Apokalyptiker ganz sicher: Samstag geht die Welt unter

Für die Angst vorm Weltuntergang gibt es Gründe, und sogar kluge Köpfe haben große Angst: Tesla-Chef Elon Musk (46) fürchtet, dass schon bald intelligente Roboter die „Straße runtergehen und Menschen töten“ könnten; Physik-Genie Stephen Hawking (75) warnt, die Erde sei höchstwahrscheinlich in nicht einmal 100 Jahren unbewohnbar (Klimawandel, Pandemien, Katastrophen).

Termine für den Weltuntergang findet man viele, an den meisten passiert gar nichts. Schon am Samstag soll es wieder so weit sein. Der studierte Astronom David Meade sagt für den 23. September furchtbares Unheil voraus.

Der Schreckens-Planet Nibiru (auch „Planet X“ genannt) treffe an diesem Tag die Erde und sorge für Flammen, Tod und Zerstörung. Dann helfe nur noch beten, schreiben christliche Blogger: „Bekenne, dass du ein Sünder bist! Glaube, dass Jesus der Herr ist! Rufe den Namen des Herrn an!“

Der Inhalt ist leider nicht mehr verfügbar.

Zwar schränkt Meade (selbst ein frommer Christ) ein, der heranrasende Nibiru könne die Erde auch knapp verfehlen, aber sogar das hält er für ein grauenvolles Szenario. Durch die enorme Gravitationskraft des Planeten würden sich die Pole der Erde vertauschen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis seien die Folge. Es werde die Hölle auf Erden losbrechen.

In US-Radioshows sind die Zuhörer besorgt. In einer Sendung, in der Meade zu Gast war, wollte ein Hörer wissen, ob es denn in Florida noch sichere Orte gebe. „Vielleicht im äußersten Nordosten“, antwortete der Weltuntergangs-Prophet. Generell werde es die USA allerdings so hart treffen, dass sie wahrscheinlich entzwei brechen würden. Als US-Einwohner solle man besser das Land verlassen.

Meade rät allen Menschen, mindestens 250 Kilometer Abstand zur Küste zu wahren, Atomkraftwerke zu meiden, aus Metropolen zu flüchten (in denen es zu Aufständen und Plünderungen kommen werde), möglichst hochgelegene Orte aufzusuchen und sich dort am besten in Bunkern einzugraben.

Insbesondere dieser letzte Ratschlag trifft auf große Zustimmung des Unternehmers Robert Vicino, der sein Geld mit dem Bau unterirdischer Luxusbunker verdient. Er verbreitet Meades Nibiru-These und warnt: „Es gibt keinen Zweifel. Das wird episch!“ Und, natürlich, „die Eliten“ seien längst vorbereitet.

Was hat es mit Nibiru auf sich und warum der 23. September?

Der sagenumwobene Planet Nibiru bewegt sich angeblich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne und braucht für jeden Umlauf 3600 Jahre. Dieses Jahr, meint Meade, sei Nibiru auf Kollisionskurs mit der Erde.

Der Haken: Planet Nibiru sei mit herkömmlichen Teleskopen kaum zu finden, da der Anflugwinkel extrem ungünstig sei. Meade stützt seine Berechnung des Katastrophendatums daher nicht auf astronomische Beobachtungen, sondern auf Zahlenspiele und biblische Voraussagen …

Er bezieht sich auf die Offenbarung des Johannes, in der es heißt „und die Sonne ward schwarz und der Mond ward wie Blut und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde“ – da am 23. September die große Sonnenfinsternis in den USA exakt 33 Tage zurückliegen wird und Jesus 33 Jahre alt wurde, sei die Sache dann ja wohl klar, meint Meade.

Was die Nasa zu Nibiru sagt

Tatsächlich haben Forscher Hinweise darauf gefunden, dass es einen bisher unbekannten Planeten im Sonnensystem geben könnte. Irgendwo weit draußen, 20-mal so weit von der Sonne entfernt wie Neptun, zehnmal so schwer wie die Erde.

Die Forscher nannten ihn „Planet Neun“, die Nasa sprach von „Planet X“.

An dieser Stelle findest du Inhalte aus YouTube
Um mit Inhalten aus YouTube und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Das schlug bei den Verschwörungstheoretikern ein wie eine Bombe. Die Nasa bestätige also die Existenz von Nibiru, frohlockten sie – auch wenn die Nasa natürlich nichts dergleichen getan hatte.

► Im Gegenteil: Auf ihrer Webseite schreibt die US-Weltraumbehörde klar und deutlich, Nibiru sei ein Schwindel. „Wenn der Planet existieren und auf die Erde zurasen würde, wäre er längst mit bloßem Auge zu erkennen.“

Die Niburu-Gläubigen lassen sich davon freilich nicht beirren. Seit einigen Tagen fluten sie das Internet mit angeblichen Sichtungen des Killer-Planeten.

Bei YouTube ergibt die Suche nach Nibiru mittlerweile 1,6 Millionen Treffer.

Der Inhalt ist leider nicht mehr verfügbar.

► Falls Sie vor Nibiru flüchten oder sich verbunkern wollen – denken Sie daran, rechtzeitig wiederzukommen. Sonntag ist Bundestagswahl, bis 18 Uhr sollten Sie Ihre Kreuzchen machen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.