Syrien, Irak, Libyen und Jemen etabliert „und die Soldaten des Kalifats kommen zu euch. Sie werden euch in euren Heimatländern abschlachten. Sie werden in euren Häusern sein, in euren Ländern.“

Dann wendet sich der Axt-Attentäter mit einer Drohung an die demokratisch gewählten Abgeordneten des Westens: „Und wisset, dass der Islamische Staat mächtig ist. Und er wird eure Parlamente ins Visier nehmen.“

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„Ich werde euch die spektakulären Anschläge in Frankreich vergessen lassen“, kündigt der Terrorist an. „Ich werde euch bekämpfen, so lange ich lebe. Und ich werde euch mit diesem Messer schlachten. Und eure Hälse mit Äxten durchtrennen.“

An die islamische Gemeinschaft gerichtet sagt Ahmadzai: „Wann wacht ihr aus eurem Schlaf auf! Gebt den Treueid an den Amir der Gläubigen (formaler Titel von al-Bagdadi) Abu Bakr al-Bagdadi und wandert in die Gebiete des Islamischen Staates aus. Falls ihr nicht nach Syrien oder anderswo auswandern könnt, dann tötet die Ungläubigen in ihren Heimatländern.“

► Bisher hatte es aus dem bayerischen Innenministerium geheißen, es gebe „keinerlei Indizien“ für eine Vernetzung mit islamistischen Netzwerken. Ermittler fanden bei einer Durchsuchung jedoch das vom Täter selbst gemalte ISIS-Symbol auf einem Block.

Wer ist der Axt-Terrorist?

Der Name des Attentäters wird von ISIS mit Muhammad Riyad angegeben – möglicherweise ein Kampfname. Riaz Khan Ahmadzai war am Montagabend mit einer Axt und einem Messer auf Regionalbahn-Fahrgäste nahe Würzburg losgegangen.

Er verletzte fünf Menschen schwer – zwei von ihnen schweben laut Polizei noch in Lebensgefahr. Der Angreifer wurde später von Beamten erschossen.

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Quelle: Reuters

► Der Täter reiste nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamts am 30. Juni 2015 als als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland ein und wurde in Passau registriert. Er hatte demnach eine Aufenthaltsgestattung und hielt sich legal in Deutschland auf.

► Seit März war er in einem Heim im Landkreis Würzburg untergebracht, die vergangenen zwei Wochen lebte er in einer Pflegefamilie.

► Er machte nach Angaben des bayerischen Sozialministeriums ein Praktikum mit der Aussicht auf eine Lehrstelle.

► Laut Staatsanwaltschaft war er ein gläubiger Muslim, der bisher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten war. Am vergangenen Samstag habe er erfahren, dass ein Freund von ihm in Afghanistan ums Leben gekommen war. Erst danach seien Veränderungen an seinem Verhalten festgestellt worden. Das sei eine sehr kurze Vorlaufzeit gewesen, sagte Kriminaldirektor Lothar Köhler.

Die Bluttat in der Regionalbahn

Der Täter sagte am Montagabend gegen 20 Uhr seiner Pflegefamilie, er wolle Fahrrad fahren. Dann verließ er das Haus und stieg nach ersten Erkenntnissen in Ochsenfurt in den Zug, wo er „sehr schnell“ Fahrgäste attackierte.

Während der Tat rief er „Allahu akbar“ („Gott ist groß“). Auf dem Handy-Notruf einer Zeugin, der von der Polizei aufgezeichnet wurde, sei dieser Ausruf „deutlich zu verstehen“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter mit „unbedingtem Tötungsvorsatz“ gehandelt habe. Die Verletzungen der Opfer seien „teilweise sehr schlimm und sehr drastisch“, sagte Polizeipräsident Gehard Kallert.

Als im Zug die Notbremse gezogen wurde, floh der Angreifer zunächst. Auf der Flucht begegnete er zwei Frauen, ging mit der Axt auf eine los, traf sie zweimal im Gesicht und schrie: „Du Schlampe, ich mach dich fertig!“

Die Polizei leitete die Fahndung ein. Plötzlich sei er aus einem Gestrüpp aufgetaucht und mit erhobener Axt auf zwei SEK-Polizeibeamte zugelaufen. Die Beamten hätten wohl „in höchster Not keine andere Möglichkeit gehabt“ als zu schießen, sagte Oberstaatsanwalt Bardo Backert. Sie hätten mindestes vier Schüsse abgegeben.

In Zimmer des Attentäters fanden die Ermittler später einen Abschiedsbrief an seinen Vater. Darin klagte er laut Kriminaldirektor Lothar Köhler über „Ungläubige“ und deren Taten. „Jetzt bete für mich, dass ich mich an diesen Ungläubigen rächen kann, und dass ich in den Himmel komme“, heißt es in dem Brief.

Teaser-Bild

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